LERNLUST #51 // Willst Du mit mir zirkeln? Wie Lernzirkel auch in Unternehmen eine wertvolle Lernmethode sein können.

Shownotes

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LOA042 lernOS Erfahrungsaustausch auf dem Corporate Learning Camp 2019 https://cogneon.de/podcast/2019/09/14/loa042-lernos-erfahrungsaustausch-auf-dem-corporate-learning-camp-2019/

Lernen in Gruppen: Unterschiedliche Ansätze verfolgen unterschiedliche Ziele https://johannes-starke.de/lernen-in-gruppen-unterschiedliche-ansaetze-verfolgen-unterschiedliche-ziele/

tts insights Lerndesignkarten Glossar Lernzirkel: https://insights.tt-s.com/de/lernzirkel

tts Lernzirkel Canvas: https://one.tt-s.com/hubfs/tts-learning-architects/tts-Lernzirkel-Canvas-de.pdf

LERNLUST #15 // Miteinander voneinander – die Zukunft des Lernens ist auch sozial https://insights.tt-s.com/de/lernlust-15-miteinander-voneinander-die-zukunft-des-lernens-ist-auch-sozial

LERNLUST #16 // Lernen war immer schon sozial - braucht es dann Social Learning? https://insights.tt-s.com/de/lernlust-16-lernen-war-immer-schon-sozial-braucht-es-dann-social-learning

LERNLUST #44 // Learning Content Curation https://insights.tt-s.com/de/lernlust-44-learning-content-curation

LERNLUST #48 // Lernen auf dem Prüfstand https://insights.tt-s.com/de/lernlust-48-lernen-auf-dem-pruefstand

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00:00:20: Johannes: Sind LernCircle eine Antwort auf so vieles, wo es in Unternehmen hakt,

00:00:27: Johannes: wenn wir auf Lernen gucken ...

00:00:32: Johannes: Der Begriff LernCircle, ich möchte auch gar nicht, dass der zu stark an Working

00:00:37: Johannes: Out Loud und LernOS kleben bleibt ...

00:00:45: Johannes: Sinnhaftigkeit des Themas zu verstärken, um den Transfer in den Arbeitsalltag

00:00:51: Johannes: zu erleichtern, da können Lernzirkel sehr hilfreich sein ...

00:01:01: Johannes: Gut gestaltete Lernzirkel ja auch, dass die Perspektive der individuellen Lernzirkler:innnen aufnehmen ...

00:01:14: Johannes: Und auch dadurch, dass wir daraus einen Lernzirkel gemacht haben,

00:01:18: Johannes: in dem klar wird, der Kollege, die Kollegin, die braucht jede Woche,

00:01:22: Johannes: braucht halt diese eineinhalb Stunden, zwei Stunden, um das zu machen,

00:01:25: Johannes: in den Kalender gesetzt werden kann, gegenüber Führungskräften besser verargumentiert werden kann ...

00:01:37: Johannes: Und wir geraten dadurch in einen sehr strukturierten, sehr regelmäßigen,

00:01:41: Johannes: sehr durch den Gruppendruck geförderten, kontinuierlichen Prozess.

00:01:52: Claudia: Lernzirkel sind tatsächlich eines meiner präferierten Formate in unseren Blended Learning Mixes.

00:01:59: Claudia: Und das nicht nur, weil ich bereits vor vielen Jahren selbst sehr gute Erfahrungen

00:02:04: Claudia: in einem Working-Out-Loud-Zirkel gemacht habe.

00:02:07: Claudia: Seitdem gab es für mich beruflich wie auch privat noch einige weitere Möglichkeiten,

00:02:13: Claudia: sowohl als Teilnehmende wie auch als Organisatoren zu entdecken,

00:02:18: Claudia: welches Potenzial in Lernzirkeln steckt.

00:02:21: Claudia: Alle diese Erfahrungen und die, die mein sehr geschätzter Learning Architects Kollege

00:02:27: Claudia: Johannes Starke mit noch sehr vielen Lernzirkeln mehr gemacht hat,

00:02:32: Claudia: haben uns im letzten Jahr dazu veranlasst, das Thema gemeinsam für unsere Kontexte

00:02:38: Claudia: des Corporate Learnings weiter zu hinterfragen und vor allen Dingen weiter zu denken.

00:02:43: Claudia: Was benötigen Lernzirkelangebote oder Initiativen in Unternehmen und Organisationen genau,

00:02:50: Claudia: um attraktiv zu sein für Mitarbeitende, die sich gegebenenfalls auch in so einem

00:02:56: Claudia: tollen agilen Lernformat wie Lernzirkel es sein können, mit Themen beschäftigen müssen,

00:03:01: Claudia: die sie selbst nicht unbedingt auf ihrer Lernthemenwunschliste haben?

00:03:06: Claudia: Was sind also Dinge, die im Unternehmenskontext eher weniger gut funktionieren?

00:03:12: Claudia: Und was braucht es, damit aus Lernirkeln erfolgreiche Lerninitiativen werden können?

00:03:19: Claudia: Über all das reden wir in dieser Episode gemeinsam. Johannes Starke und ich. Musik.

00:03:33: Claudia: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode unseres Lernlust-Podcasts,

00:03:39: Claudia: den ich heute wieder mit einem guten, alten, bekannten, sehr geschätzten Kollegen mache: Johannes

00:03:46: Claudia: Starke ist wieder bei mir zu Gast. Johannes, schön, dass du da bist.

00:03:49: Johannes: Ich freue mich. Hallo Claudia.

00:03:51: Claudia: Hallo Johannes. Ja, wir reden oft miteinander, aber wir haben tatsächlich ein

00:03:57: Claudia: Herzensthema, Thema, was uns beide eint, noch nie gemeinsam in einem Podcast,

00:04:03: Claudia: in einer Podcast-Episode besprochen.

00:04:05: Claudia: Und das wollen wir heute tun. Und worum soll es gehen?

00:04:09: Claudia: Unser beider Herzensthema, Johannes?

00:04:11: Johannes: Die Lernzirkel.

00:04:13: Claudia: Ja, super. Genau.

00:04:16: Claudia: Können wir uns gegenseitig soufflieren zu dem Thema. Ja, es soll gehen um Learning Circle.

00:04:21: Claudia: Und wer die eine oder andere unserer Episoden schon gehört hat,

00:04:26: Claudia: wo wir auch über soziales Lernen und Lernmethoden und Blended Learning Ansätze

00:04:32: Claudia: gesprochen haben, wird gemerkt haben,

00:04:34: Claudia: dass es immer mal wieder eine kleine Notiz zum Thema Lernzirkel gab.

00:04:38: Claudia: Aber heute wollen wir diesem Thema einfach mal eine gesamte Episode widmen,

00:04:44: Claudia: weil wir eben glauben, dass es auch wert ist, in einer Extra-Episode besprochen zu werden.

00:04:49: Claudia: Johannes, warum sind denn diese Lernzirkel unser beider oder jetzt frage ich

00:04:56: Claudia: dich natürlich, warum ist es auch eins deiner Herzensthemen?

00:05:00: Johannes: Das hat mehrere Gründe. Zum einen natürlich, weil ich einfach sehr viele schöne

00:05:05: Johannes: Erfahrungen gemacht habe in Lernzirkeln, Erfahrungen mit Menschen,

00:05:11: Johannes: Erfahrungen mit neuen Themen,

00:05:13: Johannes: also Lernlust verspürt habe.

00:05:18: Johannes: Genau, also die biografischen Hintergründe, die ich mit Lernzirkeln verbinde, ist das eine.

00:05:24: Johannes: Zum anderen aber vielleicht auf einer nüchternen Ebene betrachtet,

00:05:27: Johannes: sind Lernzirkel eine Antwort auf so vieles, wo es in Unternehmen hakt,

00:05:34: Johannes: wenn wir auf Lernen gucken.

00:05:35: Claudia: Okay. Bevor wir da nochmal hingucken, weil jetzt hast du eigentlich schon total

00:05:40: Claudia: schön so einen roten Teppich eben ausgerollt.

00:05:42: Claudia: Johannes, was waren denn deine Lernzirkelerfahrungen, die du gemacht hast?

00:05:47: Claudia: Wie bist du zu dem Thema gekommen?

00:05:49: Johannes: Ja, ich überlege gerade, ich weiß gar nicht mehr, wann es losging, war das ...

00:05:54: Claudia: Lange, es ist lange, ja, glaube ich.

00:05:56: Johannes: 2017 oder so, wo ja Working Out Loud sehr populär wurde.

00:06:02: Johannes: Das waren auch meine ersten Erfahrungen in Lernzirkeln. Working Out Loud habe

00:06:06: Johannes: ich mehrere durchlaufen.

00:06:08: Johannes: Wie gesagt, tolle Menschen kennengelernt, habe mich sehr intensiv mit Themen

00:06:13: Johannes: beschäftigt, die bisher eher so nebensächlich liefen.

00:06:17: Johannes: Da auch dann mit meiner Beschäftigung mit sozialen Netzwerken verstärkt,

00:06:24: Johannes: habe ich gleichermaßen mit Barcamps, Corporate Learning Community und sozialen

00:06:30: Johannes: Netzwerken und eben auch den Lernzirkeln das Gefühl gehabt,

00:06:33: Johannes: dass ich viel mehr rausgucke, was machen andere Unternehmen,

00:06:37: Johannes: was machen andere lernbegeisterte Menschen.

00:06:39: Johannes: Eben gerade dieser Austausch mit anderen Menschen, die eine ähnliche Profession

00:06:44: Johannes: haben, aber mit denen ich sonst wenig zu tun hatte, wurde durch LernCircle gefördert.

00:06:49: Johannes: Dann kam auch LernOS. Auch dort auf eine andere Art und Weise habe ich viele

00:06:55: Johannes: tolle Menschen kennengelernt.

00:06:56: Johannes: Ich habe noch schöne Erinnerungen an Begegnungen, wie wir zum Beispiel beim

00:06:58: Johannes: Corporate Learning Community Barcamp mal da saßen und alle die,

00:07:02: Johannes: die ich irgendwie primär virtuell über LernCircle kennengelernt habe,

00:07:05: Johannes: dann da mal physisch zusammensaßen und einen Podcast aufgenommen haben zu unseren

00:07:09: Johannes: Erfahrungen. Das war so ...

