LERNLUST #44 // Learning Content Curation: Warum Corporate Learning nicht auf Kuration verzichten kann.
Shownotes
**Die Gäste dieser Folge: ** Christian Huber: https://www.linkedin.com/in/christian-huber-717274160/ Johannes Starke: https://www.linkedin.com/in/johannes-starke/
**Die Podcast Host dieser Folge: ** https://www.linkedin.com/in/claudiaschuetze/
**Erwähnte Links zum Thema: ** Der lernOS Content Curation Leitfaden ist ein empfehlenswertes Selbstlernprogramm, um tiefer in die Kunst der Kuration einzusteigen … allerdings aus Perspektive individueller Kurator:innen und weniger aus Academy-Perspektive. Dennoch bietet er viele praktische Übungen, um Kuration einzuüben und ein besseres Verständnis aufzubauen: https://cogneon.github.io/lernos-content-curation/de/
Verschiedene Ansätze zur Learning Content Curation: Blogpost von Johannes Starke, in dem er die Kurations-Kategorien von Robin Good mit der Perspektive von Corporate Learning Content Curation und ein paar Ideen dazu ergänzt:
https://johannes-starke.de/verschiedene-ansaetze-zur-learning-content-curation/
Harold Jarche: Seek > Sense > Share: Hintergründe zu dem Seek > Sense > Share Framework, das die Grundlage vieler Kurator:innen ist. Generell ist Harold Jarche ein Meisterkurator. Unbedingt auch sonst in seinem Blog umschauen. https://jarche.com/pkm/
LX015 Kuration von Lerninhalten in Organisationen. Podcast mit Stefan Diepolder, einem der bekanntesten Kuratoren im Corporate Learning Umfeld. Er hat maßgeblich an der Erstellung des lernOS Content Curation Leitfadens mitgearbeitet und teilt hier im Gespräch Matthias Wiencke seine Vorstellung guter Kuration und wie sie im Corporate Learning Context eingesetzt werden kann.
https://lernxp.de/2021/09/22/kuration-von-lerninhalten/
Was lernst Du? #048 - Wie lernt man eigentlich Learning Content Curation, Stefan Diepolder? Eine weitere hörenswerte Podcast-Episode, in der Stefan Diepolder im Gespräch mit Cornelia Hattula unter anderem über die Wichtigkeit von Langsamkeit im kuratierenden Lernen spricht, über die Relevanz menschlicher Reflexion, Kontextualisierung, Sinngebung und Empfehlungen. https://was-lernst-du.podigee.io/48-wie-lernt-man-content-curation
Die tts Lerndesignkarte 'Content Curation' bietet einen kurzen Einstieg ins Thema und viele wertvolle Linksl https://insights.tt-s.com/de/content-curation
LERNLUST #37 // User Creation & User Curation. Stephan Hilbrandt, Johannes Starke und Susanne Dube sprechen in dieser Podcast-Folge über die drei User Generated Cs (Content + Curation + Creation) und die vielfältigen Möglichkeiten, diese in einer Corporate Learning Strategie zu fördern. https://insights.tt-s.com/de/lernlust-37-user-creation-user-curation
Content Curation Approaches: Types and Formats (Robin Good):
Ausführliche Vertiefung in Arten der Content Curation mit vielen Beispiele.
https://medium.com/content-curation-official-guide/content-curation-approaches-types-and-formats-ae2b33fe6a18
Das kurz, gut und schnell zu lesende Buch "Workshops moderieren" von Stefan Kühl und Mascha Nolte gibt den Lesenden einen neuen, organisationssoziologisch untermauerten Blick auf die Moderation von Workshops in der Organisationsberatung. Die Autor:innen stellen die Workshops in einen Zusammenhang mit weiteren vorherigen und nachfolgenden Beratungsaktivitäten und geben hilfreiche Empfehlungen zur Durchführung
https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-40918-0
Ebenfalls von Mascha Nolte verfasst ist die soziologisch-theoretische Untersuchung von Workshops im Buch "Workshops. Zu einer besonderen Form der Interaktion in Organisationen". Das ebenfalls schlanke, reduzierte und sogar humorvolle Buch widmet sich aus soziologisch-systemtheoretischer Sicht den Interaktionsordnungen und -dynamiken in Beratungsworkshops. https://www.springerprofessional.de/workshops/25995558
Eine ganz andere, sehr praxisnahe Perspektive auf Workshops nimmt Katja Parr in ihrem wunderschön gestalteten Buch "Workshops machen" ein. Sie gibt konkrete Tipps für Konzeption, Vorbereitung und Durchführung von Workshops. Neben der liebevollen Gestaltung sind die Checklisten und Methodensammlungen hilfreich: https://www.paar.rocks/buch-1
_Stefan Diepolder auf LinkedIn: _ https://www.linkedin.com/in/stefan-diepolder/
Ein tolles, übersichtliches_ Kunstmuseum_ mit Schweizer und internationaler Kunst aus den vergangenen Jahrhunderten in der schönsten Barockstadt der Schweiz:
https://www.kunstmuseum-so.ch/de/
Den grössten unterirdischen See Europas auf dem Schiff erleben:
https://lac-souterrain.com/de/
Transkript anzeigen
00:00:02: Lernlust, der Podcast für alles rund ums Thema Corporate Learning.
00:00:07: Wir sind Susanne Dube und Claudia Schütze.
00:00:11: Und wir sind Learning Consultants bei der TTS.
00:00:14: Schön, dass du heute dabei bist.
00:00:21: Kuration sorgt für so einen gewissen Realitätsschock.
00:00:27: Ja, aber wie bringen wir wieder Sinn in dieses Informationschaus?
00:00:33: Wenn Sie weiterhin quasi auf ein Modell bauen, das von den Gatekeeperen lebt und
00:00:38: von Kontrolle lebt, dann verpassen Sie den Anschluss.
00:00:44: Deshalb ist der Begriff sicherlich auch ein gewisser Modebegriff.
00:00:51: Und da gehört diese Kultur des Teilens
00:00:52: dazu und das ist wiederum ein Teil der Dekorationvorgehensweise.
00:00:59: Auch
00:01:02: Content Curation ist im Corporate Learning momentan ein wichtiges Thema
00:01:08: und natürlich haben auch wir bei der TTS uns damit beschäftigt.
00:01:13: Um genau zu sein mit Learning Content Curation.
00:01:16: Warum?
00:01:17: Weil wir glauben, dass das ein guter Weg ist, existierende Materialien zum Lernen
00:01:24: nutzbar zu machen, sie aufzubereiten, zeitnah, kostengünstig und passgenau
00:01:30: Lernangebote für die Menschen in unseren Organisationen zu machen.
00:01:34: Selbstverständlich wird damit nicht die Produktion von notwendigen Lerna nhalten
00:01:38: ersetzt, aber wir können nutzen, was da ist, intern wie extern.
00:01:44: Und weil das gerade so ein wichtiges Thema
00:01:46: ist, habe ich mir in diese Episode die Experten eingeladen, nämlich meine
00:01:52: Learning-Kollegen Christian Huber und Johannes Stake.
00:01:56: Und wir reden gemeinsam darüber, wie
00:01:58: wichtig Kuration ist, was ein Kurator braucht, gut starten und
00:02:04: erfolgreich arbeiten zu können, welche Potenziale in Content Curation liegen
00:02:10: und auch darüber, welche Fallstrecke es dabei zu beachten gilt.
00:02:17: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode unseres „Landlust-Podcastes.
00:02:24: Und auch dieses Mal freue ich mich wieder
00:02:26: sehr, dass ich zwei Gäste habe, und zwar Christian Huber, Johannes Starke,
00:02:31: meine sehr geschätzten Learning-Kollegen, mit denen ich schon die eine oder andere
00:02:36: Episode aufgenommen habe und die ihr sicher schon kennt.
00:02:40: Hallo. Herzlich willkommen ihr zwei.
00:02:41: Salut Claudia.
00:02:43: So, heute startet Warten wir mal ein ganz klein bisschen anders.
00:02:47: Ihr habt mir was mitgebracht heute und damit fangen wir an.
00:02:52: Genau.
00:02:52: Und zwar habe ich dir was mitgebracht, ein kleiner Strauß an Möglichkeiten für deinen
00:02:58: nächsten Urlaub bei mir im Süden in der Schweiz.
00:03:01: Okay, super. Einerseits möchte ich dir ans Herz legen.
00:03:07: Ich weiß ja, dass du Kunstfan bist
00:03:11: und da gibt es natürlich viele gute, bekannte Kunsthäuser, von der Sjobeila bei
00:03:17: Basel oder das Zürcher Kunsthaus, das sehr renommiert ist.
00:03:21: Aber ich empfehle dir die schmucke kleine Barockstadt Solo-Turn.
00:03:26: Die hat nämlich ein kleines Kunstmuseum,
00:03:28: das so in einer Stadt Villa angesiedelt ist und wirklich exquisite, schöne
00:03:33: Sammlung von Schweizer, aber auch internationalen Künstler:innen.
00:03:38: Und neben der eben schönen Kunstsammlung
00:03:40: dort und der Villa, die etwas hergibt, hat es eben nebendran noch dieses kleine,
00:03:48: herzige Städtchen Solotour, das es auch noch zu entdecken gibt.
00:03:51: Das ist der erste Punkt.
00:03:53: Der zweite wäre, du fährst ins Wallis, in unsere Sonnenstube und in unsere Weinstube
00:03:57: und genießt dort ein schönes Gläßchen Wein, aber noch viel wichtiger.
00:04:02: Ich meine, man kann ja irgendwie viel empfehlen: Ja, geh auf diesen Berg und
00:04:04: schau dir diesen See an, aber da ist wirklich eine Spezialität, und zwar der
00:04:08: größte unterirdische See Europas, der schiffbar ist.
00:04:13: Also in einer Höhle findest du dort bei
00:04:15: Saint-Léonard, den sogenannten Lac Souterrain, wo du auf ein Schiff kannst
00:04:20: und diese 300 Meter in dieser Höhle entlangfahren kannst und in diesem
00:04:25: unterirdischen See dir die Geschichten anhören kannst von irgendwelchen
00:04:28: Goldschätzen, die dort liegen einfach das auf dich wirken lassen kannst.
00:04:33: Und was meinst du? Wie tönt das?
00:04:35: Also ich finde, das klingt mega attraktiv und ich hatte, glaube ich, nicht gesagt,
00:04:39: dass ich für dieses Jahr noch keine Urlaubsplanung gemacht habe, Christian.
00:04:45: Also Johannes, du hast, glaube ich, auch was mitgebracht.
00:04:48: Genau, erst mal danke dir, Christian, für die vielen Tipps.
00:04:52: Ich weiß, auf wen ich zukommen kann, wenn
00:04:54: ich noch ins Detail gehen möchte und wer mein Schweizexperte ist.
00:05:00: Genau, ich gehe es ganz ein bisschen
00:05:02: nüchterner an, und zwar ein Beispiel aus dem Arbeitskontext.
00:05:05: Ich beschäftige mich derzeit wieder vermehrt mit Workshops, mit
00:05:09: Qualitätskriterien von Workshops, Durchführung von Workshops, dem
00:05:13: Stellenwert von Workshops in Beratungsprozessen.
00:05:18: Und ich hatte da vor einiger Zeit,
00:05:22: weil ich ein Angebot schreiben wollte zu einem Workshop und da bestimmte Quellen
00:05:27: zitieren wollte, hatte ich ein kleines Posting in unserer internen Community zu
00:05:34: verfasst, wo ich meine Gedanken zum Thema „Gute Workshops verfasst habe.
00:05:37: Und da kam dann der Christian und hat mir ein Buch empfohlen, und zwar das Buch
00:05:40: „Workshops moderieren von Marsha Nollte und Stefan Kühl.
00:05:44: Und hat da zugleich auch noch eine schöne
00:05:47: persönliche Zusammenfassung gebracht, was für ihn die Kernessenzen des Buches sind.
00:05:52: Und dann kam eine andere Kollegin, ist darauf eingestiegen, hat das kommentiert.
00:05:56: Dann haben wir noch diverse weitere Quellen, auch von Mascha Nollte Workshops,
00:06:01: wo das Thema Workshop eher aus einer soziologischen Perspektive betrachtet
00:06:04: wird, dann von der Katja paar Workshops machen, wo sehr, sehr konkrete Methoden
00:06:10: und Tipps zur Durchführung guter Workshops sehr anschaulich versammelt sind.