00:07:11: Claudia: Ich erinnere mich, das war in Koblenz, richtig?

00:07:13: Johannes: Das war Koblenz, genau.

00:07:15: Claudia: Ja, genau, ich erinnere mich. Ja, und du hast eine Energie versprüht zu diesem

00:07:19: Claudia: Thema und eine Begeisterung zu dem Thema Lernzirkel,

00:07:24: Claudia: zu all dem, was du jetzt nebenbei auch schon mit erwähnt hast,

00:07:26: Claudia: aber eben gerade auch zum Thema Lernzirkel, dass das tatsächlich auch meine Motivation war.

00:07:30: Claudia: Aber ich weiß nicht mehr genau, wann es bei mir war, aber eben auch mit einem

00:07:34: Claudia: Working-Out-Loud-Zirkel zu starten.

00:07:36: Claudia: Und für mich war das tatsächlich eine ziemlich essentielle Erfahrung,

00:07:41: Claudia: die ich in diesem Zirkel gemacht habe. Wie ich

00:07:47: Claudia: angefangen habe, mir ein Thema zu erarbeiten, was ich sonst alleine ohne

00:07:51: Claudia: die Gruppe nie so geschafft hätte und wie es eben auch für mich die Begegnung

00:07:55: Claudia: mit Menschen waren, das Starten in den Social Media.

00:07:57: Claudia: Also es war ganz vieles für mich, was du eben auch erwähnt hast.

00:08:00: Claudia: Also ich glaube, das teilen wir tatsächlich, diese Initialzündung.

00:08:04: Claudia: Aber du warst meine, das muss ich dazu sagen.

00:08:07: Johannes: Danke, danke. Die lustige Sache ist, wo du es jetzt gerade erwähnst,

00:08:09: Johannes: ich müsste mich jetzt wirklich konzentrieren, um die Themen noch zu rekapitulieren,

00:08:14: Johannes: die ich damals behandelt habe.

00:08:16: Johannes: Ich kann mich an die Menschen noch sehr gut erinnern, aber die Themen, hm.

00:08:21: Claudia: Okay, aber das ist ja die Enzenz, Johannes, als kleiner Exkurs.

00:08:26: Claudia: Das, was wir mit WOL ja, glaube ich, auch im Nachgang nochmal reflektiert haben,

00:08:31: Claudia: dass es selten, zumindest bei den ersten Zirkeln, wirklich um das Thema selbst

00:08:35: Claudia: geht, sondern dass es eigentlich ja nur ein Mittel ist,

00:08:39: Claudia: um gewisse Arten des Arbeitens, der Selbstreflexion, des Verbindens,

00:08:44: Claudia: des gemeinsamen Lernens für sich selber zu etablieren und zu integrierenin

00:08:49: Claudia: die tägliche Art zu arbeiten und zu lernen.

00:08:53: Claudia: Und das passt ganz schön zu dem, was du eben beschrieben hast.

00:08:57: Claudia: Und tatsächlich, ich glaube, es geht mir genauso.

00:09:01: Johannes: Mir fällt auch jetzt gerade noch auf der Begriff Lernzirkel.

00:09:04: Johannes: Ich möchte auch gar nicht, dass der zu stark an Working Out Loud und LernOS kleben bleibt.

00:09:11: Johannes: Denn auch heute begebe ich mich immer wieder in Lernzirkel, also die wir Lernzirkel

00:09:17: Johannes: nennen, die komplett unterschiedlich sind.

00:09:20: Johannes: Manchmal sind es Zweier-, Dreierkonstellationen.

00:09:23: Johannes: Manchmal ist es eine Gruppe an Menschen, die sich einfach unregelmäßig mal trifft.

00:09:27: Johannes: Auch das fassen wir dann so landläufig unter Lernzirkel zusammen,

00:09:30: Johannes: hat jeweils eine ganz eigene Qualität, dass einfach nur irgendwelche Formate

00:09:33: Johannes: wie Menschen in Gruppen lernen.

00:09:37: Claudia: Lerngruppen, nennen wir es einfach mal pauschal Lerngruppen.

00:09:40: Claudia: Johannes, du hast so viel gesagt, wo ich unbedingt nachhaken muss.

00:09:45: Claudia: Das Erste, was ich nochmal einsteigen möchte, ist, du hast gesagt,

00:09:48: Claudia: du möchtest das Thema Lerngruppen, Lernzirkel, wie auch immer wir es jetzt mit

00:09:51: Claudia: welcher Terminologie wir es jetzt auch benennen wollen in dieser Episode,

00:09:55: Claudia: nicht an Working Out Loud und LernOS festmachen möchtest.

00:09:59: Claudia: Das legt natürlich die Frage nahe.

00:10:02: Claudia: Erstens, warum möchtest du es nicht nur daran festmachen?

00:10:05: Claudia: Und ich schiebe schon mal eine zweite Frage hinterher. Was gibt es denn in deiner

00:10:11: Claudia: Sicht noch darüber hinaus, warum es so wichtig ist, es nicht unbedingt nur mit

00:10:15: Claudia: Working Out Loud und LernOS zu verknüpfen?

00:10:18: Johannes: Der erste Punkt ist sicherlich, dass insbesondere Working Out Loud natürlich

00:10:22: Johannes: ein Produkt geworden ist über die Zeit, mit starken kommerziellen Interessen.

00:10:26: Johannes: Also da kommt man gar nicht mehr so einfach ran und rein.

00:10:29: Johannes: Bei LernOS ist das sicherlich noch ein bisschen anders gelagert.

00:10:33: Johannes: Aber auch wie ich schon sagte, also das Lernen in Gruppen, Lernen mit anderen

00:10:38: Johannes: Menschen zusammen kann so vielfältig sein, dass wir uns einen offenen Blick

00:10:42: Johannes: darauf erhalten sollten,

00:10:44: Johannes: wie wir gemeinsames Lernen fördern, wann gemeinsames Lernen sinnvoll ist und

00:10:50: Johannes: wie unterschiedlich auch die strukturellen Gegebenheiten in unterschiedlichen

00:10:55: Johannes: Settings sein können, wie Menschen zusammenkommen.

00:10:59: Johannes: Und da sind Ansätze wie Working Out Loud und LernOS funktionieren,

00:11:04: Johannes: können grandios funktionieren, können aber auch auf ganz, ganz viele Barrieren

00:11:09: Johannes: stoßen und eben auch nicht funktionieren.

00:11:12: Claudia: Okay, Johannes, ich habe ja diese super guten Erfahrungen mit Working Out Loud

00:11:16: Claudia: auch gemacht und ich beobachte diese Working Out Loud oder die Lerngruppen ja

00:11:22: Claudia: auch schon ziemlich lange.

00:11:23: Claudia: Und es sind aber Stimmen auch laut geworden über die Zeit, die eben auch Dinge

00:11:30: Claudia: fanden an dieser Art, wie die Working Out Loud oder LernOS-Zirkel funktionieren,

00:11:35: Claudia: die uns haben ein bisschen weiterdenken lassen für den Kontext, in dem wir uns bewegen.

00:11:41: Claudia: Nämlich in Unternehmen Lernzirkel oder Lerngruppen als ein Mittel oder als eine

00:11:49: Claudia: Methode innerhalb unseres Blended Learning Blumenstraußes anzubieten,

00:11:53: Claudia: weil wir davon überzeugt sind, dass soziales Lernen eben ein gutes und erfolgversprechendes

00:11:58: Claudia: Lernen auch in Organisationen oder insbesondere in Organisationen und Unternehmen ist.

00:12:04: Claudia: Magst du mal ein bisschen was von unseren Ideen anreißen, Johannes,

00:12:09: Claudia: was wir darüber hinausgehend für uns, für Kriterien festgemacht haben,

00:12:14: Claudia: was es in der Durchführung in Organisationen oder in Unternehmen eben anderes

00:12:21: Claudia: braucht, als wir es aus diesen Working-Out-Lautzirkeln,

00:12:24: Claudia: die wir selber vor längerer Zeit erlebt haben, kannten.

00:12:26: Johannes: Ja, genau. Vielleicht fange ich erst mal damit an, unsere Beobachtungen zusammenzufassen,

00:12:33: Johannes: warum manches eben auch nicht so funktioniert hat, wie wir das im Überschwang

00:12:38: Johannes: unserer persönlichen Erfahrungen dann,

00:12:40: Johannes: ich meine, damals hatte ich teilweise das Gefühl, ich habe das Gefühl,

00:12:43: Johannes: alles muss jetzt in Lernzirkeln organisiert werden.

00:12:45: Johannes: Wir müssen alles in zwölf Wochen packen, wir müssen uns jede Woche einmal treffen

00:12:49: Johannes: und es braucht immer vier andere begeisterte Mitlernende.

00:12:53: Johannes: Und nicht ohne Grund gab es ja manchmal schon so kritische Stimmen von außen,

00:12:57: Johannes: die uns Lernzirkelnde skeptisch beäugt haben.

00:13:03: Claudia: Lernzirkel-Jünger, ich glaube, das war nicht so ganz weit hergeholt, diese Terminologie.

00:13:09: Johannes: Und ich kann mich auch an anfängliche Versuche erinnern, bestimmte Themen auch

00:13:15: Johannes: in dieses Zwölf-Wochen-Format zum Beispiel zu bringen.

00:13:18: Johannes: Weil klar, es gibt ja durchaus die Begründung, wenn man irgendwie etwas zu einer

00:13:23: Johannes: Gewohnheit machen möchte, dann braucht es eine gewisse Zeit in regelmäßigen Beschäftigung damit.

00:13:29: Johannes: Aber zwölf Wochen sind halt einfach in vielen Konstellationen dann doch zu umfassend

00:13:34: Johannes: gewesen. Ich kann mich an viele erschreckte Gesichter erinnern.

00:13:36: Johannes: Was, ihr wollt euch zwölf Wochen lang treffen?