00:06:16: Wir haben dann eine kleine Literaturliste
00:06:18: angelegt, haben die kommentiert, haben die erweitert, haben bei uns
00:06:21: intern Materialien gefunden, Qualitätskriterien für gutes Lernen.
00:06:25: Claudia, da musste ich auch dann direkt an dich denken, weil du ja damals damit
00:06:29: mitgewirkt hast mit unseren Train-The-Online-Moderator, wo man
00:06:32: praktische Tools, Workshops online durchzuführen bekommt.
00:06:35: Wir haben jetzt ein kleines Toolset angelegt zum Thema Workshops, was lebendig
00:06:39: ist, was wirklich gemeinsam entstanden ist.
00:06:42: Danke für die Dinge, die ihr mir jetzt
00:06:44: mitgebracht habt für die Intro zu dieser Episode.
00:06:47: Und jetzt ist die Frage an euch da
00:06:50: draußen: Was haben wir hier gerade miteinander gemacht?
00:06:53: Ja, das ist genau die gute Frage und ich
00:06:55: möchte eigentlich gerne die einfach zurückspiegeln.
00:06:58: Was Was war denn das jetzt für dich, außer
00:07:01: dass dir das vielleicht Spaß gemacht hat, das zu hören?
00:07:04: Aber wie empfindest du das, was wir jetzt hier dir da geboten haben?
00:07:08: Also ich finde, dass ihr, egal welches Thema, es waren ja jetzt, ich sage mal,
00:07:12: sehr unterschiedliche Themen, dass ihr mir etwas empfohlen habe mit dem
00:07:18: Fokus, was könnte mich daran ganz besonders interessieren?
00:07:22: Weil Christian weiß, dass eins meiner Hobbys zum Beispiel Wein und Kunst und
00:07:28: Fotoausstellungen sind, weil da Darüber habe ich ab und zu auch schon mal erzählt.
00:07:31: Das heißt, die Empfehlung der Schweiz
00:07:35: oder eines Besuchsortes, eines potenziellen Besuchsortes in der Schweiz
00:07:39: war nicht irgendwas, was ich besuchen konnte, sondern das hatte was mit meinen
00:07:42: Interessen zu tun, von denen du wusstest, Christian.
00:07:45: Und natürlich wertschätze ich das
00:07:47: besonders, weil ich weiß, du lebst in der Schweiz.
00:07:50: Das heißt, du bist ein Local, du kennst
00:07:51: dich aus und du weißt, was genau die Dinge sind, die man da angucken kann.
00:07:56: Und was Johannes geteilt hat, genauso.
00:07:59: Weil natürlich, ja, wir haben uns über gute Trainings, über gute Moderationen,
00:08:04: über gute Workshops schon das eine oder andere Mal ausgetauscht
00:08:07: und haben Gedanken zusammengetragen, wie man eben vielleicht auch solche
00:08:11: Qualitätskriterien entwickeln kann, zum Beispiel für gute Workshop-Moderationen.
00:08:15: Und insofern hat er das wieder was mit mir
00:08:18: zu tun und ich weiß, dass Johannes sich damit sehr viel beschäftigt hat.
00:08:21: Und das jetzt mit mir zu teilen und mir das noch mal als Tipp zu geben und vor
00:08:25: allen Dingen ganz viele Quellen zu nennen, Johannes, war jetzt vielleicht relativ
00:08:29: viel es nur zu hören, aber du hast mir ja konkrete Sachen genannt, die ich mir
00:08:34: angucken kann, wenn ich mich damit mehr beschäftigen möchte.
00:08:37: Du weißt, wo es liegt. Ich weiß, wo es liegt.
00:08:39: Absolut, genau.
00:08:41: Aber Christian, du hast ja gefragt, was hat das mit mir gemacht?
00:08:45: Und das wäre jetzt so mein schnelles Feedback an euch beide.
00:08:49: Ich habe so erst mal zwei Elemente gehört.
00:08:52: Also erstens mal, du vertraust uns.
00:08:55: Es ist etwas, was wir dir angeboten haben
00:08:57: und du nimmst es an, weil du uns kennst und uns vertraust.
00:09:00: Das hat einen besonderen Wert, weil du irgendeine gewisse Beziehung mit uns hast.
00:09:05: Das ist mal so eines Element.
00:09:07: Und das zweite Element ist vielleicht so
00:09:08: diese Sinnhaftigkeit, die reingebracht wurden.
00:09:10: Das waren jetzt zwei Beispiele, die sehr auf dich zugeschnitten sind.
00:09:13: Nicht immer ist das so, das wären wir
00:09:14: jetzt heute noch erklären, aber irgendwie hat es einen Sinn.
00:09:17: Es ist eine Zusammenstellung, die für dich
00:09:20: gedacht war, kann aber mal auch einen anderen roten Faden haben.
00:09:23: Ich glaube, das sind schon mal so zwei Charakteristika, die man ableiten könnte.
00:09:27: Absolut. Und das war eine Bewertung von euch drin.
00:09:29: Ihr habt die Information angereichert mit dem, wie ihr dazu steht.
00:09:35: Vielen lieben Dank, ihr zwei, für eure Geschenke, die ihr mir mitgebracht habt
00:09:38: und die heute einfach eine etwas längere Intro in unserem Podcast waren.
00:09:44: Also, worüber reden wir heute?
00:09:46: Ich glaube, ihr habt es jetzt alle herausgefunden.
00:09:48: Wir wollen reden über Content Curation in dieser Episode.
00:09:53: Lasst uns mal einsteigen mit einer Frage, die ich an euch habe: Warum ist es dann
00:09:58: gerade im Moment, so wie ich es wahrnehme, so präsent dieses Thema?
00:10:03: Ich glaube, was das Thema
00:10:05: gerade so unglaublich wichtig macht, also generell das Thema Kuration in allen
00:10:10: Facetten, ist, dass die gefühlte Überfülle in der Welt, dass
00:10:15: wir nicht mehr in einer Gesellschaft des Mangels leben, wo es nur so sehr wenige
00:10:20: Dinge gibt, die wir uns zu Gemüte führen können, die uns umgeben, sondern wir sind
00:10:24: eigentlich permanent umgeben von viel zu viel, von viel zu viel Informationen, viel
00:10:30: zu viel Nachrichten, viel zu viel Musik, viel zu viel Filmen.
00:10:33: Alles ist zu viel, viel zu viel Weine auf der Weinkarte, Claudia.
00:10:38: Deswegen sind wir so dankbar.
00:10:41: Deswegen ist es so wichtig für uns, dass da eine Auswahl
00:10:45: mit uns getroffen wird, die uns hilft, mit dieser Überfülle klarzukommen.
00:10:51: Und deshalb ist der Begriff sicherlich
00:10:53: auch ein gewisser Modebegriff, aber eben auch ein ganz, ganz relevantes Vorgehen.
00:10:58: Ich muss gerade generative KI, die Sorge, die jetzt in dem Zusammenhang damit
00:11:05: verbunden ist, dass wir in Zukunft überschwemmt werden von
00:11:09: noch mehr Inhalten, die wir nicht einschätzen können.
00:11:12: Sind die relevant? Sind die überhaupt richtig?
00:11:14: Sind das alles Fake-Inhalte?
00:11:15: Und da spielt Kuration die Stärken aus.
00:11:22: Okay. Christian?
00:11:23: Ja, ich möchte gerne anknüpfen und das
00:11:27: vielleicht noch ein bisschen erweitern oder ein bisschen mehr abstrahieren.
00:11:30: Man könnte auch sagen, dass diese
00:11:33: Informationsflut jetzt nicht ganz so neu ist, das ist nicht ein Phänomen der
00:11:36: letzten 10, 20 Jahren, sondern durchaus der Moderne.
00:11:39: Aber es gab halt einen Konzeptwechsel, wie
00:11:43: Informationen die uns eben Wert erlangen oder auch aufbereitet werden.
00:11:48: Oder?
00:11:49: Von dem Gatekeeper-Prinzip, also Menschen oder Institutionen, die eine Auswahl
00:11:55: treffen, zum Beispiel die Lehrperson in unserem Kontext oder der Trainer, die
00:11:59: Trainerin, die das Wissen hat und die bestimmt, was in den Kursraum kommt, was
00:12:03: ins Schulzimmer kommt, über Redaktionen, über Chefredaktoren, die
00:12:09: das allgemeine Volk bestimmt haben, was sie
00:12:13: wissen sollen über die Welt, durch die Massenmedien.
00:12:17: Und das hat durch die digitale Revolution,
00:12:20: durch das Internet, einfach diese Gatekeeper-Rolle erodiert.
00:12:24: Das heißt nicht, dass sie komplett verschwindet, aber wir sind
00:12:27: herausgefordert – und das hat Johannes schön ausgeführt, mit immer noch der
00:12:31: Herausforderung: „Ja, aber wie bringen wir wieder Sinn in dieses Informationschaus?
00:12:35: Und wir merken, dass diese klassischen
00:12:37: Gatekeeper-Rollen einfach verschwinden, dass sie auch nicht mehr anerkannt werden.
00:12:41: Finde ich einen guten Hinweis.
00:12:42: Ich möchte vielleicht sogar noch etwas ergänzen, Thema „Schnelllebigkeit,
00:12:46: Thema Überfülle, die konservierende Funktion von Kuration.
00:12:53: Also gerade wenn wir an Museen denken, dass Kuration auch bedeutet, etwas
00:12:59: auszudrehen, zu wählen, was bewahrt werden soll, was nicht
00:13:04: schnell wieder verschwindet in dieser Flut an Informationen, sondern was wir
00:13:08: auswählen und sagen können, das ist jetzt auch dauerhaft wichtig.
00:13:11: Finde ich einen sehr guten Gedanken, weil ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie
00:13:15: oft es mir so geht, dass ich spannende Dinge finde im Internet und weil ich eben
00:13:19: nicht gut genug damit umgegangen bin mit dem, was ich gefunden habe, finde ich es
00:13:24: leider, wenn ich anderen davon berichten möchte, manchmal gar nicht mehr wieder und
00:13:27: kann die Links gar nicht weiterleiten, worüber ich aber eigentlich ich mit den
00:13:30: Kolleginnen oder Freunden oder Bekannten sprechen möchte.
00:13:33: Also insofern, ja, das ist der Punkt, den
00:13:35: finde ich wichtig und interessant, dass du den noch mal mit dazugegeben hast.
00:13:41: So, jetzt haben wir so ein bisschen geschaut, warum scheint uns Kuration im
00:13:45: Moment so ein ganz wichtiges Thema zu sein.
00:13:47: Also die Fülle von Informationen habt ihr
00:13:50: jetzt ausreichend gut, glaube ich, dargestellt, egal in welchen Medien.
00:13:53: Ich glaube, das ist erst mal relativ egal, aber natürlich sehr viel
00:13:57: im Internet, natürlich in Social Media Jetzt ist so ein bisschen die Frage:
00:14:02: Kuration ist ein großes Thema und ihr habt das Aufbewahren in Museen angesprochen.
00:14:06: Jetzt sind wir nicht diejenigen, die in
00:14:08: Museen Dinger aufbewahren und zur Verfügung stellen für Besucher und
00:14:13: Besucherinnen, aber wir haben hoffentlich Lernende, Besuchende unseres Trainings,
00:14:18: unserer Lernangebote, mit denen wir arbeiten und mit denen wir
00:14:23: Inhalte teilen möchten, weil wir glauben, dass sie wertvoll sind für die
00:14:27: entsprechende Lernaufgabe oder Weiterentwicklungs Aufgabe.
00:14:31: Und das bringt uns natürlich mit unserer Brille dazu, fokussiert darüber zu
00:14:35: sprechen: Was ist denn eigentlich Learning Content Curation für euch?
00:14:40: Das ist eine
00:14:41: von vielen Arten von Kuration, jetzt eben, wie du schon angesprochen du hast sehr
00:14:45: fokussiert auf den Bereich: Wie können wir Inhalte bereitstellen, die die
00:14:50: Lernende unterstützen, zu lernen, sich ein Wissensgebiet, ein Thema anzueignen?