00:13:39: Johannes: Meist wird es dann ja auch noch mehr, wenn einzelne Termine zwischendurch ausfallen,

00:13:43: Johannes: Was das alles kostet, allein schon die Arbeitszeit, die dann dabei drauf geht,

00:13:47: Johannes: dann noch diese eine Stunde plus dann nochmal die Beschäftigung zwischen den Zirkeln.

00:13:52: Johannes: Das war so ein Punkt. Ein weiterer Punkt ist natürlich die Themenwahl.

00:13:58: Johannes: Working Out Loud hat ja sehr bewusst darauf geachtet, dass man sich ein Thema

00:14:02: Johannes: wählt, was einen persönlich motiviert, dran zu bleiben,

00:14:07: Johannes: was oft auch eben bewusst nicht aus dem Arbeitskontext sein sollte,

00:14:11: Johannes: weil Arbeitskontexte können sich von außen initiiert ändern.

00:14:15: Johannes: Und das war durchaus sinnvoll zu sagen, okay, wenn dich dein Thema von außen

00:14:19: Johannes: gesteuert ändert, dann wäre es blöd, wenn du da mitten im Lernzirkel bist und

00:14:22: Johannes: darüber die Motivation verlierst.

00:14:24: Claudia: Absolut.

00:14:25: Johannes: Aber dieses 'Bring dein eigenes Lernthema mit.' -das stieß oft auch auf Skepsis,

00:14:30: Johannes: die ich durchaus nachvollziehen kann.

00:14:33: Johannes: Da hat sich natürlich LernOS in der Richtung anders entwickelt.

00:14:36: Johannes: Da gibt es ja meistens oder ist ja oft ein von außen gegeben,

00:14:40: Johannes: durch den Zirkel oder durch das Zirkel-Oberthema gegebenes Thema,

00:14:44: Johannes: mit dem sich alle beschäftigen.

00:14:45: Claudia: Ja, und Zirkelguides, die sehr detailliert heute sind und wirklich auch umfassendst

00:14:50: Claudia: Themen heute schon behandeln. Also das müssen wir, glaube ich,

00:14:54: Claudia: jetzt der Vollständigkeit halber auch wirklich dazu sagen.

00:14:56: Johannes: Genau, genau. Dann dieses Thema, was mich ja so begeistert hatte und immer noch

00:15:02: Johannes: tut, dass Menschen aus ganz unterschiedlichen Kontexten, idealerweise unterschiedlichen

00:15:07: Johannes: Organisationen zusammenkommen.

00:15:09: Johannes: Auch das stößt auf Widerstände in vielen organisationalen Kontexten.

00:15:14: Johannes: Ja, das geht ja nicht, dass wir uns jetzt mit den Mitbewerbern austauschen.

00:15:19: Johannes: Und dann auch einige Aspekte, die für Working-Out-Loud, der Lernzirkel großartig

00:15:24: Johannes: sind, zum Beispiel diese konsequente Selbstorganisation.

00:15:27: Johannes: Wir finden unseren eigenen Ablageort, wir finden unser eigenes Tool, um uns zu treffen.

00:15:33: Johannes: Natürlich, da lernten wir alle unglaublich viel, was digitale Zusammenarbeit

00:15:38: Johannes: bedeutet. Das ist alles inorganisationalen

00:15:42: Johannes: Rahmenbedingungen gesetzt ... da dürfen wir nur dieses eine Tool

00:15:45: Johannes: ... nur jenes verwenden.

00:15:47: Johannes: Da würde einfach zu viel Reibungsverlust entstehen, wenn wir dann alle nochmal

00:15:51: Johannes: von vorne anfangen und uns selbst organisieren wollen.

00:15:54: Claudia: Das sind, glaube ich, auch so die großen Punkte, Johannes, weshalb...

00:15:58: Johannes: Überlege gerade, ja.

00:15:59: Claudia: Ich meine, unabhängig davon, dass, wenn wir so Working-Out-Loud gesagt haben

00:16:05: Claudia: und das so sehr wertschätzend fand. Also für mich, ich habe nur Wertschätzung für diese Erfahrung,

00:16:10: Claudia: die ich da gemacht habe, weil das einfach für mich tatsächlich in bestimmten

00:16:13: Claudia: Dingen auch etwas in meinem Berufsleben verändert hat.

00:16:16: Claudia: Das, was ich da gelernt habe oder die Art, an Dinge heranzugehen oder überhaupt

00:16:22: Claudia: dieses Netzwerken, wo du ja immer schon ein großes Vorbild warst, und

00:16:26: Claudia: all diese Dinge haben sich für mich so peu à peu erschlossen dadurch. durch.

00:16:31: Claudia: Trotzdem gab es aber eben auch Menschen, die dieses,

00:16:36: Claudia: Jüngerhafte uns dann durchaus ab und zu auch mal zurückgespiegelt haben und

00:16:40: Claudia: wo wir irgendwann vielleicht auch gut zugehört haben, würde ich denken,

00:16:44: Claudia: also was wir da eben so gehört haben und alle Punkte, die du eben angeführt

00:16:48: Claudia: hast, die typische Charakteristika der Lernzirkel waren,

00:16:51: Claudia: die wir in diesen Kontexten erlebt haben, du noch sehr viel mehr als ich,

00:16:55: Claudia: ein bisschen kritisch beobachtet haben und dieses Feedback auch sehr kritisch

00:16:58: Claudia: aufgenommen haben.

00:16:59: Johannes: Genau.

00:17:00: Johannes: Und tatsächlich ist es mir auch wichtig, uns wurde oft auch entgegnet,

00:17:04: Johannes: ja, das Lernzirkelformat, das mag für manche Themen funktionieren,

00:17:07: Johannes: aber für andere Themen überhaupt nicht.

00:17:09: Johannes: Keine Chance in IT, Einführungsszenarien, jetzt sowas wie ein Lernzirkel zu machen.

00:17:14: Johannes: Das mag für diese weichen, sowas wie Softskill und so weiter.

00:17:19: Claudia: Storytelling, was auch immer.

00:17:20: Johannes: Podcasting. Aber ich glaube, dass das Lernzirkel oder Lernen gemeinsam mit anderen

00:17:29: Johannes: Menschen in einem strukturierten Format tatsächlich für alle,

00:17:34: Johannes: oder fast alle, wenn nicht sogar alle Themen, die in Organisationen relevant

00:17:39: Johannes: sind, funktionieren kann.

00:17:41: Claudia: Ich würde sagen für fast alle Themen, Johannes. Ich glaube, wir haben so ein paar Einschränkungen.

00:17:46: Claudia: Wir haben uns ja eben da auch sehr kritisch mit beschäftigt und ein bisschen

00:17:49: Claudia: hingeguckt, wo glauben wir eben, dass es besser geeignet ist und wo es es aber

00:17:53: Claudia: vielleicht auch nicht so gut geeignet.

00:17:55: Claudia: Was aber, glaube ich, eher nicht am Thema hängt, sondern an der Art und Weise

00:18:00: Claudia: eines Lernzirkels und mit bestimmten Charakteristika, wie der eben durchgeführt

00:18:05: Claudia: wird, dass damit das ein oder andere Thema tatsächlich,

00:18:09: Claudia: ich sag mal, rausfällt.

00:18:11: Claudia: Vielleicht gibt es auch Einschränkungen dazu, aber ich würde jetzt schon mal sagen, rausfällt.

00:18:14: Johannes: Ja, stimme ich dir zu.

00:18:16: Claudia: Okay, Johannes jetzt haben wir so ein bisschen über Sachen geredet,

00:18:19: Claudia: die viele unserer Zuhörer wahrscheinlich kennen.

00:18:23: Claudia: Also Working-Out-Loud, LernOS, wird vielen unseren Zuhörenden bekannt sein.

00:18:28: Claudia: Jetzt haben wir aber gesagt, wir wollten im organisationalen Kontext diese Lernmethode,

00:18:33: Claudia: von der wir sehr viel halten,

00:18:35: Claudia: weil sie eben etwas in sich hat, worüber wir auch schon zwei Podcast-Episoden

00:18:41: Claudia: gemacht haben, nämlich das soziale Lernen, das Lernen miteinander,

00:18:44: Claudia: voneinander miteinander zu lernen.

00:18:46: Claudia: Das haben die Learning Circles sozusagen per Definition im Bauch.

00:18:52: Claudia: Und deshalb haben wir eben hingeschaut, wie kann man diese Methode im organisationalen

00:18:57: Claudia: Kontext eher verwenden.

00:18:59: Claudia: Du schmunzelst, was möchtest du mir sagen?

00:19:01: Johannes: Ich denke zurück an die Folge zu sozialem Lernen, wo ich glaube ich reagiert

00:19:06: Johannes: hatte auf die Folge, die du mit Susanne aufgenommen hattest.

00:19:11: Johannes: Ich kann mich leider gar nicht mehr so richtig daran erinnern,

00:19:13: Johannes: was ich damals in dieser Folge gesagt hatte. Deswegen bin ich mal gespannt,

00:19:16: Johannes: ob ich mir selbst widerspreche.

00:19:17: Johannes: Aber das können geneigte Hörer:innen dann hier rausfinden.

00:19:20: Claudia: Das können wir unseren Zuhörer:innen als Hausaufgabe mitgeben.

00:19:25: Claudia: Okay, gut. Aber lass uns mal ein bisschen einsteigen.

00:19:30: Claudia: Organisationaler Kontext, soziales Lernen. Wir glauben, es ist eine gute Form

00:19:34: Claudia: des Lernens zu Themen, die Menschen in Organisationen, ich sage jetzt, lernen müssen.

00:19:41: Claudia: Darf ich das so sagen? Ja, ich glaube, es ist korrekt. Wir wissen,

00:19:45: Claudia: dass es nicht alles nur ein Wunschkonzert ist, wenn es um Lern- und Entwicklungsthemen

00:19:50: Claudia: im organisationalen Kontext geht.

00:19:52: Claudia: Und Johannes, was ist denn so nach unserer Meinung etwas, wofür Lernzirkel in

00:19:59: Claudia: diesem Kontext geeignet sein könnten?

00:20:03: Johannes: Ich hänge gerade noch fest an deinem hörbaren Hadernmit 'Lernen müssen'.

00:20:10: Claudia: Okay, möchtest du da gerne nochmal zurück?

00:20:12: Johannes: Ja, vielleicht, weil ich ja auch an verschiedenen Stellen, glaube ich,

00:20:16: Johannes: schon gesagt habe, wenn ich etwas lernen muss,

00:20:19: Johannes: dann fühlt sich das für mich selten wie Lernen an, weil ich natürlich sehr aus

00:20:23: Johannes: meiner eigenen persönlichen Haltung,

00:20:25: Johannes: ich lerne mit Lust und mit Freude oder zumindest einem gewissen in mir wachsenden

00:20:30: Johannes: Interesse verbinde und mit Möglichkeiten der sinnvollen Anwendung.

00:20:35: Johannes: Also, wenn ich ein strunzdoofes Software-Tool, wo ich keinen Sinn für mich in

00:20:41: Johannes: der Anwendung sehe, in der Bedienung lernen muss, dann ist das für mich eine Qual.

00:20:45: Johannes: Dann mogel ich mich da durch und irgendwie klappt es dann schon.

00:20:50: Johannes: Aber das ist nicht das, was Lernen für mich ausmacht. Und ich möchte tatsächlich,

00:20:53: Johannes: also ich glaube, dass Lernzirkel es schaffen können, sondern auch aus Lernanforderungen,

00:21:01: Johannes: die übergestülpt werden,

00:21:03: Johannes: wo ich wenig Sinn für mich drin erkenne und

00:21:07: Johannes: wenn ich mich alleine damit beschäftigen würde, es zur Qual werden lassen

00:21:11: Johannes: würden, dass Lernzirkel da ein bisschen gegensteuern können und eine Chance

00:21:15: Johannes: sind, die Sinnhaftigkeit des Lernens für die Beteiligten klarer zu machen.

00:21:22: Claudia: Ja, unterschreibe ich total. Und es war indirekt ja doch eine schöne Antwort

00:21:27: Claudia: auf meine Frage, die ich dir gestellt habe, nämlich wofür glauben wir,

00:21:30: Claudia: dass Lernzirkel tatsächlich auch im organisationalen Kontext etwas sehr Gutes als Format anbieten.

00:21:37: Claudia: Und du hast eigentlich, ohne dass du es wolltest, meine Frage damit,

00:21:41: Claudia: oder wahrscheinlich wolltest, meine Frage damit auch schon in einem Punkt beantwortet,

00:21:45: Claudia: weil die Lernzirkel über ihre Methodik selber einen Zugewinn,

00:21:50: Claudia: glaube ich, generieren können.

00:21:52: Claudia: Nämlich diesen Austausch miteinander, auch über Dinge,

00:21:56: Claudia: die vielleicht per se nicht auf der Hand als, ja, wollte ich immer schon lernen,

00:22:00: Claudia: liegen, sondern wo eine gewisse Notwendigkeit einfach das Lernthema auf den Tisch gebracht hat.

00:22:07: Claudia: Ich stimme dir total zu, dass es natürlich, wenn wir uns was wünschen dürfen,

00:22:10: Claudia: Learning Professionals auf der grünen Wiese, wir wollen, dass alle intrinsisch

00:22:14: Claudia: lernen, motiviert lernen und das Lernen die pure Freude ist.

00:22:17: Claudia: Aber ich sage ja immer aus meinem Kontext, niemand, und ich glaube,

00:22:22: Claudia: das darf ich so sagen, träumt davon, SAP zu lernen. Das ist einfach so.

00:22:26: Johannes: Genau.

00:22:28: Claudia: Aber viele müssen, und jetzt nehme ich das Wort nochmal,

00:22:31: Claudia: auch wenn ich weiß, dass es negativ besetzt ist, aber wir können,

00:22:34: Claudia: glaube ich, und dann haben wir andere Sachen, über die wir in anderen Episoden

00:22:37: Claudia: natürlich auch schon gesprochen haben, wenn ich eine gute User Adoption mache,

00:22:41: Claudia: schaffe ich im Vorfeld vielleicht Verständnis für die Notwendigkeit zu generieren

00:22:45: Claudia: und Neugier zu wecken und zumindest den Wunsch, ausprobieren zu wollen,

00:22:50: Claudia: sich ein bisschen reinzulesen, ein bisschen von mir aus meine ganzen negativen

00:22:55: Claudia: Argumente zu diskutieren mit den anderen, die dagegenhalten.

00:22:58: Claudia: Und schon bin ich wieder in dem Lernthema drin und habe mich damit wirklich

00:23:01: Claudia: beschäftigt. Also insofern gehört tatsächlich alles auch ein bisschen,

00:23:06: Claudia: finde ich, zu dem Thema Lernzirkel mit dazu, weil es kann in solchen Formaten stattfinden.

00:23:11: Johannes: Genau, und ich versuche es jetzt noch, du hast mich ja gefragt,

00:23:13: Johannes: das noch ein bisschen zu konkretisieren.

00:23:15: Claudia: Sehr gerne.

00:23:17: Johannes: Ich finde es wichtig, was du vorhin als Einwand auf meine pauschale Aussage

00:23:20: Johannes: Alle Themen, die in Organisationen relevant sind, können mit Lernzirkeln zumindest

00:23:24: Johannes: unterstützt werden, weil du meintest ja, dass das Format an sich,

00:23:28: Johannes: die Struktur des Lernzirkels ist dann eben doch manchmal nicht die geeignetste.

00:23:31: Johannes: Ja, stimme ich dir zu. Ich glaube, Themen, die sehr überschaubar sind,

00:23:36: Johannes: die extrem standardisiert sind, wo es wenig relevant ist, was andere Mitarbeitende,

00:23:42: Johannes: andere Kolleg:innen, wie die zu dem Thema stehen,

00:23:46: Johannes: da braucht es nicht unbedingt einen Lernzweck.

00:23:51: Johannes: Insbesondere, wenn es wirklich um schnelle, überschaubare Standardhilfen geht.

00:23:56: Johannes: Also gerade jetzt SAP, wenn ich einfach nur die drei Transaktionsnummern,

00:24:00: Johannes: Transaktionscodes wissen muss, die ich regelmäßig öffne und wie ich da irgendetwas

00:24:04: Johannes: auslöse, ja, das brauche ich nicht über mehrere Wochen mit anderen KollegInnen

00:24:09: Johannes: zu verhandeln, fair enough.

00:24:11: Johannes: Alle Themen, wo es sich lohnt, sich über einen längeren Zeitraum mit auseinanderzusetzen,

00:24:18: Johannes: wo unterschiedliche Sichtweisen drauf existieren,

00:24:22: Johannes: wo eine Reflexion oder gegenseitige Unterstützung hilfreich ist,

00:24:29: Johannes: um Sinnhaftigkeit des Themas zu verstärken, um den Transfer in den Arbeitsalltag zu erleichtern.

00:24:37: Johannes: Da können Lernzirckel sehr hilfreich sein.

00:24:42: Claudia: Ja, würde ich auch so sehen, absolut. Okay, wenn wir sagen, wofür,

00:24:47: Claudia: wollen wir mal ein bisschen gedanklich spinnen.

00:24:50: Claudia: Also ich glaube, dass wir glauben, dass Lernzirckel im Unternehmenskontext ein

00:24:53: Claudia: gutes Mittel im Blended Learning Mix sind, haben wir jetzt, glaube ich,

00:24:57: Claudia: ausreichend gut schon mal dargestellt für unsere Zuhörenden.

00:25:01: Claudia: Hast du ein paar Beispiele, Johannes, vielleicht mit denen du es noch ein bisschen

00:25:04: Claudia: illustrieren könntest, Vielleicht auch so größere Themenbereiche.

00:25:07: Claudia: Du hast so beschrieben jetzt, welche Kriterien müssen erfolgt sein,

00:25:11: Claudia: damit ein Lahnzirkel Sinn stiftet.

00:25:13: Claudia: Was wären denn so typische Einsatzgebiete?

00:25:16: Johannes: Ich fange vielleicht mit denen an, wo uns traditionell oft ein Stirnrunzeln

00:25:22: Johannes: entgegengeschlagen ist. Das sind zum Beispiel diese typischen IT-Themen,

00:25:26: Johannes: die wir in unserer täglichen Arbeit ja stark bedienen. Vielleicht sogar SAP.

00:25:31: Johannes: Gut, mit SAP kennst du dich deutlich mehr aus als ich. Da solltest du vielleicht diejenige sein.

00:25:34: Claudia: Die das Beispiel bringt.

00:25:37: Johannes: Aber ich erinnere mich zum Beispiel neulich an die Einführung eines CRM-Tools.

00:25:43: Johannes: Gerade bei diesen CRM-Tools, die im Vertrieb natürlich einerseits dazu dienen,

00:25:50: Johannes: Informationen zu Kunden,

00:25:52: Johannes: zu Interessenten und so weiter zu erfassen, auf der anderen Seite von anderen

00:25:55: Johannes: Unternehmensbereichen relevant

00:25:57: Johannes: sind, um zum Beispiel Marketingaktivitäten zu planen, wie auch immer.

00:26:01: Johannes: Da besteht oft eine große Diskrepanz im Verständnis, wozu dieses Tool eigentlich

00:26:05: Johannes: sinnvoll und wichtig ist.

00:26:06: Johannes: Das kann auf der einen Seite total nervig sein,

00:26:09: Johannes: weil ich im Vertriebsprozess nah am Kunden, an der Kundin dran immer gegängelt

00:26:15: Johannes: werde, diese blöden Masken auszufüllen, die richtigen Checkboxen zu setzen und

00:26:19: Johannes: dabei würde ich doch viel lieber einfach eine gute Kundenbeziehung aufbauen.

00:26:22: Johannes: Auf der anderen Seite sind aber andere Kolleginnen, mit denen ich gar nicht

00:26:26: Johannes: so viel in Kontakt stehe, darauf angewiesen, dass die Datensätze ordentlich gepflegt sind.