00:14:56: Und hier sind wir ja klassischerweise
00:15:00: früher in Unternehmen meist eher davon ausgegangen: Wir brauchen
00:15:05: Unternehmensinhalte, wir brauchen interne Materialien, wir müssen
00:15:10: Trainingsmaterialien erstellen, wir müssen Web-based Trainings erstellen, was
00:15:14: sicherlich nach wie vor für bestimmte Themen immer noch der Fall ist.
00:15:17: Aber durch diese Fülle an relevanten
00:15:21: Informationen da draußen, kommt das eben noch dazu.
00:15:25: Wir können also uns da draußen bedienen an vielen, vielen relevanten Inhalten.
00:15:28: Oft ist ja auch die Kombination von
00:15:30: externen Inhalten und internen Inhalten das Relevante.
00:15:35: Darüber hinaus gibt es auch jetzt ganz
00:15:37: banal gesagt technische Plattformen, Learning
00:15:42: Experience Plattformen zum Beispiel, die erst mal befüllt werden wollen.
00:15:45: Also viele unserer Kund:innen haben ja auch einfach den
00:15:48: Bedarf, wir haben jetzt eine Möglichkeit, unseren Mitarbeitenden Lernmaterialien, in
00:15:55: welcher Form auch immer, breitzustellen, was packen wir da jetzt drauf?
00:15:59: Das wäre jetzt wirklich eine Ein ganz
00:16:01: einfacher Bedarfe, der immer wieder auf uns zukommt.
00:16:03: Und hier kommt Learning Content Curation ins Spiel.
00:16:07: Was wird ausgewählt an existierendem
00:16:10: Material und wie wird es kombiniert, das das Lernen unterstützt?
00:16:15: Um diesen Gedanken aufzunehmen,
00:16:18: weshalb das uns interessiert mit dem Learning Content Curation, diese
00:16:23: technischen Systeme, die existieren, die befüllt werden wollen, andererseits aber
00:16:27: auch New Learning Trends, die natürlich jetzt nicht
00:16:32: neu sind in der Bildungsgeschichte, aber halt im Corporate Learning durchaus
00:16:36: Aufwind erhalten haben in den letzten Jahren, nämlich dieses Community Learning,
00:16:40: Learning Communities, Learning Circles und so weiter, in verschiedenen Ausprägungen.
00:16:43: Aber Der Gedanke, auch dort wieder dieser
00:16:47: Wechsel von klassischen Vermittler und Lernende hin zu „neh.
00:16:53: Eigentlich sind die Lerenden selber,
00:16:55: können auch Vermittlende sein und können zusammenlernen.
00:16:58: Und das passt natürlich Hand in Hand mit dieser Content Creation, mit dieser
00:17:02: Zusammenstellung von Inhalten, die eben auch aus der Community rauskommen.
00:17:06: Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger
00:17:07: Aspekt, den auch mitzudenken, weil das halt verzahnt ist.
00:17:10: Es geht nicht Content Creation, es geht
00:17:12: auch Blended Learning, es geht auch Learning Communities.
00:17:15: Es geht vielleicht auch so Konzepte wie agiles Lernen.
00:17:20: Müssen wir jetzt nicht alles vertiefen, aber das hängt sicher zusammen mit all
00:17:23: diesen Wechseln, die eben auch sich im Unternehmen abzeichnen.
00:17:28: Johann, dass du Ich will jetzt ganz dringend was sagen.
00:17:31: Ein ganz, ganz wichtiger Punkt, den du
00:17:33: ansprichst, der mir auch bei meinem Einstieg mit den Workshops wichtig war.
00:17:38: Content Curation passiert in den seltensten Fällen alleine.
00:17:43: Selbst wenn ein einsamer, alleine
00:17:46: arbeitender Kurator unterwegs ist und kuratiert, hat er oder sie immer die
00:17:52: Zielgruppe im Kopf und richtet seine Kuration danach aus.
00:17:55: Das mag jetzt noch banal sein, aber in den meisten Beispielen von Kurationen, die mir
00:17:58: begegnen, lebt die Kuration und wird vorangetrieben durch Reaktionen
00:18:04: des Publikums, durch Beisteuern von Kommentaren, von Ergänzungen.
00:18:16: Und das macht eigentlich deutlich, dass wir alle permanent am Kuratieren sind.
00:18:21: Manche machen es sichtbarer, manche bekommen dafür ein Mandat, andere machen
00:18:26: es einfach so, für andere ist es eher ungewohnt, sich sichtbar zu machen durch
00:18:31: die permanente eigene kuratorische Tätigkeit.
00:18:33: Für andere ist das Teil des Jobs.
00:18:35: Aber das ist gerade auch bei der Learning Content Curation, glaube ich, ein ganz
00:18:40: elementarer Bestandteil, das Zusammenspiel von verschiedenen kuratorischen
00:18:44: Aktivitäten, sei es auf einer internen Plattform, auf einer internen Community,
00:18:49: sei es in sozialen Netzwerken, mit auch ganz unterschiedlichen Antrieben.
00:18:53: Manche wollen eben ihre eigene Expertise durch Kuration sichtbar machen, andere
00:18:59: sehen sich eher in einer unterstützenden Rolle.
00:19:03: Es gibt ja ganz unterschiedliche
00:19:04: Blickwinkel da drauf, aber es eint eben dieses Zusammenspiel.
00:19:09: Okay.
00:19:09: Das ist schön, dass du es noch mal zusammengefasst hast und auch noch mal
00:19:14: ergänzt hast zu dem, was wir vorher schon besprochen haben, Johannes.
00:19:17: Und jetzt hast du schon so viele kleine Beispiele gegeben.
00:19:20: Also da spielten verschiedene Lernformate eine Rolle, verschiedene eigene Antriebe,
00:19:25: Motivation, Organisationale Antriebe, warum Learning Content Curation eben jetzt
00:19:31: gerade so ein aktuelles und wichtiges Thema ist.
00:19:34: Und ich glaube, das eine oder andere habt ihr schon kurz angerissen und trotzdem
00:19:37: wäre mir wichtig, dass wir noch mal einen Fokus darauf setzen.
00:19:40: Was ist das Potenzial, was da für den Einzelnen, für
00:19:45: Gruppen oder die Organisation eben drinsteckt.
00:19:48: Also für mich ist der ein ganz großer Bestandteil, wirklich externe Inhalte von
00:19:55: außen, die außerhalb der Organisation sind, in die Organisation reinzuholen.
00:20:00: Warum ist dir das so wichtig?
00:20:03: Um sich mit der Realität da draußen auseinanderzusetzen, rauszukommen aus der
00:20:08: eigenen Suppe, in der man alltäglich schwimmt.
00:20:10: Organisationen neigen ja dazu, eigene
00:20:12: Sprachmuster, eigene Verhaltensweisen, eigene Sicht auf bestimmte Dinge
00:20:16: auszubilden und Kuration sorgt für einen gewissen Realitätsschock oder eine
00:20:22: Auseinandersetzung, wie es auch anders laufen könnte.
00:20:26: Eine befruchtende Impulse von draußen.
00:20:27: Irritation, könnte man sagen.
00:20:29: Finde Und ich auch, weil
00:20:31: es hat jetzt schon einen Grund, warum ich das noch mal nachgefragt habe, warum das
00:20:35: so wichtig ist, weil ich glaube, dass es schon auch lange Jahre gab,
00:20:39: in denen wir die Welt da draußen zwar natürlich registriert und erlebt haben,
00:20:43: aber wenig benutzt haben zum Lernen zum Beispiel.
00:20:48: Und ich glaube, ich weiß, dass das ein Trend der
00:20:53: letzten Jahre ist und gerade deshalb, Irritation, finde ich, ist ein wichtiger
00:20:58: Punkt, weil es eigene Denkmuster, eigene Dinge, die man konzipiert hat, infrage
00:21:05: stellen kann oder vielleicht auch bestätigen kann, egal was.
00:21:08: Aber auf jeden Fall gibt es eine Schleife,
00:21:10: die man durchläuft mit dem Input von außen.
00:21:13: Dann aber auch als Kontrast dazu, sorry Christian, dich lasse ich gleich noch zu
00:21:17: Wort kommen, auch das Widerauffinden von vielleicht
00:21:22: nicht mehr sichtbaren, relevanten Inhalten innerhalb der Organisation.
00:21:26: Die Dinge, die im Archiv gelandet sind, in
00:21:30: dieser Museumsprache zu sprechen, die irgendwo rumliegen, die aber jetzt durch
00:21:34: den kuratorischen Prozess erst wieder entdeckt und dann gegebenenfalls in
00:21:38: Kontrast zu neuen anderen, aktuelleren, konträreren Inhalten gestellt werden.
00:21:46: Das Beispiel, was ich sagte beim Thema Workshop-Initial: Wir haben so viele gute,
00:21:50: auch vergangene Inhalte dazu gehabt, die ich jetzt wieder vorgeholt habe.
00:21:57: Christian, jetzt endlich du. Ja, auf jeden Fall.
00:22:01: Nein, aber ich finde das super, diese Spannbreite auch zu machen.
00:22:04: Einerseits diese externen Inhalte reinholen.
00:22:07: Das geschah natürlich schon vorher.
00:22:08: Man holte sich vielleicht Trainer, die von
00:22:11: auswärts kamen, die auch Inhalte von draußen reinbrachten.
00:22:13: Jetzt mit Kuration kann man das direkt mit
00:22:15: Content machen, den man aber sinnreich anreichert und gleichzeitig dieses
00:22:19: Wiederentdecken oder überhaupt Sichtbar machen von schon vorhandenen Lerninhalten.
00:22:25: Wovon sprechen wir da?
00:22:27: Vielleicht ist das eine Checkliste, die
00:22:29: schon seit 20 Jahren in der Abteilung kursiert.
00:22:31: Vielleicht gibt es aber auch selbe
00:22:34: geschriebene Guides als Anleitung für ein Programm.
00:22:37: Vielleicht gibt es aber auch Best Practice im Umgang mit gewissen Prozessen, die
00:22:42: einfach vom Mund zu Mund weitergegeben werden bislang und die man vielleicht
00:22:45: anders sichtbar machen könnte in der Organisation.
00:22:47: Um ein paar konkrete Beispiele zu bringen,
00:22:49: was denn die Korationsinhalte dann auch wirklich sind, oder?
00:22:54: Ich möchte da vielleicht die Brücke bauen zwischen beiden externen Inhalten und
00:22:57: internen Inhalten, dass ein Schlüssel von Kuration ist, diese Orientierung zu
00:23:03: schaffen, diesen Sinn zu geben, wieso diese Inhalte jetzt wichtig sind.
00:23:07: Und da ist ein bisschen der Clou, dass mit
00:23:10: dem Content Creation, den wir jetzt denken, als auch ein Community-Ansatz,
00:23:15: also ein Ansatz, der von den Lerenden selber gemacht werden kann, – Achtung, das
00:23:20: schließt nicht aus, dass es Lernexpertinnen oder Fachexpertinnen oder
00:23:24: Führungskräfte gibt, die durchaus sich beteiligen und das natürlich auch machen,
00:23:28: aber nicht mehr „nur, sondern dass dieser Sinn eben von den
00:23:33: Lerenden selbst, von dem Betroffenen selbst mitgeschaffen wird, weil wir auch
00:23:38: immer mal wieder davon ausgehen, dass die durchaus sehr gut Bescheid wissen, was sie
00:23:42: brauchen und was sie aber auch dazu beitragen können.
00:23:46: Da hast du was ganz Wichtiges angesprochen, Christian, weil natürlich
00:23:50: braucht es Fachexpertise, braucht es auch eine tiefe Fachexpertise für gute
00:23:53: Kuration, aber es braucht eben genauso diese Sinnaufladung, dieses Nutzbar-Machen
00:24:00: für den neuen Arbeitskontext, in die Inhalte überführt werden können.
00:24:04: Und Fachexpertinnen, behaupte ich jetzt mal, neigen hier oft
00:24:08: dazu, alles für relevant zu erachten und oft sehr, sehr ins Detail zu gehen.
00:24:13: Und deswegen ist Kuration auch nie oder
00:24:16: fast nie ein Prozess, den man komplett alleine durchführt, sondern es braucht
00:24:19: eben immer diese Reibung von guter Kuration.