00:26:30: Johannes: Und hier sind also in diesem sehr spröden Thema, wo man einfach nur in Anführungszeichen

00:26:36: Johannes: bestimmte Prozesse befolgen muss.

00:26:39: Johannes: Wo es eigentlich wenig Verhandlungsmasse gibt, helfen Lernzirkel enorm,

00:26:44: Johannes: um das gegenseitige Verständnis zu erhöhen.

00:26:47: Johannes: Wenn sie mit den unterschiedlichen Kolleginnen zusammengesetzt sind.

00:26:50: Johannes: Eine Möglichkeit, sich mehrfach zu treffen, aus unterschiedlichen Brillen auf

00:26:55: Johannes: dieses Thema drauf zu gucken und zu sagen, okay, jetzt verstehe ich endlich,

00:26:58: Johannes: warum das für dich, für deine Arbeit so wichtig ist, dass ich auf der anderen

00:27:02: Johannes: Seite was ordentlich mache.

00:27:04: Johannes: Oder Arbeitssicherheitskontext, das ist ja auch so ein Thema.

00:27:07: Johannes: Wenn an der einen Stelle was passiert und Menschen sich oder Mitarbeitende sich

00:27:11: Johannes: in gewisser Weise verhalten, auf ein Verhalten, was für andere vielleicht irrational erscheinen mag.

00:27:17: Johannes: Auch hier haben wir so viele Möglichkeiten, gemeinsam darüber zu reflektieren,

00:27:21: Johannes: warum sind die Regeln, Vorschriften so, wie sie sind?

00:27:24: Johannes: Warum ist mein Verhalten in einer gewissen Situation so, wie es ist?

00:27:27: Johannes: Oder ein drittes Paradebeispiel, was alle kennen, ist Einführung von Kollaborationssystemen ... typisches

00:27:36: Johannes: Beispiel MS Teams.

00:27:37: Johannes: MS Teams ist kein Feature-Training-Thema, sondern MS Teams ist eine Aushandlung,

00:27:45: Johannes: wie wir mit diesen neuen Tools, die wir da jetzt haben, in einer Gruppe sinnvoll umgehen wollen.

00:27:51: Claudia: Ja.

00:27:52: Claudia: Und übrigens, was mir durch den Kopf geht bei den Beispielen,

00:27:55: Claudia: die du genannt hast jetzt, Johannes, alles hat etwas mit Prozessen zu tun.

00:28:00: Claudia: Also wie arbeiten wir mit einem IT-System oder mit ganz anderen Dingen,

00:28:05: Claudia: mit Regeln, mit Vorschriften, mit Strukturen, die wir uns selber geben,

00:28:08: Claudia: wie arbeiten wir über verteilte Rollen und das haben wir halt in Organisationen

00:28:13: Claudia: gut oder bestmöglich miteinander in dem Kontext, den es jetzt betrifft.

00:28:20: Claudia: Und das finde ich, das wird mir jetzt so bewusst, nachdem du das als Beispiel

00:28:25: Claudia: gebracht hast und ich glaube, dafür ist es wirklich ein erhellendes Format,

00:28:30: Claudia: weil dieser Austausch damit ermöglicht wird.

00:28:33: Johannes: Ganz genau und gleichzeitig, auch weil hier fällt mir jetzt gerade nochmal der

00:28:36: Johannes: Unterschied zu den Working-Out-Loud und LernOS Formaten vielleicht,

00:28:40: Johannes: insbesondere zu den Working-Out-Loud Formaten a

00:28:42: Johannes: uf ... gibt es dann ja im Unternehmen diese Prozesse, die es zu befolgen gilt,

00:28:47: Johannes: wo wir mit unterschiedlichen Perspektiven drauf gucken,

00:28:49: Johannes: aber die einfach gesetzt sind und wo auch ein gewisser Standardinhalt,

00:28:54: Johannes: der in der Organisation gesetzt ist, als Referenz dienen muss.

00:28:58: Johannes: Wir können uns nicht selbst aussuchen, welche SAP-Transaktionscodes wir eintippen

00:29:02: Johannes: oder wie wir das CRM bedienen oder wie wir den Arbeitsschutz bei uns interpretieren.

00:29:08: Johannes: Das muss befolgt werden.

00:29:09: Johannes: Aber Lernzirkel erhöhen halt die gemeinsame Beschäftigung damit.

00:29:13: Johannes: Ja, und das Verständnis dessen.

00:29:16: Claudia: Warum mache ich es, wozu mache ich es. Und ich glaube, dieses,

00:29:19: Claudia: wie kann man vielleicht, also was tue ich und wie tue ich etwas,

00:29:23: Claudia: das kann man vielleicht auch über andere Formate ganz gut erreichen. Also 'was' auf jeden Fall.

00:29:29: Claudia: Wie ist schon ein bisschen das, dass ich eine Chance bekomme,

00:29:32: Claudia: mich auszutauschen, mit dir zum Beispiel, wenn wir über irgendein Thema uns

00:29:36: Claudia: jetzt in so einem Lernzirkel treffen würden.

00:29:38: Claudia: Dann hat jeder seine Sicht, wie mir beispielsweise Tools helfen können,

00:29:42: Claudia: einen bestimmten Arbeitsvorgang bestmöglich zu bewältigen.

00:29:46: Claudia: Und in dem Austausch, den wir darüber haben, können wir zu einem Verständnis kommen,

00:29:51: Claudia: was aus dem Potpourri unserer Ideen vielleicht das ist, was uns am bestmöglichsten

00:29:56: Claudia: zu dem Ziel bringt, was wir in der Organisation eben erreichen wollen mit der

00:30:01: Claudia: Nutzung von bestimmten Tools.

00:30:02: Claudia: Und insofern finde ich diesen Gedanken also tatsächlich über das Wie zu sprechen

00:30:08: Claudia: und vor allen Dingen um das Wozu.

00:30:10: Claudia: Weil das ist was, was in vielen anderen Formaten oft eben ein bisschen kurz kommt.

00:30:16: Claudia: Also ich sage mal so ein bisschen, ich zögere, du hast gemerkt,

00:30:19: Claudia: ich habe jetzt auch gezögert eben, als ich es gesagt habe.

00:30:22: Claudia: Wir bemühen uns, das immer zum Thema zu machen, weil wir glauben,

00:30:26: Claudia: dass es ein total essentieller Bestandteil ist für Menschen,

00:30:29: Claudia: die neues Erlernen, Entschuldigung, Hochkomma, müssen,

00:30:33: Claudia: also die sich mit neuen Themen beschäftigen müssen, aus Anforderungen einfach

00:30:37: Claudia: der Organisation und des Unternehmens heraus.

00:30:40: Claudia: Das 'wozu' zu verstehen und für mich, das wozu zu verstehen und einen Zugang dazu

00:30:46: Claudia: zu bekommen ist in meiner Meinung immer ein Schritt in Richtung Erfolg.

00:30:50: Johannes: Ganz genau. Und wir verstehen das 'wozu' eben nicht durch Kommunikation,

00:30:54: Johannes: sondern eine Kommunikation im Sinne von, dass mir jemand irgendwie auf dem Video

00:30:58: Johannes: sagt, du musst das können, weil aus den und den Gründen.

00:31:00: Claudia: Es ist ein Teil davon. Es ist ein Teil und der gehört dazu. Einer guten Kommunikationsstrategie

00:31:06: Claudia: gehört es mit Sicherheit dazu.

00:31:07: Claudia: Aber es ist eben mehr. Und dieser Austausch und Lernzirkeln,

00:31:09: Claudia: glaube ich, kann dafür wirklich was leisten, was Gutes leisten.

00:31:15: Johannes: Richtig.

00:31:17: Claudia: Und jetzt hattest du ja schon ein paar gute Beispiele gebracht,

00:31:19: Claudia: Johannes, wofür wir denken, dass Lernzirkel ziemlich gut in Organisationen funktionieren können.

00:31:26: Claudia: Wie die dann aussehen sollen, glaube ich, da sprechen wir gleich nochmal ein bisschen drüber.

00:31:29: Claudia: Also das werden auch nochmal vielleicht Formatideen oder Rahmenbedingungsideen auch nochmal teilen.

00:31:36: Claudia: Hast du noch ein paar Beispiele aus dem, also mir fällt zum Beispiel ein,

00:31:40: Claudia: dass zum Beispiel Onboarding auch was sein könnte, was in meinen Augen in Lernzirkeln

00:31:46: Claudia: gut absolviert werden könnte.

00:31:48: Johannes: Ja, absolut. Da werden gleich viele Bedarfe und Bedürfnisse von KollegInnen,

00:31:54: Johannes: die neu ins Unternehmen reinkommen, mit adressiert.

00:31:57: Johannes: Dass man sich unter seinesgleichen befindet, dass man die Vergewisserung bekommt,

00:32:01: Johannes: ich bin nicht alleine in meiner neuen Rolle.

00:32:04: Johannes: Es gibt ja andere, denen geht es ähnlich, aber eben auch, dass man in Kontakt

00:32:08: Johannes: tritt mit Kolleg:innen, die schon länger im Unternehmen mit dabei sind,

00:32:13: Johannes: dass man auf eine strukturierte und nach einer gewissen Route folgenden Prinzipien

00:32:22: Johannes: durch verschiedene Themen durchgeführt wird.

00:32:25: Johannes: Dass man von Beginn an die eigene Perspektive mit reinbringen kann,

00:32:32: Johannes: die auch auf offene Ohren stößt, die, wenn Lernzirkel gut gestaltet sind,

00:32:37: Johannes: die aufgenommen werden.

00:32:39: Claudia: Ja.

00:32:40: Claudia: Und das hat was, alle Beispiele, auch die, die du vorher schon gebracht hast,

00:32:43: Claudia: aber auch das jetzt mit dem Onboarding, was ich gerne nochmal ergänzen wollte.

00:32:47: Claudia: Johannes, das beschreibt schon so ein bisschen das, was wir glauben,

00:32:51: Claudia: was eben auch wichtig ist in solchen Lernzirkeln, dass es Themen gibt,

00:32:55: Claudia: die bearbeitet werden im organisationalen Kontext,

00:32:58: Claudia: die auch mit entsprechenden kuratierten Materialien begleitet werden,

00:33:04: Claudia: also die zur Verfügung gestellt werden.