00:24:22: Die tiefe Expertise mit
00:24:25: dem „Verfügbar machen, vereinfachen, nutzbar machen, aufbereiten, empfehlen.
00:24:31: Das habt ihr jetzt noch mal sehr, sehr
00:24:33: schön zusammengefasst, auch für mich noch mal, was eben diese Kuration ausmacht.
00:24:37: Jetzt haben wir interne, externe Inhalte
00:24:40: erwähnt, die auch, denke ich, gleichberechtigt da stehen.
00:24:44: Und wir haben das Aufladen mit Sinnhaftigkeit.
00:24:47: Das war auch noch mal, glaube ich, ein
00:24:48: sehr, sehr wichtiger Punkt, Johannes, den du eben noch mal ergänzt hast.
00:24:51: Was gäbe es denn noch zum Thema Potenzial von Kuration?
00:24:58: Was ich tatsächlich immer
00:25:00: sehr schön finde, dass die kuratorische Tätigkeit ja auch das
00:25:05: Lernen bei den KuratorInnen selbst aktiviert.
00:25:08: Also wenn ich eine Kuration erstelle,
00:25:11: dann ist das für mich die Gelegenheit zu überprüfen: Ist mein Wissen aktuell?
00:25:17: Welche neuen Quellen gibt es?
00:25:19: Müssen Dinge, die vielleicht mal abgelegt wurden oder schon gefunden
00:25:23: wurden, aktualisiert werden oder müssen komplett verworfen werden?
00:25:27: Also das Lernen ist beim Kuratieren quasi eingebaut.
00:25:31: Absolut. Und jetzt sagt noch mal die Moderatorin
00:25:34: des Podcastes was dazu: Ich lerne in dem Podcast wahrscheinlich meistens noch viel
00:25:39: mehr als unsere Zuhörerinnen und Zuhörer, weil ich mich nämlich in die Themen
00:25:42: einarbeite und mich damit Das ist das Wichtigste.
00:25:45: Und insofern, Johannes, dieser Punkt, dass man selber beim Kuratieren lernt, finde
00:25:51: ich immens wichtig, den noch mal herausgestellt zu haben.
00:25:55: Ich weiß nicht, ob ich den Bogen jetzt
00:25:56: überspanne, aber du als Podcast-Moderatorin Das
00:26:00: ist auch eine Form von Kuration, die du vornimmst, weil du auf
00:26:05: bestimmte Themen fokussierst, bei bestimmten Themen noch mal ins Detail
00:26:08: gehst, dir natürlich GesprächspartnerInnen aussuchst, Shownotes bestätzt.
00:26:13: Materialien suchen, die ich für die
00:26:14: Vorbereitung benutze, manchmal Zitate finde, die ich erwähne, weil ich sie
00:26:18: wichtig finde oder einen guten Aufhänger ins Gespräch finde.
00:26:21: Also insofern, ja, ich stimme dir total zu.
00:26:26: Ich möchte gerne noch mal auf deine kurze
00:26:29: Zusammenfassung von vor zwei Minuten zurückkommen, Claudia, weil du gesagt
00:26:33: hast, es geht darum, die Inhalte irgendwie reinzuholen und dann mit Sinn anzureichen.
00:26:38: Und das sind schon die ersten beiden Schritte oder beiden Teile dieses
00:26:43: klassischen Dreiklangs von kuratieren, nämlich quasi das Suchen, Sammeln von
00:26:49: Inhalten irgendwie, dann dieses Anreichen mit Sinn, dieses in
00:26:57: Beziehung bringen von verschiedenen Inhalten, darstellen, präsentieren.
00:27:01: Und dann, und das ist jetzt noch ein
00:27:03: weiteres Potenzial, das eben auch dahin steckt, dann gehört noch der letzte
00:27:07: Schritt dazu, der dritte: Man muss es auch teilen.
00:27:10: Es bringt nichts, wenn ich eine schöne
00:27:13: Liste zusammenstellen von Dingen, die man in der Schweiz tun kann.
00:27:16: Klar, ich kann das auch für mich machen, aber das Wertvolle entsteht erst dann,
00:27:21: wenn ich es auch teile, jetzt zum Beispiel mit dir.
00:27:24: Und das ist dann eben auch das Potenzial
00:27:26: in Unternehmen, wo ja dieses ganze Wissensmanagement-Thema schon so lange
00:27:30: kursiert und ganz ein großer Wunsch ist in der Unternehmenswelt: „Ja, wir müssen viel
00:27:36: besser dieses Wissen, das schon existiert, hervorholen und zeigen.
00:27:39: Und da gehört diese Kultur des Teilens dazu.
00:27:42: Und das ist wiederum ein Teil der Kurationsvorgehensweise.
00:27:48: Und das ist ja tatsächlich oft ein besonders trickreicher Teil, gerade wenn
00:27:52: wir vom Kuratieren in Organisationen sprechen.
00:27:56: Also auf Social-Media-Plattformen, da
00:27:59: finden wir viele Menschen, die bereit sind, zu teilen.
00:28:03: In Organisationen, da ticken die Regeln so ein bisschen anders.
00:28:09: Inwiefern, Johannes, magst du noch mal zwei Sätze mehr dazu sagen?
00:28:13: In Organisationen herrschen ja bestimmte Erwartungen.
00:28:17: Wer äußert sich wie?
00:28:18: Wer verhält sich wie?
00:28:19: Wer darf sich zu was äußern?
00:28:22: Welche vorherrschende Meinung gilt als gesetzt?
00:28:28: Da erscheint kuratorische Arbeit für viele Mitarbeitende deutlich anstrengend, damit
00:28:33: deutlich mehr Fallstricken, Konfliktfeldern behaftet,
00:28:37: als wenn man das zu einem Hobbythema auf LinkedIn oder auf Instagram.
00:28:46: Um da anzuschließen, Janes, das ist ein
00:28:48: wichtiger Punkt, den sollten wir unbedingt noch vertiefen, weil meine These wäre da
00:28:53: und da können wir kurz noch einmal hier verweilen beim Potenzial und bei den
00:28:57: Gründen für Unternehmen, das überhaupt zu tun.
00:28:59: Meine Diese These wäre, diese Fahrstrecke existieren.
00:29:02: Die existieren auch aus, ich sage jetzt mal, organisationstheoretisch guten
00:29:06: Gründen und müssen vielleicht teilweise auch so bleiben.
00:29:09: Aber eigentlich können sich Unternehmen heute nicht mehr leisten,
00:29:15: solche Fahrstricke zumindest zu kultivieren oder aufzubauen weiterhin,
00:29:19: sondern müssten dafür sorgen, dass die abgebaut werden.
00:29:24: Was das dann bedeutet, können wir nachher anschauen.
00:29:26: Ich möchte vielleicht jetzt noch mal kurz
00:29:28: das Augenmerk darauf lenken: Was gibt es denn für Unternehmen für Argumente dafür,
00:29:33: das überhaupt zu tun, eine Kultur der Kuration zu fördern?
00:29:37: Und ganz ehrlich, Claudia, es ist halt,
00:29:40: wie so oft, zumindest bei Wirtschaftsunternehmen, schlussendlich
00:29:44: spielt halt einfach eine Rolle, was am Schluss in der Kasse landet.
00:29:49: Und ganz hart gesagt sind das halt dann
00:29:52: einerseits einfach wirklich auch Kostenersparnis-Argumente.
00:29:55: Mit Kuration kann man Inhalte, die schon existiert, wieder brauchen.
00:29:59: Man muss nicht die extra neue Dinge
00:30:01: erstellen, die vielleicht eben schon vorliegen.
00:30:03: Man kann irgendwie Synergieeffekte nutzen, die sowieso schon vorhanden sind.
00:30:07: Also ganz handfeste Kosten-und
00:30:09: Nutzen-Argumente, die da durchaus eine Rolle spielen.
00:30:12: Und ich glaube, da werden dir jetzt ganz
00:30:15: viele Menschen aus ihrer praktischen Erfahrung zustimmen, Christian.
00:30:17: Schön, dass ich da jetzt kurz auch was dazu sage.
00:30:20: Ich hoffe es, ja. Weil diese Geschichte zu sagen, es gibt
00:30:24: ganz viel in den Organisationen, aber wir wissen nicht, wo und wir wissen nicht, was
00:30:29: genau Wo ist da und wie können wir das verwenden?
00:30:31: Und allein diese Aufgabe anzunehmen, das sichtbar zu machen.
00:30:36: Ich zitiere mal diesen Satz: „Wenn die
00:30:39: Organisation wüsste, was die Organisation weiß, ist doch ein guter Beweis dafür.
00:30:44: Und ich glaube, da könnten wir dieses XXX quasi für die Organisation schreiben und
00:30:49: jeder und jeder wird sich darin irgendwie wiederfinden.
00:30:54: Und allein dieses transparent machen, dieses sichtbar machen, dieses suchen und
00:30:58: finden und zusammentragen, ist doch ein essentieller Vorteil für die Organisation,
00:31:04: einfach mit dem, was da ist, viel besser arbeiten zu können.
00:31:08: Genau. Das ist auch das, was ich denke, was sehr
00:31:11: offensichtlich ist in dieser Argumentation.
00:31:14: Ich glaube, der zweite Punkt, ich finde den aber wirklich wichtig und deshalb
00:31:17: möchte ich den unbedingt unterbringen, der ist nicht ganz so offensichtlich, aber das
00:31:21: sind halt die indirekten Kosten-Nutzen-Effekte.
00:31:24: Wenn Organisationen darauf verzichten,
00:31:26: wenn sie weiterhin quasi auf ein Modell bauen, das von eben den
00:31:31: Gatekeeperen lebt und von Kontrolle lebt, dann verpassen sie den Anschluss.
00:31:36: Sie werden dieser Informationsflut nicht
00:31:39: her, die einfach in der Umwelt der Organisation, der Gesellschaft passiert.
00:31:44: Sie können schon immer noch intern simulieren, dass noch die alte Welt
00:31:47: vorherrscht, aber sie werden den Anschluss verlieren.
00:31:49: Es ist weniger Innovation möglich.
00:31:51: Es wird wahrscheinlich auch Mitarbeitende geben, Stichwort Arbeitskräftemangel.
00:31:55: Ich spreche schon gar nicht mehr von
00:31:57: Fachkräftemangel, sondern einfach von Arbeitskräftemangel.
00:31:59: Dem Mangel, auf dem wir uns bewegen, hier in Europa und in anderen Orten.
00:32:05: Das heißt, gute Mitarbeiter:innen zu halten, wird auch ein wichtiges Fakt sein,
00:32:10: dass die gerne mitgestalten möchten, etwas einbringen möchten, wissen, dass sie schon
00:32:14: von Hand ist, dass sie ja sehen im Alltag, auch wirklich zu Geld umbringen müssen und
00:32:19: dass deswegen auch Unternehmen auch da wieder aus Kostenargumenten schlussendlich
00:32:23: nicht darauf verzichten können, sich mit Kuration auseinanderzusetzen und nötige
00:32:28: Schritte dahin zu einer Kultur des des Kuratierens zu machen.
00:32:33: Gut, dass du das noch mal ansprichst, Christian.
00:32:34: Also dieses oft besungene Reskilling und Upskilling,
00:32:40: was ein sehr wichtiger Begriff aktuell ist, funktioniert
00:32:44: nur sehr bedingt durch zentral gesteuerte Top-down-Initiativen.
00:32:50: Da ist ein großer Anteil eben, dass auch neues Wissen von draußen reingebracht wird
00:32:55: und eingeordnet wird in das Set an verfügbaren Materialien.
00:33:01: Und auch da ist Kuration ein elementarer Bestandteil.
00:33:04: Eben da wieder dieses Sense-Making.
00:33:07: Harold, ja, ich hatte diesen schönen Dreiklang Seek, Sense, Share.
00:33:09: Du hast es vorhin schon angesprochen, Christian.
00:33:11: Dieses Reinholen in die Organisation,
00:33:14: Reinholen in die Arbeit und dann gucken, was können wir damit machen, was können
00:33:18: wir jetzt nutzen, uns selbst weiterzuqualifizieren.
00:33:22: Christian, du bist gestartet damit, zu
00:33:24: sagen, dir war es ein Anliegen, noch mal über diese wirtschaftlichen Argumente halt
00:33:27: einfach aus der Brille auch da noch mal drauf zu schauen.
00:33:30: Ich glaube, wir haben jetzt zwei gehört, aber ich glaube, es gibt wahrscheinlich
00:33:34: auch noch mehr Argumente aus wirtschaftlicher Sicht.
00:33:38: Magst du oder Johannes, mögt ihr dazu vielleicht noch mal ein bisschen ergänzen?
00:33:44: Also ganz handfeste Gründe natürlich.
00:33:46: Ich habe vorhin schon erwähnt, Plattformen
00:33:48: werden hingestellt und sind noch leer, müssen befüllt werden.
00:33:52: Die Investition muss auch verargumentiert werden.
00:33:54: Wir haben jetzt hier eine tolle neue Learning Experience Plattform und
00:33:59: das braucht erst mal so einen Grundstock an Content, auch wenn das jetzt vielleicht
00:34:05: ein bisschen despektierlich klingt, den Wert, den diese Plattform hat,
00:34:10: sichtbar zu machen, also eine leere Bibliothek.
00:34:13: Erlebar zu machen, vor allem auch. Erlebar zu machen, ja, genau.
00:34:16: Und ich meine, da gibt es dann so die Schnittstellen nach
00:34:19: draußen zu LinkedIn Learning, zu Coursera, zu anderen Bibliotheken, die man da
00:34:22: relativ einfach nutzen kann, die dann die Kuration vereinfachen, weil man da ohne
00:34:27: große Recherche weiß, da ist ein Stock an Materialien vorhanden, der
00:34:32: ich mich bedienen kann, die ich zusammenstellen kann.
00:34:34: Aber einfach, dass erst mal schon mal ein Startmaterial drin ist.
00:34:39: Dann natürlich der Punkt Tools, die man braucht, eigene Inhalte zu erstellen, ist
00:34:44: vielleicht von Anfang auch schwierig, wenn man noch kein Academy-Team hat.
00:34:50: Die ersten Schritte sind einfacher, wenn man existierende Materialien nimmt.
00:34:53: Man muss noch nicht investieren in Autoren-Systeme, in Videostudios.
00:34:59: Man muss noch keine Skills aufbauen, eigene Inhalte zu erstellen.
00:35:03: Das geht alles erst mal sehr, sehr viel
00:35:04: schneller voran, wenn man mit der Kuration loslegt.
00:35:07: Und auch hier, wenn man jetzt nicht darauf Wert legt, wie das bei eigenerstellten
00:35:12: Materialien ja oft der Fall ist, dass alles aus einem Guss erscheint, dass alles
00:35:16: perfekt hochglanz ist, dem Corporate Design entspricht, sondern
00:35:20: dass das Nehmen von externen Inhalten quasi als „Entschuldigung, jetzt in
00:35:24: Anführungszeichen, nimmt, dass alles unterschiedlich aussieht.
00:35:29: Kommt man noch einfach schneller voran? Dann kann man auch fehlende Inhalte erst
00:35:31: mal mit einer Textbox ergänzen, mit einem kurzen Fließtext ergänzen.
00:35:37: Ja, okay.
00:35:39: Ich glaube, ich habe wir wirtschaftliche Argumente gut zusammengetragen.
00:35:42: Wir haben gesagt, was ist gut, was fördert.
00:35:47: Aber, Christian, im Vorgespräch haben wir gesagt, wir müssen auch unbedingt noch
00:35:52: über was anderes sprechen, und zwar darüber, woran
00:35:58: diese doch eigentlich sehr gut gemeinte Idee von Kuration, von Learning Content
00:36:03: Curation, vielleicht auch scheitern könnte.
00:36:06: Magst du diese Gedanken mit uns noch mal hier gemeinsam besprechen?
00:36:10: Gerne.
00:36:12: Ja, ich bin da gerne ein Beispiel von
00:36:16: einem Kundenbeispiel, das wir hatten, aber das
00:36:20: sehr ähnlich wahrscheinlich an vielen Orten so geschieht.
00:36:23: Es ging darum, dass es Lehrmaterial gab in
00:36:27: dieser Organisation, das von den Mitarbeitenden gesammelt wurde, erstellt
00:36:32: wurde, also unterschiedlich, teilweise selber erstellt, User-Content,
00:36:36: User-Generated Content, aber auch gesammelt von anderen Quellen, aber die
00:36:41: sich das selber zusammengestellt haben, weil sie keine andere Hilfe hatten.
00:36:45: Und jetzt war so die Frage: „Hey, wenn
00:36:48: dieses Potenzial vorhanden ist, wieso ermöglichen wir es den Mitarbeitenden
00:36:52: nicht im System, dass sie solche Inhalte direkt im System
00:36:56: einspeisen können, ins LMS oder in die LXP, je nachdem muss man dann natürlich
00:37:00: schauen, was technisch möglich ist und so weiter.
00:37:03: Und es kam sofort Widerstand vom Team, mit dem wir das besprochen haben, also von
00:37:08: denen, die ein bisschen in der Verantwortung waren.
00:37:10: So Schnittstelle Software Learning war das jetzt in diesem Bereich, weil das
00:37:14: Hauptargument war die Angst, dass falsche Inhalte in das System kommen würden.
00:37:20: Also es ging Kontrolle.
00:37:22: Nein, das können wir auf keinen Fall, weil wenn da etwas steht, was nicht stimmt.
00:37:26: Und diese Angst ist ja durchaus berechtigt.
00:37:28: Die ist berechtigt, Aber man merkt schon, dass dieser Gedanke kommt und dann wird
00:37:34: zuerst mal geblockt, weil der Experte muss das eigentlich machen und die User nicht.
00:37:40: Es ging vergessen, dass die User in diesem Fall die Experten waren.
00:37:44: Aber vielleicht schauen wir nachher drauf, wie dieser Fall weitergegangen ist und
00:37:48: bleiben mal kurz, woran das eben scheitert in Unternehmen.
00:37:52: Magst du da gleich noch mal anknüpfen,
00:37:55: Christian, an diese Dinge, woran es eben scheitern kann?
00:37:58: Ja, gerne.
00:37:59: Ich zähle gerne drei auf.
00:38:01: Johannes hat aber vorhin schon einen wichtigen Punkt erwähnt.
00:38:03: Das ist, ich sage jetzt mal, auch ein bisschen die Dimension der
00:38:08: Erwartungshaltungen oder auch mikropolitische Themen.
00:38:12: Also hat wirklich die Frage: Was wird auch
00:38:14: von mir als Mitarbeitende erwartet und was eben nicht?
00:38:18: Oder was sind Tabus, die ich auch nicht überschreiten darf?
00:38:21: Und diese Kommunikationsfragen und
00:38:24: Kuration, eben dieser Teilenaspekt, hat ja ganz viel mit Kommunikation zu tun, weil
00:38:28: der Wert eigentlich erst entsteht, wenn man die Sammlung auch wirklich teilen kann
00:38:32: und im Sinn deutlich machen kann, ein breites Publikum, wo jetzt nicht alle
00:38:37: Interesse haben, aber wo ein paar dann etwas daraus ziehen.
00:38:40: Und das kann gefährlich sein in der Organisation, oder?
00:38:43: Weil man vielleicht irgendwie implizit
00:38:45: oder auch explizit irgendwelche Rechtsschranken, also jetzt quasi im Sinn
00:38:51: von, was erlaubt ist, was erwartet wird, überschreitet.
00:38:55: Und das kann dann gefährlich sein.
00:38:56: Und dann holt man sich einen Was soll ich sagen?
00:39:01: Ein ernstes Gespräch unter vier Augen mit
00:39:03: dem Vorgesetzten ein, was man natürlich irgendwie vermeiden will und so weiter.
00:39:06: Also das kann ein Grund sein, was die Leute dann auch daran hindert, wenn sie
00:39:10: merken, das ist schon jemand anderem passiert.
00:39:13: Und die zweite Frage, die ich jetzt noch hier einbringen möchte oder der zweite
00:39:17: Aspekt, wäre so wirklich auch rechtliche Bedenken.
00:39:21: Und das ist wirklich ein wichtiger Aspekt, den wir auch nicht unterschätzen dürfen.
00:39:25: Wir bewegen uns eben nicht in dieser
00:39:30: Freizeitssphäre, sondern wir bewegen uns in einem Unternehmen und das hat
00:39:34: rechtliche Risiken und es kann eben schon mal die falschen Inhalte geben, die dann
00:39:38: eben publik werden und das kann nicht gut sein für das Unternehmen.
00:39:41: Das heißt, es braucht da, Stichwort Compliance, Stichwort Recht,
00:39:46: gute Strukturen, gute Anleitungen, aber auch einen gewissen Spielraum, den man den
00:39:51: Mitarbeitenden einfach geben muss, weil es sonst nicht funktionieren kann.
00:39:56: Stichwort für alle system theoretisch
00:39:59: bewanderten Organisationsfreaks: brauchbare Illegalität.
00:40:02: Es geht einfach in der Organisation gar
00:40:03: nicht, dass immer alles perfekt geregelt werden kann, sondern es geht mehr Zutrauen
00:40:08: und die Mitarbeitenden sensibilisieren, aber auch in diesem rechtlichen Aspekt
00:40:12: eben nicht einfach alles blockieren, sondern andere Wege finden,
00:40:16: sicherzustellen, dass die Compliance eingehalten wird.
00:40:19: Das sind jetzt mal so zwei Beispiele, diese Erwartungshaltung, die
00:40:22: Angst, Befürchtungen von Mitarbeitenseiten und andererseits dieses rechtliche Thema.
00:40:26: Es gibt aber noch mehr.
00:40:28: Es gibt noch mehr.
00:40:29: Johannes, hast du noch Dinge, die du ergänzen möchtest?
00:40:32: Oh, wow. Christian, du hast jetzt ja, glaube ich,
00:40:34: schon wirklich die ganz relevanten Punkte genannt.
00:40:38: Ich versuche es eher noch mal mit ein paar Beispielen zu untermauern.
00:40:42: Sehr gerne. Also ich fand ja diesen Stichwort, der man
00:40:44: kann nicht Das ist als Regeln ganz relevant, Christian.
00:40:47: Ich meine, wenn ich zurückblicke vor, wo ich auch schon Learning-Architekt war, da
00:40:52: war es ja quasi umso, dass sämtliche Verbindungen nach draußen gekappt waren.
00:40:55: Da wäre es nicht möglich gewesen, ein
00:40:57: YouTube-Video irgendwo einzubinden oder erst mal aufzurufen oder teilweise auch
00:41:01: irgendwie bestimmte externe Webseiten konnten gar nicht aufgerufen werden.
00:41:05: Das ist ja theoretisch mittlerweile bei fast allen Unternehmen alles möglich.
00:41:09: Aber wenn man dann diesen Schritt macht, das Ganze in ein offizielles Lernangebot
00:41:13: zu überführen, dann gelten auf einmal Dokumentationspflichten.
00:41:19: Dann muss erst mal ein Formular ausgefüllt
00:41:21: werden mit der Begründung, warum dieses externe Element jetzt reingeholt werden
00:41:28: soll ins LXP und damit alle als offizieller Bestandteil
00:41:32: des Unternehmensweiten Lernens verfügbar gemacht werden soll.
00:41:36: Dann haben wir als weitere Hürde das Thema Lizenzen.
00:41:39: Welche Lizenzen sind verfügbar?
00:41:41: Ich hatte vorhin schon erwähnt, viele
00:41:42: Unternehmen bedienen sich dann externer Bibliotheken.
00:41:46: Sind die denn unternehmensweit gleich verfügbar?
00:41:49: Wir haben Kunden, da können die
00:41:52: Mitarbeitenden selbst auswählen, welche Lizenz sie für welche Bibliothek
00:41:56: bekommen wollen, aber dann sind bestimmte Zugänge bei bestimmten
00:42:01: Bereichen, bestimmten Teams nicht verfügbar.
00:42:03: Dann bricht die ganze Sammlung auf einmal in sich zusammen.
00:42:06: Weiteres Beispiel, Christian hat es schon
00:42:08: erwähnt: Darf ich so etwas teilen im Unternehmen?