00:33:06: Claudia: Gerade zum Thema Onboarding, eben vielleicht zu sagen,

00:33:09: Claudia: okay, wir gucken in einer Session,

00:33:12: Claudia: wie zum Beispiel bestimmte Formulare zu bearbeiten sind, weiß ich,

00:33:16: Claudia: oder wie Reisen gehandhabt werden oder wie Lernen gehandhabt wird oder wie Meetings

00:33:23: Claudia: gehandhabt werden oder, oder, oder.

00:33:25: Claudia: Oder also es ist jetzt wahrscheinlich Peanuts und vielleicht auch soll nicht

00:33:28: Claudia: die Idee von den wichtigsten Themen repräsentieren.

00:33:31: Claudia: Aber ich habe ein Thema, ich habe eben die Struktur, die habe ich sowieso,

00:33:36: Claudia: weil wir den Lernzirkel eben in eine Struktur geben.

00:33:40: Claudia: Und ich habe aber eben auch einen Rahmen, in dem man sich bewegen kann.

00:33:44: Claudia: Und das, glaube ich, ist wichtig.

00:33:45: Johannes: Genau. Und mir fällt gerade ein, ich muss auch versuchen, mich in meiner Begeisterung

00:33:48: Johannes: jetzt nicht wieder mitreißen zu lassen. Aber ich versuche immer so ein bisschen.

00:33:52: Claudia: ... Wir wollen begeistern, Johannes.

00:33:55: Johannes: Über dieses Thema Onboarding und mein Gedanke, dass gut gestaltete Lernzirkel

00:34:01: Johannes: ja auch die Perspektive der,

00:34:06: Johannes: individuellen Lernzirkeler:innen mit aufnehmen. Ich glaube, das ist wirklich

00:34:09: Johannes: ein relevanter Aspekt, der bei gerade bei den LernOS-Erfahrungen,

00:34:13: Johannes: die ich gemacht hatte, war das tatsächlich immer ein Punkt mit gebt uns Feedback

00:34:16: Johannes: zu dem, zu eurem Erlebnis, wenn ihr diese Lernzirkel durchlauft.

00:34:22: Johannes: Und gerade im Onboarding-Prozess, da vergeben wir uns, wenn wir es nicht richtig

00:34:28: Johannes: machen, so viel Potenzial, die noch frischen, noch unverstellten Blickweisen

00:34:32: Johannes: der neuen Kolleg:innen auf die Organisation zu erfahren,

00:34:36: Johannes: wenn wir sie einfach zu sehr überschütten mit hier sind Roles and Procedures.

00:34:41: Claudia: Ja, das stimmt. Also es ist die kurze Chance, einer Metaperspektive. Genau.

00:34:47: Johannes: Zu meinem Lieblingsthema Zeitenrückmeldung, was ja wahrscheinlich kaum das Thema ist.

00:34:53: Claudia: Wenn man dazu eine eigene Podcast-Episode machen ... es treibt dich um, ich weiß.

00:34:59: Johannes: Das treibt mich um, genau. Nee, aber auch hier, also eine Möglichkeit,

00:35:03: Johannes: existierende Prozesse zu hinterfragen, Verbesserungsmöglichkeiten aufzunehmen.

00:35:10: Johannes: Wir hatten doch neulich mal diese Idee, zeigt uns eure Excel-Tabelle,

00:35:14: Johannes: wie ihr eigentlich eure Zeit inzwischen erfasst und daraus zu lernen,

00:35:17: Johannes: wie unterschiedlich das die Mitarbeitenden machen, bevor sie sich in diesen,

00:35:21: Johannes: überstrukturierten Bedarf des Tools begeben.

00:35:24: Claudia: Bedürfnisse kennenlernen und ja, absolut.

00:35:28: Johannes: Genau, genau, richtig.

00:35:29: Claudia: Gut, Johannes, wir haben ein bisschen geredet über mögliche sinnvolle Beispiele

00:35:35: Claudia: für die Nutzung von Lernzirkeln in Organisationen.

00:35:39: Claudia: Wir haben das mit guten Ideen, glaube ich, schon untermauert,

00:35:43: Claudia: warum wir glauben, dass das geeignet ist.

00:35:46: Claudia: Hast du da aktuell noch was zu ergänzen?

00:36:18: Johannes: Je länger ich drüber nachdenke, um so mehr fallen mir noch ein ... das ganze große Thema 'Reskilling'. Ich umorientiere mich, wir finden keine geeigneten Arbeits-/Fachkräfte zum Thema? Wie komme ich ins

00:36:19: Johannes: Lernen? Wie funktioniert Lernen für mich? Wie entwickeln wir uns als lernende Organisation weiter?

00:36:25: Johannes: Auch das sind natürlich alles Themen, die nach wie vor, die haben schon damals

00:36:29: Johannes: mit den uns bekannten Lernzirkeln gut funktioniert und die funktionieren nach wie vor weiter.

00:36:33: Claudia: Ja, stimmt, absolut. Johannes, jetzt haben wir viel zusammengetragen,

00:36:38: Claudia: wo wir glauben, dass Lernzirkel wirklich gut und geeignet dafür sind.

00:36:42: Claudia: Aber wir wollen natürlich ehrlich sein, nicht alle Menschen,

00:36:46: Claudia: die mit Lernen zu tun haben in dieser Welt, in der wir uns bewegen,

00:36:50: Claudia: in der Corporate Learning Welt, sagen, yeah,

00:36:54: Claudia: Lernzirkel für jedes Thema, zu jeder Zeit, für alle Menschen.

00:36:58: Claudia: Sondern es gibt Einschränkungen. Und ich würde es gut finden,

00:37:02: Claudia: wenn wir darüber auch noch ein bisschen sprechen würden.

00:37:04: Claudia: Was sind denn so Bedingungen, die du auch siehst, die wir auch sehen,

00:37:09: Claudia: wo wir sagen, da sind Lernzirkel vielleicht nicht das beste Lernformat?

00:37:13: Johannes: Ich glaube, am häufigsten wird der Einwand mit dem Zeitaufwand genannt.

00:37:19: Johannes: Eben diese Vorstellung, sich über mehrere Wochen an einem Thema zu beschäftigen

00:37:24: Johannes: und dann auch noch diese Stunden als scheinbar unproduktive Plauderei,

00:37:31: Johannes: was ja oft so despektierlich gesehen wird, aufzuwenden.

00:37:35: Johannes: Das kommt uns am häufigsten als Einwand entgegen.

00:37:39: Claudia: Absolut. Und es ist ja, wer WoL oder LearnOS kennt, kennt diese zwölf Wochen.

00:37:44: Claudia: Und das ist dort ein sehr gesetzter Rahmen.

00:37:48: Claudia: Und das jetzt eins zu eins, ohne es zu hinterfragen, in den Unternehmenskontext

00:37:53: Claudia: zu adaptieren oder zu übertragen, adaptieren wir ja schon einen Schritt mehr,

00:37:57: Claudia: also das einfach zu übertragen, da haben wir eben Widerstände gespürt. Und

00:38:01: Claudia: wahrscheinlich zu Recht. Denn bestimmte Themen, glaube

00:38:05: Claudia: ich, müssen schneller stattfinden. Also ich sage das jetzt mal so trivial ...die

00:38:09: Claudia: müssen schneller auf den Punkt gebracht werden, wenn es um neue Anforderungen

00:38:16: Claudia: gibt, die ich mit Neugelerntem bedienen muss.

00:38:19: Claudia: Dafür habe ich nicht ein Vierteljahr Zeit, um das für mich zu erschließen und

00:38:24: Claudia: zu etablieren, sondern dann ist vielleicht ein Zeitfenster, und das ist ja was, wo wir glauben,

00:38:31: Claudia: dass das so vielleicht dann auch eher und erfolgreicher funktioniert,

00:38:33: Claudia: von sechs Wochen beispielsweise die Hälfte der Zeit etwas,

00:38:37: Claudia: was man überblicken kann und wo ich aber trotzdem Inhalte sinnstiftend aufbereiten

00:38:42: Claudia: kann und für die Teilnehmer zum Erschließen anbieten kann.

00:38:46: Johannes: Genau, ich versuche das Ganze mal von der anderen Seite zu erschließen.

00:38:49: Johannes: Also man kann natürlich im LMS

00:38:53: Johannes: einen Content hochladen und kann das Due Date auf in sechs Wochen setzen.

00:39:00: Johannes: Dann kommt, je nachdem wie die Einstellungen sind, dann irgendwie eine Woche

00:39:03: Johannes: vorher mal eine Erinnerung und dann kommen zwei Tage vorher noch eine Erinnerung.

00:39:05: Johannes: Dann werden die Erinnerungen rot und sagt, du musst innerhalb der nächsten,

00:39:09: Johannes: weil sonst gibt es Ärger, abschließen und dann öffnen die Mitarbeitenden dann

00:39:13: Johannes: den Content und klicken ihn schnell durch, lassen sich vielleicht von der Kollegin

00:39:17: Johannes: noch die Lösung für das Abschlussassessment geben und bekommen das Häkchen gesetzt

00:39:21: Johannes: und dann ist die Welt wieder in Ordnung.

00:39:22: Claudia: Nein, sowas macht niemand, Johannes.

00:39:24: Johannes: Nein, nein, natürlich nicht. Oder wir können einen gewissen kontinuierlichen,

00:39:30: Johannes: ja vielleicht auch sozialen Druck der Lernzirkel nutzen,

00:39:33: Johannes: um den Lernprozess, von dem ja irgendwann mal jemand geglaubt hat,

00:39:39: Johannes: der braucht vielleicht sechs Wochen, für die Lernenden so mit zu strukturieren,

00:39:43: Johannes: dass es ihnen viel leichter fällt, von Anfang an mit dabei zu bleiben.