00:42:11: Wie sieht es aus, wenn ich Inhalte von Mitbewerbern zum Beispiel reinhole?
00:42:18: Wann mache ich das zu welcher Urzeit?
00:42:21: Glaubt dann jemand von mir, ich bin die
00:42:23: ganze Zeit nur im Internet unterwegs und arbeite nicht mehr?
00:42:26: All diese Punkte habe ich alles schon erlebt, diese Befürchtung.
00:42:29: Ja, ich Ich sammle zwar tagsüber, aber ich poste es dann erst abends nach Feierabend.
00:42:34: Oder nein, bloß nicht nach einer bestimmten Urzeit.
00:42:37: Ich glaube, wir kennen diese Probleme alle, die ganz unterschiedlich auftreten.
00:42:45: Aber es ist schön, dass du es noch mal mit ein paar Beispielen illustriert hast.
00:42:48: Christian, dein Beispiel zu nehmen, das uns ja so ein
00:42:52: bisschen genau in die Denke gebracht hat: Was sind denn
00:42:56: Hindernisse, gute Kooperation von Inhalten Oder gut, das ist schon eine Bewertung,
00:43:01: überhaupt Content zu kuratieren und was anzubieten für die Organisation.
00:43:06: Jetzt können wir ja dein Beispiel noch mal ganz schön nehmen und sagen: „Okay, und
00:43:11: wie würde ich es denn gut machen in diesem Beispiel, was du uns gegeben hast?
00:43:15: Also wie könnte man die Story so spinnen,
00:43:16: zu sagen: „Okay, und so kann gute Content Curation starten?
00:43:22: Wie fängt man sie überhaupt an?
00:43:23: Vielleicht magst du mal dein Beispiel nehmen und da ein bisschen einsteigen.
00:43:30: Ja, gerne.
00:43:31: Der Punkt ist ein bisschen, dass es
00:43:34: vielleicht auch einen Perspektivenwechsel gibt, weil diese Angst, die Kontrolle zu
00:43:39: verlieren, die suggeriert, dass man jetzt die Kontrolle hätte.
00:43:44: Und das ist halt nicht der Fall.
00:43:45: Man hat zwar die Kontrolle über das Sichtbare, so eben, was ist wirklich im
00:43:50: LMS drin, was wird offiziell im internen Newsletter kommuniziert und so weiter,
00:43:55: wenn man solche Systeme hat, die sehr geschlossen sind, wo nur ausgewährte
00:43:59: Stellen und nach festgelegten Prozessen Kommunikation im Unternehmen möglich ist.
00:44:04: Und Kuration respektive das Teilen ist ja
00:44:06: ein Teil von kommunikationen, lernorientierte Kommunikation.
00:44:10: Aber das ist halt eine Illusion, weil –
00:44:12: und das ist in diesem Beispiel genau der Fall – diese Inhalte existierten ja schon.
00:44:17: Die wurden schon seit Jahren herumgereicht, einfach quasi nicht
00:44:21: sichtbar im Unternehmen, sondern in der Abteilung, von Arbeitsplatz zu
00:44:25: Arbeitsplatz, von der Kollegin zum Kollegen und so weiter.
00:44:29: Die waren schon da, die wurden gebraucht.
00:44:31: Und ein Vorteil von dieser Kultur des Teilens zu etablieren, kann ein für ein
00:44:36: Unternehmen auch sein, eben genau herauszufinden, welche Inhalte kursieren,
00:44:40: die aber nicht ganz optimal sind für die Unternehmen, oder?
00:44:44: Es wäre natürlich dann gefährlich, wenn man diese Kultur etabliert und plötzlich
00:44:47: fängt das Teilen an und dann, wenn man etwas falsches in einem Schlusszeichen
00:44:51: entdeckt, dann irgendwie mit dem Zollstock kommt und die Leute bestraft.
00:44:54: Im Gegenteil, das muss man natürlich anders handeln.
00:44:57: Aber es ist erst möglich, so was überhaupt
00:45:00: überhaupt sichtbar zu machen mit so einer Kultur.
00:45:03: Und das wurde dann den Leuten in diesem Workshop sehr, sehr klar.
00:45:06: Also die haben das dann wirklich schnell
00:45:07: begriffen und haben gesagt: „Stimmt eigentlich.
00:45:09: Das ist ja wie ein Nachteil, wenn wir
00:45:10: jetzt da den Deckel einfach drauf tun und wegschauen.
00:45:13: Es ist halt mehr so diese kindische Haltung von „Ich schlage
00:45:16: mir die Hand vor die Augen und die Welt verschwindet automatisch, oder?
00:45:19: Das funktioniert halt nicht so,
00:45:22: sondern umgekehrt, eigentlich diese Kultur des Teilens nutzen.
00:45:25: Und das wurde dann auch etabliert in diesem …
00:45:26: Also es ist zumindest daran in diesem Unternehmen, dass schon Die wollen noch
00:45:30: eine gewisse Kontrollinstanz haben, was ist ja auch verständlich.
00:45:33: Aber es soll gefördert werden, dass die Mitarbeitenden, die wertvollen Inhalte ja
00:45:37: schon zusammengestellt haben, dass die den auch wirklich teilen können und nicht die
00:45:42: ganz feste Angst, dass da ganz schlimmes Zeugs rauskommt, sondern im Gegenteil.
00:45:45: Ich denke, das kann nur einen Vorurteil haben.
00:45:48: Es ist halt ein Umdenken.
00:45:49: Es baut vielleicht auch angepasste Strukturen und Haltungen.
00:45:52: Das ist auch ein Prozess, der sich entwickeln muss.
00:45:54: Aber das ist ein erster Schritt anhand dieses Beispiel: Wie kann es denn
00:45:58: gelingen, in einem Unternehmen Kuration zu ermöglichen.
00:46:01: Das sind ein bisschen die
00:46:03: Rahmenbedingungen, die du jetzt beschrieben hast.
00:46:05: Also wie kann es gelingen, es zu ermöglichen?
00:46:08: Wie fange ich das denn jetzt an, wenn ich als Organisation, als Unternehmen jetzt
00:46:12: sage, alles, was ich bisher gehört habe, vielleicht auch in der
00:46:16: Beratungskonstellation, macht für mich total viel Sinn.
00:46:20: Alles, was wir angeführt haben an wirtschaftlichen Argumenten, an anderen
00:46:23: Argumenten, erscheint mir sinnvoll und gut.
00:46:26: Wie kann ich starten?
00:46:29: Es braucht natürlich eine technische Möglichkeit, eine technische
00:46:33: Infrastruktur, Dinge zusammenzustellen, zu teilen, zu
00:46:37: kommentieren und dadurch sichtbar zu machen.
00:46:39: Weil ich muss jetzt an den großartigen Harald Schirmer denken,
00:46:43: der ja oft die Botschaft sendet, wenn es noch mindestens eine weitere Person im
00:46:48: Unternehmen gibt, für die das, was du gefunden hast und was du jemand anderem
00:46:52: mitteilen möchtest, auch noch relevant wäre.
00:46:55: Mach es öffentlich, nutz dazu Kanäle wie die üblichen Microsoft, Viva Engage oder
00:47:01: Teams oder wie auch immer sie alle heißen, die intern dann ja verfügbar sind.
00:47:05: Und das spart auch einfach Ressourcen.
00:47:08: Dann baut sich da ganz automatisch eine Datenbank des Wissens auf.
00:47:13: Auch hier ist es immer ein bisschen schwierig.
00:47:15: Kuration ist nicht alles.
00:47:18: Also es braucht schon einen gewissen kuratorischen Akt,
00:47:20: aber ein öffentliches Teilen, ein regelmäßiges öffentliches Teilen ist da
00:47:24: ein ganz, ganz wichtiger erster Schritt, einzuüben, um es deutlich zu machen.
00:47:30: Auch so kleine Interventionen wie die Lernhecks, dass man zu Beginn eines
00:47:36: Meetings Empfehlungen ausspricht: „Das habe ich heute gelernt.
00:47:39: Das möchte ich gerne mit euch teilen.
00:47:42: All das zahlt darauf ein, dass man in diesen Modus kommt, sichtbarer zu werden
00:47:46: und Fundstücke zu teilen und eben auch mit Sinn für dieses Team anzureichen.
00:47:51: Ich denke auch, es gibt diese Möglichkeiten,
00:47:56: diese kleinen Schritte und die sind auch empfehlenswert, weil sie die nicht so
00:48:01: aufwendig sind, aber man hat ja als Unternehmen interne Kommunikationsmittel.
00:48:04: Ich nehme jetzt mal noch mal dieses
00:48:05: Beispiel von diesem, sagen wir mal, Newslettern, der einmal in Monaten an
00:48:09: die Kollegin verschickt werden und da könnte man ja auch noch so eine Rubrik
00:48:14: auftun, wo wirklich die internen Kommunikation, Learning-Experten auch auf
00:48:19: die Suche gehen nach guten Beispielen von Wissen, das geteilt werden kann.
00:48:22: Und dann kann man schon mal so Schritte
00:48:24: machen im Sinne von „Wow, die zeigt etwas da und das wird gebracht und das wird und
00:48:30: wird wertgeschätzt, weil der CEO nimmt dann Bezug am nächsten Quartalsmeeting,
00:48:34: dass er das super findet, dass wir jetzt das machen.
00:48:37: Das sind so kleine ineinandergreifende Schritte, die sicher möglich sind.
00:48:42: Ich möchte aber trotzdem auch noch eine
00:48:44: Lanze brechen dafür, dass es eben nicht nur reicht, darüber zu sprechen, zu
00:48:49: ermutigen, zu sagen: „Mach doch nur, ich will das jetzt,
00:48:52: weil das sind so auf dieser Kommunikationsschiene immer Appelle.
00:48:56: Das ist schön, aber wir wissen, manchmal stehen halt Strukturen im Weg und
00:49:01: manchmal, wenn man es wirklich vielleicht fördern will, müsste man auch überlegen:
00:49:05: „Ja, welche Anreize können wir auch setzen oder welche Anreize, das nicht zu tun,
00:49:10: können wir auch aus dem Weg räumen für die Mitarbeitenden?
00:49:14: Weil wenn die Mitarbeiter beiden im Alltagsgeschäft völlig untergehen und der
00:49:17: Anreiz hat, ist „Ich muss irgendwie auf bestimmte Stunden kommen, mein Jahresziel
00:49:21: zu erreichen und so weiter, dann ist es auch nicht verwunderlich, dass
00:49:25: sie keine Zeit in Kuration stecken oder die wenigsten zumindest, oder?
00:49:29: Also müsste es halt dort vielleicht
00:49:31: Möglichkeiten geben, dass Vorgesetzte die Möglichkeit haben, also wirklich offiziell
00:49:35: von oben Rückendeckung und sogar das Ziel vorzugeben.
00:49:38: Du musst schauen, dass du deinen
00:49:39: Mitarbeitenden Freiraum schaffst, dass sie das ermöglichen, dass die, die wollen,
00:49:44: ist jetzt ein die sind sehr allgemein formuliert, aber dass die ein, zwei
00:49:47: Kurationsmöglichkeiten im Jahr erlangen können im Schnitt in deinem Team.
00:49:51: Das kann ja dann anders verteilt werden und dass wirklich das auch eingefordert
00:49:56: wird von dem Vorgesetzten und der Vorgesetzte auch mal sagen kann: „Nein,
00:49:59: dieses „Das Projekt kann jetzt auch einen Tag warten.
00:50:01: Kümmere dich doch jetzt unbedingt auf diese Aufbereitung der aktuellen Software
00:50:05: Updates, weil du hast da das Wissen und das könntest du jetzt teilen.
00:50:08: Bring das doch bitte in die Runde, oder?
00:50:10: Und wenn diese Rückendeckung da ist, dann
00:50:13: das ist ganz, ganz wichtig, damit das wirklich geschieht.
00:50:17: Das sind Ermöglichungsfaktoren, die du ganz schön beschrieben hast, Christian.
00:50:22: Wenn wir jetzt aber trotzdem noch mal ein
00:50:23: bisschen ins praktische Tun gucken, wie genau mache ich es denn jetzt, damit
00:50:28: ich loslegen kann mit Wenn ich das bisher in meiner Organisation oder in meinem Team
00:50:35: oder in meiner Einheit so noch nicht praktiziere.
00:50:37: Die Ermöglichungsfaktoren, super, super, super wichtig, aber es braucht auch so ein
00:50:41: ganz Praktisches, damit ich starten kann damit.
00:50:44: Das macht eigentlich deutlich, wenn ich jetzt versuche, über diese konkreten
00:50:48: praktischen Tipps nachzudenken, macht für mich wieder deutlich, wie unglaublich groß
00:50:52: das Feld der Kuration ist und wie stark unterschiedlich man da drangehen kann.
00:50:57: Wir erinnern uns vielleicht an den Beginn
00:50:58: der Corona-Pandemie, wo alle Welt plötzlich ins Kuratieren verfallen ist,
00:51:03: sich wichtige Tipps, wie man jetzt hier mit Onlinetools die Zusammenarbeit weiter
00:51:07: organisiert, zusammenzusammeln, wie in Schulen Padlets erstellt worden
00:51:13: sind mit den Hausaufgaben, was alles zu erledigen ist.
00:51:17: Auch das sind alles kuratorische Akte und das macht deutlich.
00:51:20: Also es gibt dieses Zusammensammeln, einfach zu einem bestimmten Thema wild
00:51:24: Dinge zusammentragen, übersichtlich zu machen, zugreifbar zu machen.
00:51:27: Es gibt eine eher
00:51:31: redaktionell unterstützte Art der Aufbereitung, die heute – Newsletter habt
00:51:37: ihr zum Beispiel erwähnt –, die dieser Woche relevanten Themen, die andere
00:51:42: auch wo auch andere hilfreich sein könnten.
00:51:46: Es gibt eben die klassische
00:51:47: Lernfahrterstellung, auf die wir schon zu Genüge eingegangen sind und, und, und.
00:51:52: Es gibt technische Arten, Dinge, große
00:51:54: Mengen an Daten verfügbar zu machen, aufzubereiten.
00:51:57: Es gibt von Kurationen, die eher technisch unterstützt werden.
00:52:03: Es gibt welche, die eher von der
00:52:05: Individualität der Kuration, der menschlichen Kuration leben.
00:52:10: Das macht einfach die unglaubliche
00:52:14: Vielfalt deutlich, wie man daran gehen kann.
00:52:17: Ich finde, sich über diese Vielfalt im Klaren zu werden und dass
00:52:21: wir uns erst mal klar machen sollten, welchem Ziel soll die Kuration
00:52:27: dienen, die Übersicht von Robin Good, zum Beispiel, ziemlich gut, der einfach mal
00:52:32: zusammengesammelt hat ganz, ganz viele verschiedene Arten von Kuration.
00:52:36: Ich empfehle einfach, wir sollten das auch in den Show Notes verlinken.
00:52:39: Ich glaube, ich brauche jetzt nicht über alle,
00:52:43: ich weiß nicht, wie viele Kategorien er hat, durchzugehen.
00:52:46: Er hat auf jeden Fall
00:52:49: ein großes Manuell und auch sehr, sehr viele Tools zusammengesammelt.
00:52:53: Er hat auch tatsächlich solche Boards, auf denen Kurationstools
00:52:56: hundert wahrscheinlich zusammengetragen sind.
00:53:00: Und auch hier können wir fragen: „Okay,
00:53:01: müssten wir das jetzt eindampfen, das Ganze ein bisschen brauchbarer zu machen.
00:53:04: Also sollten wir einen Show Notes
00:53:05: verlinken und auch den Lern-und-S-Leitfaden zum Thema Kuration.
00:53:11: Der ist auch, glaube ich, ein ganz gutes Tool.
00:53:13: Ja, glaube ich auch.
00:53:14: Und maßgeblicher, glaube ich, Mitwirkung von dem Stefan Diepolder, der auch ein
00:53:18: guter Ansprechpartner ist, der wirklich eine große Stimme beim Thema Kuration ist.
00:53:23: Und da finden sich sehr, sehr viele gute Übungen, die eigene Kuration einzuüben.
00:53:28: Hier muss ich aber auch sagen, der Lern-und-S-Leitfaden den sehe ich eher aus
00:53:32: der Perspektive: Ich bin jemand, der meine Expertise nach draußen
00:53:37: zeigen möchte, also zum Beispiel in sozialen Netzwerken.
00:53:40: Wie gesagt, das ist eine Form von Kuration für die Unternehmens Interne
00:53:46: Kuration gelten oft noch mal ein bisschen andere Logiken.
00:53:50: Ich bin jetzt ein bisschen ausgewichen deiner Frage nach.
00:53:53: Bist du? Absolut.
00:53:54: Ich frage mich die ganze Zeit, wie ich darauf reagiere.
00:53:58: Okay, entschuldige Ich komme zurück.
00:54:01: Aber wenn du merkst, du bist ausgewichen, dann weißt du noch, was meine Frage war.
00:54:05: Also Johannes dann …
00:54:07: Ja, Christian, du hebst den Finger.
00:54:09: Magst du loslegen?
00:54:10: Also ich will einfach einen ganz konkreten
00:54:12: Vorschlag machen für die Hörende: Wie kommt man jetzt ins Kuratieren rein?
00:54:20: Und das sind ja, nehmen wir dieses Schema
00:54:22: mit diesen drei Schritten, es ist irgendwie dieses Sammeln von
00:54:24: Informationen, es ist das Anreichen mit Sinn und dann das Teilen.
00:54:28: Also würde ich mir …
00:54:29: Mir hat einfach mal was sind jetzt, nehmen wir den Unternehmenskontext, was sind denn
00:54:33: in einem Arbeitsplatz, in meiner Arbeitstätigkeit zwei, drei wichtige
00:54:40: Tipps, Erkenntnisse, Tools, Artikel – das kann dann sehr breit sein, was auch immer
00:54:45: thematisch passt –, die für mich wertvoll sind in meiner Arbeit.
00:54:50: Und wo ich das Gefühl hätte, vielleicht kann ja jemand anders davon profitieren,
00:54:54: weil er sie davon noch nie was gehört hat, auch von etwas.
00:54:58: Weil sehr oft haben wir ja das Gefühl, also mir geht es zumindest so, aber ich
00:55:00: höre das auch von anderen: „Ach, das wissen die anderen ja sowieso schon alle.
00:55:04: „ach, das ist peinlich, wenn ich das teile, weil ist ja bekannt, das Wissen.
00:55:07: Nein, oft ist es wirklich so, dass das für einige …
00:55:11: Ja, okay, ist das bekannt, aber es gibt sehr oft viele Leute, die dann froh sind
00:55:15: und „Ah, das habe ich gar nicht gewusst oder „Irgendwie habe ich das schon mal
00:55:17: gehört, aber schön, dass du es wieder bringst.
00:55:19: Das bringt mich wieder auf eine Idee.
00:55:21: Also davon ausgehend, was hilft mir vielleicht?
00:55:23: Was ist etwas Hilfreiches?
00:55:24: Weil bei Lernen geht es ja immer darum, damit ein Problem lösen zu können.
00:55:28: Also das irgendwie zu sammeln zwei, drei Dinge, keine Ahnung, Produktivitäts-Tools.
00:55:33: Jetzt nehmen wir mal dieses Beispiel, oder?
00:55:35: Womit arbeite ich?
00:55:36: Kalender, ich mache das so und ich habe
00:55:37: eine To-Do-Liste mit diesem Programm und dann meine Notizen mache ich in OneNote.
00:55:41: Völlig basic, aber nutzen halt nicht alle so, kennen nicht alle Knips.
00:55:45: Der zweite Punkt ist dieses Anreichen mit Sinn, was Sie eigentlich schon machen,
00:55:48: wenn ich darüber nachdenke: Was macht das für mich aus?
00:55:51: Was habe ich da vorhanden?
00:55:53: Also vielleicht schreibe ich einen kurzen Text darüber, vielleicht überlege ich mir
00:55:57: das einfach: „Für wen könnte das überhaupt Sinn machen?
00:56:00: Ja, und dann das Teilen.
00:56:01: Und das ist natürlich dann der große Schritt, die große Herausforderung, sage
00:56:04: ich jetzt mal, also zumindest vermeintlich.
00:56:07: Aber eigentlich fängt das ja ganz klein an.
00:56:09: Man könnte ja einfach mal in der Kaffeepausen darüber sprechen, wenn es zum
00:56:13: Thema Stress kommt und wie viel wir zu tun haben, dass man vielleicht sagt: „Hey,
00:56:16: schaut mal, ich habe mir das letzte auch überlegt und ich arbeite halt so.
00:56:20: Produktivität, das, das, das, das ist ja auch schon kuratieren und teilen.
00:56:23: Das ist einfach mündlich, oder?
00:56:25: Vielleicht hat man ein Intranet, wo man so ein interner Social Media wie jetzt bei
00:56:30: uns Viva Engage oder so, wo man dann schon einen größer Schritt machen kann und das
00:56:34: verschriftlichen kann, ein Internet sein oder einen Teams-Kanal, wo man so was
00:56:38: reinposten könnte oder ein schwarzes Brett, wo man wanted-Produktivitätsmittel,
00:56:43: das auch noch lustig in einem so kleinen WordArt-File aufbereitet, hinhängen kann.
00:56:47: Also ich glaube, wirklich so von diesem
00:56:50: individuellen Bedürfnis rausgehen, was habe ich?
00:56:52: Was mir Spaß macht? Was mir hilft?
00:56:54: Und daraus zu überlegen, ist das, also wie
00:56:58: kann ich das anderen eigentlich zu zeigen, dieses Set an Ideen, Artikel, Wissen,
00:57:03: Sinnhalten, Tipps, Tools, damit rauszugehen.
00:57:08: Das wäre doch schon mal ein guter erster Schritt.
00:57:10: Genau, und sicherlich auch die Unterstützung und die Bestärkung der
00:57:15: Kolleginnen, von denen man dann auf einmal erwartet, sie sollen sich so verhalten.
00:57:19: Also zum Beispiel dadurch, dass man eine
00:57:20: Vereinbarung aufsetzt und klarmacht, was ist erlaubt und was ist verboten.
00:57:24: Da könnte man eine Guideline zu erstellen.
00:57:27: Dieser Quellen dürft ihr euch bedienen.
00:57:29: Ihr seid ermutigt, euch dieser Quellen zu bedienen und seid ermutigt, die zu teilen.
00:57:33: Und zum Thema Ureberrecht, das ist erlaubt, das ist verboten.
00:57:37: Auf diese lizenzierten Quellen könnt ihr zugreifen.
00:57:42: Folgende Dokumentationspflichten habt ihr.
00:57:44: Also das Ganze wirklich schriftlich
00:57:45: festzuhalten und auch in entsprechenden Trainings mal gemeinsam einzuüben.
00:57:50: Weil Kuration klingt oft so einfach.
00:57:53: Ja, was finden, empfehlen und teilen,
00:57:56: aber es braucht dann eben doch ein Einüben, ein gemeinsames Einüben, auch
00:58:02: eine Reflexion: „Du, aus den und den Gründen fand ich jetzt
00:58:05: deinen Beitrag besonders wertvoll oder hier hat es mir nicht weitergeholfen, weil
00:58:09: zu lang oder zu wenig, zu vielfach Sprache oder wie auch immer.
00:58:12: Finde ich absolut wichtig, Johannes, was
00:58:15: du eben noch mal gesagt hast, dieses Einüben, was wir ja auch für viele andere
00:58:19: Dinge immer so haft vorheben, dass es so wichtig ist.
00:58:22: Und dieses Kuratieren, das scheint so einfach zu sein.
00:58:25: Du hast es eben selber gesagt: „Ich teile mal was.
00:58:27: Aber wie genau teile ich es denn?
00:58:29: Wie ist die Art der Zusammenfassung
00:58:32: geeignet für andere, damit sie das als, wie soll ich sagen, als Trigger empfinden,
00:58:37: sich damit wirklich weiter zu beschäftigen?
00:58:38: Und Feedback hast du eben erwähnt, fand ich super, weil wenn Artikel zwar
00:58:43: interessant sind, aber für mich permanent vielleicht zu lang sind mit der Rahmenung
00:58:47: der Empfehlung und ich das gar nicht schaffe zu lesen, weil ich das Gefühl
00:58:51: habe, oder gar nicht lesen möchte, weil ich das Gefühl habe, das ist ja schon der
00:58:54: Artikel, der hier in Länge dargeboten wird, dann ist das ja ein Feedback
00:58:59: für diejenigen, Kollegen, die sich damit beschäftigt haben und diesen Inhalt
00:59:02: angeboten haben, es mehr auf die Zielgruppe zuzuschneiden.