00:39:46: Johannes: Und auch dadurch, dass wir daraus einen Lernzirkel gemacht haben,

00:39:49: Johannes: in dem klar wird, der Kollege, die Kollegin, die braucht jede Woche,

00:39:53: Johannes: braucht halt diese eineinhalb Stunden, zwei Stunden, um das zu machen,

00:39:58: Johannes: in den Kalender gesetzt werden kann, gegenüber Führungskräften besser verargumentiert werden kann.

00:40:03: Johannes: Und wir geraten dadurch in einen sehr strukturierten, sehr regelmäßigen,

00:40:07: Johannes: sehr durch den Gruppendruck geförderten, kontinuierlichen Prozess,

00:40:13: Johannes: die am Ende auch einen deutlich höheren Erfolg hat, als das Häkchen im LMS.

00:40:17: Claudia: Absolut. Und das ist eben ja auch das, was Menschen, die Lernzirkel besucht haben,

00:40:24: Claudia: auch als Feedback geben, dass es auch eine gewisse Struktur dienlich ist.

00:40:30: Claudia: Und dieses ist vor allen Dingen, es gibt auch jemanden, der sich verantwortlich

00:40:35: Claudia: fühlt, diese Durchführung, das Laufen des Lernzirkels zu begleiten.

00:40:39: Claudia: Bei WOLhaben wir den- oder diejenige selber ausgesucht. Und wenn man das aber

00:40:44: Claudia: für ein Lernthema, was eine Notwendigkeit in einer Organisation oder einem Unternehmen hat, so tut ... das

00:40:52: Claudia: haben Menschen so probiert, aber das Feedback war,

00:40:55: Claudia: es ist schon besser, wenn es eine Struktur gibt, wenn es einen Zeitplan gibt,

00:40:59: Claudia: wenn es klar ist, wie geht das durch die Wochen,

00:41:03: Claudia: wer ist derjenige, der Ansprechpartner ist für Fragen der Durchführung,

00:41:07: Claudia: für vielleicht auch Inhaltsfragen nochmal, welche Materialien sollen jetzt bearbeitet

00:41:11: Claudia: werden, wo finde ich die nochmal.

00:41:13: Claudia: Mal all das, was ich brauche um diesen Lernzirkel und sagen wir mal,

00:41:17: Claudia: er ist jetzt sechs Wochen lang und hat wirklich kuratierte Inhalte,

00:41:20: Claudia: die bearbeitet werden, vielleicht aus deinem LXP und ist eine ganz schöne Ergänzung dazu ... wie

00:41:27: Claudia: arbeite ich denn damit? Und Struktur ist etwas, was glaube ich, wirklich wichtig ist.

00:41:31: Johannes: Das ist ein wichtiger Punkt, den du eben noch erwähnt hast, eben der Struktur,

00:41:34: Johannes: die Unterstützung, die vorhanden sein sollte.

00:41:38: Claudia: Und wenn ich das, wir waren ja gekommen aus der Frage, wofür ist es vielleicht

00:41:41: Claudia: auch nicht so geeignet, wenn ich das es nicht leisten kann, als Organisation

00:41:44: Claudia: diese Struktur zu geben, diese Unterstützung in der Durchführung zu geben, dann kann es sein,

00:41:50: Claudia: dass es dann eben vielleicht auch nicht das richtige Format ist.

00:41:54: Johannes: Genau. Und das können Organisationen ja meistens viel besser leisten,

00:41:57: Johannes: als wenn diese Lernzirkel so organisationsübergreifend sind.

00:42:00: Johannes: Also das Bereitstellen eines Lerncoaches, der die Ansprechpartnerin ist,

00:42:08: Johannes: wenn Unsicherheiten bestehen, machen wir das richtig hier, Wie verfahren wir fort?

00:42:12: Johannes: Wie gehen wir mit dem Thema um, dass wir nie Zeit finden, das zu machen?

00:42:17: Johannes: Wie auch immer, da ist es wirklich sehr, sehr hilfreich, wenn dort eine Ansprechperson zur Verfügung steht.

00:42:23: Claudia: Und ich habe jetzt die ganze Zeit schon von etwas gesprochen,

00:42:26: Claudia: so als Selbstverständlichkeit ... kuratierte Materialien.

00:42:29: Claudia: Das ist, denke ich, eben auch ein Erfolgskriterium, dass diese Materialien passgenau

00:42:36: Claudia: zu den Lernzielen, die verfolgt werden mit solchen Lernzirkeln, eben auch da sind.

00:42:41: Claudia: Ich sage ... also ... da sind, in welchem Medium oder auf welche Art und Weise sie bereitgestellt

00:42:47: Claudia: werden, soll jetzt vielleicht da erstmal nicht so wichtig sein.

00:42:49: Claudia: Aber dass sie da sind, dass damit gelernt werden kann. Und auch das gibt wieder

00:42:53: Claudia: Struktur und es gibt eine Chance in diesen Wochen, die definiert sind,

00:42:57: Claudia: fünf oder sechs Wochen, die wir benutzen, die dort konsequent auf Wochenbasis

00:43:02: Claudia: abgearbeitet werden können.

00:43:04: Johannes: Genau so. Und du sagst jetzt kuratierte Inhalte, die da sind.

00:43:11: Claudia: Können wir aber nochmal zur Disposition stellen.

00:43:13: Johannes: Das greife ich gerne als Steilvorlage auf, weil das ist ja das Essenz von Kuration.

00:43:18: Johannes: Irgendjemand muss ja mal kuratiert haben.

00:43:20: Johannes: Und wer weiß, wer diese Person oder diese Gruppe von Kurator:innen war und welche

00:43:25: Johannes: Perspektive die auf einem bestimmten Thema hatten.

00:43:28: Johannes: Und gerade wenn es eben auch um diese von oben vorgegebenen Dinge,

00:43:33: Johannes: die es halt mal zu beachten gilt, geht, ist ja wiederum die unterschiedlichen

00:43:38: Johannes: Perspektiven auf dieses Thema, wie gehen die Kolleginnen damit um, besonders wichtig.

00:43:42: Johannes: Und in der Hinsicht können Lernzirkel auch als eine Art Qualitätssicherung dienen.

00:43:47: Johannes: Ist das, was hier sich mal jemand als Kurator, Kuratorin vorgestellt hat,

00:43:52: Johannes: ist das wirklich eine sinnvolle Kuration?

00:43:54: Johannes: Ist die Art der Kuration so, dass es unsere Bedarfe als Lernende erreicht?

00:44:00: Johannes: Und immer mehr Unternehmen, du hast das Thema LXP angesprochen ...

00:44:06: Johannes: ... implementieren Learning Experience Plattformen, LXPs, und fangen dort an,

00:44:11: Johannes: durch die Fachbereiche getrieben, in Lernpfade, Lernpläne, wenn ich jetzt mal

00:44:15: Johannes: in Degreed-Terminologie spreche,

00:44:17: Johannes: aufzubauen, das ist in den seltensten Fällen im ersten Anlauf genau das,

00:44:23: Johannes: was die Lernenden brauchen.

00:44:24: Johannes: Und gerade wenn die Lernpläne aus den Fachbereichen her aufgebaut werden,

00:44:28: Johannes: dann werden die Inhalte von fachlich sehr tief drin steckenden Mitarbeitenden erstellt.

00:44:35: Johannes: Die sind vielleicht viel zu sehr im Detail, die sind vielleicht viel zu umfassend.

00:44:39: Johannes: Und tatsächlich, wenn wir da über Lernzirkel Lernende mal in einer Gruppe durchschleusen

00:44:46: Johannes: oder gemeinsam durchgehen lassen und ihnen die Möglichkeit geben,

00:44:49: Johannes: das notwendige Feedback zu geben, sich darüber auszutauschen.

00:44:52: Johannes: Hat dir das wirklich was gebracht?

00:44:53: Johannes: War das nicht für dich auch viel zu lang? Ich kam damit überhaupt nicht klar.

00:44:58: Johannes: Dann dienen diese Lernzirkel dazu, dass die Lernpfade, Lernpläne in LXP über

00:45:03: Johannes: die Zeit besser werden können.

00:45:04: Claudia: Okay, spannender Nebeneffekt. Finde ich gut, dass du das noch mit reingebracht hast, Johannes.

00:45:12: Claudia: Okay, haben wir denn noch so Dinge, wo wir sagen, Dafür sind Lernzirkel eher weniger geeignet.

00:45:17: Claudia: Also wir haben, ich versuche nochmal zusammenzutragen, was wir hatten.

00:45:20: Claudia: Wir hatten das Thema, wenn etwas schnell gelernt werden muss,

00:45:23: Claudia: also wenn die Zeitachse definitiv fünf,

00:45:26: Claudia: dreist, wenn wir über sechs Wochen reden, wenn das einfach zu lang ist,

00:45:30: Claudia: wenn ich dieses Lernthema viel schneller erschließen muss, dann denke ich,

00:45:33: Claudia: sind Lernzirkel kein gutes Format.

00:45:36: Johannes: Ich überlege mal noch ein ganz anderes Beispiel.

00:45:40: Johannes: Wenn ein Lernthema eine ganz besonders hohe Aufmerksamkeit benötigt,

00:45:46: Johannes: die große - in Anführungszeichen - Transformation im Unternehmen,

00:45:50: Johannes: dann können Lernzirkel, die irgendwann starten, irgendwie ablaufen,

00:45:57: Johannes: entweder nur kontinuierlich Unruhe in irgendwas reinbringen.

00:46:01: Johannes: Weil dann haben wir eben permanent diese Menschen, die auf ganz unterschiedliche

00:46:03: Johannes: Arten und Weisen sich mit dem Thema beschäftigen. Man weiß nicht wann, wie.

00:46:07: Johannes: Man kann das ja auch nicht kontrollieren. Das gibt ja nicht irgendwie den Experten,

00:46:12: Johannes: die Expertin, also bewusst nicht den Experten, die Expertin,

00:46:15: Johannes: die da immer mit drin ist und aufkommen mit Irritationen direkt aufnehmen kann.

00:46:21: Johannes: Da könnte es schwierig werden. Und ich glaube, dass wir da vielleicht das Rad

00:46:24: Johannes: sogar noch ein bisschen weiter drehen können und überlegen,

00:46:27: Johannes: ob da so sehr stark kohortenbasierte Ansätze wie C-MOOCs ...