00:59:07: Und das finde ich super wichtig.
00:59:09: Also dieses Austauschen, dieses Üben,
00:59:11: dieses Feedback geben und dafür, ehrlich gesagt, auch einen Rahmen zu setzen.
00:59:16: Ich glaube nicht, dass das so normal ist, dass es diese Rahmen in Organisationen und
00:59:19: Unternehmen gibt und ich fände das sehr wichtig, solche Rahmen zu schaffen und den
00:59:24: Menschen was an die Hand zu geben, dass sie sicherer werden, das auf eine Art und
00:59:29: Weise zu die den Nerv der Zielgruppe trifft.
00:59:33: Mir fällt jetzt noch ein relevanter Punkt ein, den wir, glaube ich, noch nicht
00:59:36: erwähnt haben, auch klarzumachen, das ist ein Angebot, was wir hier schaffen.
00:59:40: Ihr seid nicht verpflichtet.
00:59:41: Wenn der Chef jetzt jeden Tag an 300
00:59:43: Seiten PDF bereitstellt, ihr müsst das nicht lesen.
00:59:48: Ja, wahrscheinlich könnt ihr das auch
00:59:51: nicht lesen, 300 Seiten, aber dafür braucht es Kuration.
00:59:54: Also insofern, das ist ja das, worüber wir hier die ganze Zeit reden.
00:59:57: Christian? Ja, gerne.
00:59:59: Ich möchte diesen Gemeinschaftsgedanken noch mal aufnehmen.
01:00:02: Mein Beispiel, das Sie gebracht haben, ist
01:00:03: ja sehr vom Individuum ausgegangen, weil halt sehr oft dieser erste Schritt, was zu
01:00:08: tun, halt ja wirklich dann einfach auch an einer Person mal hängt.
01:00:12: Sehr oft sind die Strukturen noch nicht vorhanden, sondern Leute fangen dann halt
01:00:16: mal an und wie kann man jetzt halt anfangen.
01:00:18: Aber immer wieder betont auch von Johannes, und das ist wirklich wichtig,
01:00:22: Kuration ist halt ein Gemeinschaftsprojekt.
01:00:24: Es ist nichts, was eine einzelne Person macht.
01:00:26: Du hast das jetzt wieder aufgebracht mit
01:00:27: diesem Feedback-Gedanken, eine Kuration lebt, eine Sammlung.
01:00:32: Also wir können wirklich da ins Kunstmuseum gehen.
01:00:33: Die wird ständig überarbeitet, mal wieder
01:00:36: Dinger anders ausgestellt, in einen anderen Kontext gerückt und so weiter.
01:00:40: Die Besucher:innen geben Feedback, teilweise werden Ausstellungen so gemacht,
01:00:43: dass so Besucher interagieren mit Kunst und die sich dadurch verändert.
01:00:47: Entschuldigung, ich baue jetzt gleich
01:00:48: wieder die Brücke zum Learning Content, aber es ist da ja sehr ähnlich.
01:00:52: Und da ist auch wieder mit den modernen technischen Mitteln, die wir haben, ist
01:00:58: das ja dann eben auch sehr einfach möglich.
01:01:00: Das heißt, man hätte vielleicht eine
01:01:02: Sammlung in einem Lernpfad oder verschiedene Lernpfade.
01:01:05: Und wenn die User das brauchen und diese Lernpfade bewerten oder Feedbacks
01:01:10: dargeben, dann findet eben auch wieder eine Kuration statt von schon kuratierten
01:01:14: Inhalten, indem das für neue User ein Jahr später dann, die sich gar nicht mehr
01:01:19: orientieren irgendwie an der ganzen Schwelle, sondern schon anhand dieser
01:01:23: Feedbacks oder den Sternenbewertungen schon wieder eine Vorauswahl, eine
01:01:27: Validierung kriegen, wo sie wieder aufbauen können.
01:01:29: Also man sieht so dieses Zirkuläre, dieser
01:01:33: Community-Gedanke, auch hier wieder sehr, sehr schön drin, verknüpft mit den
01:01:36: technischen Möglichkeiten, die vorhanden sind.
01:01:38: Es ist jetzt zwar kein konkreter Tipp, was
01:01:40: braucht es, aber ich will einfach noch mal zeigen, dass das eben dann doch auch dazu
01:01:44: gehört, Kurationen zu ermöglichen, diese gemeinsameinschaft arbeiten.
01:01:48: Johannes will anschließen. Genau.
01:01:50: Und weil du den Punkt des Zirkulären erwähnt hast, was, glaube ich, oft
01:01:53: vergessen wird, wenn wir innerhalb einer Organisation kuratieren
01:01:57: und wie gesagt von draußen Dinge reinholen, wie schön wäre es,
01:02:02: wenn wir auch etwas zurückgeben an die Community, wenn wir nicht immer nur Dinge
01:02:05: reinholen in die Organisation, sondern das gebietet die Fairness der Anstand, glaube
01:02:10: ich, dass wir diesen Kreislauf am Leben erhalten, wenn wir Dinge wieder rausgeben.
01:02:15: Das muss nicht komplett alles sein, das ist völlig klar, es gibt Betriebsinterne.
01:02:19: Aber wenn wir offene Veranstaltungen machen, wenn wir Artikel veröffentlichen,
01:02:24: wenn wir uns in Barcamps, in Communities engagieren, etwas
01:02:29: zurückzunehmen, zu geben, damit dieser Kreislauf am Leben lebt.
01:02:32: Und das ist ja ein Statement, Johannes, was ich von dir schon kenne, weil es immer
01:02:35: mal wieder Kontexte gibt, in denen du das platzierst.
01:02:38: Und ich glaube aber auch, das hat auch was eben mit dem eingeübten Verhalten zu tun.
01:02:43: Wenn ich es lerne in meiner eigenen
01:02:46: Organisationen, Inhalte anzubieten, zu bewerten, mit dem
01:02:50: Feedback umzugehen, sie mehr auf die Zielgruppe zuzuschneiden, dann habe ich
01:02:55: ein Verhalten eingeübt, was dann relativ leicht ist, in einen anderen Kontext zu
01:02:59: übertragen, nämlich auf den des externen Anbietens von Inhalten.
01:03:04: Und ich glaube, das ist etwas, was sozusagen den Weg ebnet, mehr
01:03:08: in die Richtung zu gehen, Johannes, die du dir eben auch wünschst, dass wir was
01:03:11: zurückgeben in die Community, von der wir eben auch Input bekommen haben.
01:03:16: Genau. Dann würde ich mal sagen, wir haben dieses
01:03:19: Thema Content Curation bestimmt nicht zur Tiefe und zur Erschöpfung behandelt, aber
01:03:24: wir haben relativ viel Aspekt betrachtet daraus
01:03:27: und hoffen, dass wir mit dem was wir bisher besprochen haben,
01:03:33: euch ein paar gute Anregungen gegeben haben, was Gründe sind, warum man sich in
01:03:40: Organisationen mit Content Curation beschäftigen sollte, was förderliche
01:03:44: Faktoren sind, was aber vielleicht auch hinderliche Faktoren sind,
01:03:47: was man tun kann, Menschen zu befähigen oder ermutigen, vielleicht erst mal
01:03:51: ermutigen und dann befähigen, diesen Schritt eben auch aktiv zu gehen.
01:03:56: Und dass es ein Gemeinschaftswerk ist,
01:03:58: haben wir jetzt, glaube ich, oft genug unterstrichen.
01:04:00: Aber ihr solltet das letzte Wort haben,
01:04:02: auch für diese Episode, Christian und Johannes.
01:04:06: Was ist denn jeweils
01:04:09: ein essentieller Gedanke, den ihr unseren Zuhöre:innen mitgeben möchtet?
01:04:14: Christian, magst du starten?
01:04:15: Ja, ich möchte gerne auf diesen Teilen-Aspekt noch mal eingehen, aber den
01:04:21: jetzt von der anderen Seite aufrollen, nämlich weniger ermutigen: „Ja, teilt doch
01:04:26: einfach, weil das hören wir, glaube ich, schon genug, sondern mehr so Wenn
01:04:30: du merkst, dass Menschen in deinem Untenfeld etwas teilen mit dir,
01:04:36: dann bedankt dich und wertschätzt das und ermutige die Person, das wiederzutun.
01:04:43: Also wirklich so klassisch dieser Spruch:
01:04:45: „Hey, vielen Dank fürs Teilen, für das Mitteilen, für das Teilen dieses
01:04:48: Gedankens, weil das ist ja eigentlich der Punkt, den wir wirklich relativ einfach
01:04:53: tun können, ohne ihn selber teilen zu müssen, aber wenigstens andere zu
01:04:57: ermutigen, das wieder zu tun, wenn es die gibt, die das schon tun.
01:05:01: Auch noch, den Gedanken noch ein bisschen abzurunden, weil es halt auch Menschen
01:05:05: gibt und das ist völlig in Ordnung, die nicht teilen wollen oder sehr, sehr
01:05:11: begrenzt oder nur in ganz begrenzten Umfeldern.
01:05:14: Und das finde ich absolut in Ordnung.
01:05:16: Nicht jeder Mann, jede Frau muss das
01:05:18: können und müssen, aber wir können alle uns bedanken bei all jenen, die teilen und
01:05:23: das zurückmelden und dadurch diese Wertschätzung fördern.
01:05:27: Sehr schön. Danke an dich.
01:05:29: Ich möchte Kann ich nur einen Satz zu dem, was Christian gesagt hat, hinzufügen?
01:05:33: Kuratieren ist Beziehungsarbeit.
01:05:36: Hat etwas mit Vertrauen und Zutrauen zu tun.
01:05:40: Sehr schön.
01:05:41: Ich glaube, den lassen wir ein bisschen wirken, den Satz.
01:05:45: Ihr zwei, ich danke euch sehr, dass ihr euch die Zeit genommen habt, über dieses
01:05:51: im Moment sehr aktuelle und sehr, sehr wichtige Thema mit mir zu
01:05:57: sprechen und die Arbeit, die ihr in dieses Thema geschickt habt, ein bisschen einer
01:06:01: größeren Öffentlichkeit anzubieten, nämlich mit diesem Podcast.
01:06:06: Und ja, was haben wir gelernt?
01:06:08: Kuration hat was mit Feedback und mit
01:06:10: Diskussionen und mit Schleifen und mit gemeinsamer Arbeit zu tun.
01:06:15: Also insofern unsere Einladung, wie immer, an euch.
01:06:18: Gebt uns Feedback, geht in den Austausch mit Christian, mit Johannes
01:06:23: und teilt, was ihr zum Thema Content Creation denkt, Learning Content Creation
01:06:30: denkt und wir freuen uns auf den Austausch mit euch.
01:06:33: Danke, dass ihr dabei wart.
01:06:34: Danke, dass ihr es so gehört habt in dieser Episode und wir freuen uns.
01:06:38: Bis zum nächsten Mal.
01:06:40: Danke Christian.
01:06:41: Danke Johannes. Danke euch beiden.
01:06:43: Danke auch. Ciao.
01:06:45: Tschüss. Danke an euch.
01:06:50: Ach, übrigens.
01:06:51: Habt ihr uns eigentlich schon abonniert?
01:06:54: Das geht überall da, wo ihr eure Podcasts am liebsten hört.
01:06:59: Wir, die die Hosts des Podcasts Susanne und Claudia.
01:07:03: Wir sind natürlich auf LinkedIn, auf Twitter oder auch auf Mastodon erreichbar.
01:07:08: Und wenn ihr lieber mit unserem Podcast
01:07:10: selber interagiert, das geht auf Mastodon direkt.
01:07:14: Und natürlich könnt ihr uns euer Feedback, eure Anregungen,
01:07:18: euer Lob und eure Verbesserungsvorschläge auch direkt auf Podigy schreiben.
01:07:24: Also wir hören uns in der nächsten Lange Lust.
01:07:30: Der nächsten Lernlust.
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