00:46:36: Johannes: Die nehmen ja Teile von der Lernzirkel-Idee mit auf, die uns in Gruppen mit

00:46:42: Johannes: etwas beschäftigen, dass wir strukturiert durch ein Thema durchgehen,

00:46:47: Johannes: aber haben eben viel mehr dieses Format, dass zur gleichen Zeit das gesamte

00:46:54: Johannes: Unternehmen oder das gesamte Team wirklich kontinuierlich vorangeht im gleichen,

00:46:59: Johannes: mehr oder weniger gleichen Tempo, dass immer mal wieder auch die ExpertInnen

00:47:03: Johannes: dabei sind, die dann eine offene Q&A-Session geben,

00:47:06: Johannes: die die Botschaft erst mal verkünden.

00:47:10: Claudia: Die aber quasi durch den Rahmen dieses MOOCs, C-MOOCs, ja eben auch einen Lernplan quasi anbieten.

00:47:20: Claudia: Und alle starten zur selben Zeit.

00:47:22: Claudia: Möglichst, okay, wenn mal jemand in der ersten Woche nicht dabei ist,

00:47:25: Claudia: dann ist er halt nicht dabei. Aber grundsätzlich geht es in Woche 1 los.

00:47:28: Claudia: Und dann geht es über einen Zeitraum von X mit Angeboten weiter.

00:47:31: Claudia: Und dass da die Lernzirkel zum Zug kommen können, weil man miteinander weiter

00:47:36: Claudia: sich mit den Themen beschäftigt, okay, das ist eine mögliche Form,

00:47:41: Claudia: wie das bearbeitet werden kann.

00:47:42: Johannes: Ich hoffe, wir springen jetzt nicht zu schnell zwischen den verschiedenen Formaten.

00:47:46: Claudia: Nein, es sollte jetzt noch ein ganz kleiner Exkurs sein. Nein,

00:47:50: Claudia: wir können was verlinken dazu, Johannes, da müssen wir das jetzt auch nicht weiter aufgreifen.

00:47:54: Claudia: Aber mir geht es so im Kopf rum, jetzt haben wir so gesagt, wofür ist es geeignet,

00:47:59: Claudia: wofür ist es vielleicht nicht so geeignet, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

00:48:02: Claudia: Es gäbe sicher jetzt noch sehr viel mehr, was wir dazu nennen könnten.

00:48:06: Claudia: Wir können das doch nochmal ummünzen, vielleicht, Johannes, wenn du magst,

00:48:10: Claudia: vielleicht nochmal so in Erfolgskriterien

00:48:13: Claudia: zu sprechen. Also was braucht es, dass es ein Erfolg wird?

00:48:16: Claudia: Also was braucht es, dass Lernzirkel, wenn man sich für dieses Format entschieden

00:48:20: Claudia: hat, in Unternehmen oder Organisationen eine große Wahrscheinlichkeit haben, erfolgreich zu sein?

00:48:28: Claudia: Wollen wir das nochmal, vielleicht auch aus dem, was wir vorher schon gesagt

00:48:31: Claudia: haben, aber nochmal als Extrakt rausziehen?

00:48:34: Claudia: Also ich würde vielleicht mit einer Sache anfangen, die ich aber eben auch schon

00:48:38: Claudia: erwähnt hatte. Also die Struktur, glaube ich, ist super wichtig.

00:48:41: Claudia: Und du hast eben was von dem kurzen Exkurs in das Format cMOOCs gesagt, oder wir beide.

00:48:48: Claudia: Ich glaube, so eine Lernzirkel als Lerninitiative aufzusetzen, macht Sinn.

00:48:54: Claudia: Und zwar wirklich mit einem Kick-Off-Termin, einer definierten Zeitachse,

00:49:00: Claudia: die ein bisschen Puffer lässt für die eine oder andere Notwendigkeit,

00:49:05: Claudia: aber wir haben einen Kick-Off,

00:49:07: Claudia: wir starten in Woche 0 als Kick-Off, alle gemeinsam und spätestens in Woche

00:49:12: Claudia: 1 starten wir alle mit den Inhalten,

00:49:14: Claudia: es gibt die Struktur, es gibt die eingesteuerten Inhalte und es gibt eine

00:49:19: Claudia: konsequente Begleitung auch, das finde ich zum Beispiel noch mega wichtig

00:49:23: Claudia: aus eigenen Erfahrungen in Lernzirkeln,

00:49:27: Claudia: dass immer jemand da ist, der das begleitet, der das Format,

00:49:30: Claudia: die Infrastruktur begleitet, aber auch die Inhalte begleiten kann und dass es

00:49:35: Claudia: ein definiertes Ende gibt.

00:49:36: Claudia: Und das, denke ich, ist etwas, was Lernzirkel erfolgreich machen kann in Organisationen.

00:49:42: Claudia: Man startet gemeinsam und man endet gemeinsam.

00:49:44: Johannes: Stimme ich dir zu. Und dieser etwa zu einer ähnlichen Zeit stattfindende Start

00:49:49: Johannes: und Ende, so ein gemeinsamer Zieleinlauf, der verstärkt viele positive Effekte von Lernzirkeln.

00:49:54: Johannes: Eben auch, dass man ja die Sicht hat, da gibt es auch noch andere Lernzirkelgruppen.

00:50:00: Johannes: Also das sind nicht nur wir fünf Hansel in einem viele tausend Menschen Unternehmen,

00:50:04: Johannes: sondern da laufen auch noch andere ähnlich. Man kann sich, wenn man möchte,

00:50:08: Johannes: auch noch über Irritationen mit den anderen austauschen.

00:50:11: Johannes: Es gibt eben wirklich diese engagierte Ansprechpartnerin, die uns weiterhilft.

00:50:17: Johannes: Es ist völlig klar für Führungskräfte oder andere Rollen, die meinen,

00:50:24: Johannes: auf unsere Lernprozesse gucken zu müssen, dass das jetzt okay ist,

00:50:29: Johannes: dass wir uns da in einer Gruppe treffen.

00:50:30: Johannes: Es ist, vielleicht das ist noch ein weiterer wichtiger Punkt,

00:50:34: Johannes: es ist auch für alle klar,

00:50:36: Johannes: welche Möglichkeiten sie haben, über ihre individuellen, vielleicht sogar persönlichen

00:50:43: Johannes: Auseinandersetzungen mit dem Thema zu sprechen.

00:50:46: Johannes: Dass man versucht klarzumachen, du darfst dich mit der Kollegin aus einem anderen

00:50:52: Johannes: Bereich offen austauschen oder eben auch, was nicht erlaubt ist,

00:50:56: Johannes: du darfst darüber im Intranet zum Beispiel berichten. Solche Punkte.

00:51:02: Claudia: Absolut.

00:51:03: Johannes: Das oft erwähnte in allen Konstellationen des Lernens immer wieder erwähnte

00:51:07: Johannes: Führungskräfte-Commitment, das spielt natürlich auch eine ganz, ganz große Rolle.

00:51:10: Claudia: Ja, absolut. Und auch, das mag jetzt mega trivial klingen, ich hatte eben schon

00:51:17: Claudia: mal Infrastruktur gesagt,

00:51:18: Claudia: ohne das weiter benannt zu haben, aber tatsächlich auch wirklich,

00:51:23: Claudia: als das zu sehen, was es ist, es ist ein Lernprojekt.

00:51:26: Claudia: Und damit eben auch vorher zu entscheiden, was ist das Tool,

00:51:29: Claudia: was wir nutzen, wie wollen wir das bespielen,

00:51:31: Claudia: wer bespielt beispielsweise die Kommunikationskanäle in diesem Tool,

00:51:37: Claudia: was wir uns ausgesucht haben, was die Plattform für die oder die Basis für diese Lernzirkel sein wird.

00:51:42: Claudia: All das sind vielleicht triviale Dinge und vielleicht mag der eine oder andere

00:51:48: Claudia: jetzt denken, ja logisch haben wir doch, aber unsere Erfahrung ist wirklich,

00:51:51: Claudia: es ist wichtig, dass man das vorab sauber aufsetzt.

00:51:55: Claudia: Gerne mit der Idee, das kann man alles mehrmals durchführen,

00:52:00: Claudia: das kann man alles in mehreren Runden anbieten, gegebenenfalls die Struktur

00:52:04: Claudia: einfach dann noch für andere Themen nutzen, die einmal schon mal da ist.

00:52:08: Claudia: Und das wäre vielleicht auch noch etwas, was ich glaube, was den Erfolg ...

00:52:15: Claudia: Verbessern kann, wenn so etwas kontinuierlich wird, also wenn das Format steter

00:52:20: Claudia: Tropfen hüllt den Stein,

00:52:22: Claudia: also wenn ich Lernzirkel immer wieder kontinuierlich anbiete,

00:52:26: Claudia: sodass das nicht so eine, soll ich sagen, so eine Ausnahmegeschichte ist, so wow,

00:52:31: Claudia: jetzt haben wir einen Lernzirkel und alle sind aber irgendwie auch noch ein

00:52:34: Claudia: Stück mit ihren Ressourcen damit belegt, dieses Besondere des Lernzirkels für sich zu ergründen,

00:52:40: Claudia: Sondern es ist ein etabliertes Format. Wir wissen, wie es funktioniert.

00:52:45: Claudia: Wenn nicht, gibt es andere, die das wissen. Die kann man fragen.

00:52:47: Claudia: Die haben schon Erfahrung damit gesammelt.

00:52:49: Claudia: Die Organisation selber hat schon Erfahrung gesammelt und kann über iterative

00:52:53: Claudia: Schleifen permanent verbessern in den Lernangeboten.

00:52:56: Claudia: Und dann wird es einfach, so hoffen und wünschen wir, ein Bestandteil der Lernkultur,

00:53:04: Claudia: also der Art, wie gelernt wird in Organisationen.

00:53:08: Johannes: Und dabei möchte ich nochmal betonen,

00:53:10: Johannes: dass die Etablierung von Lernzirkeln wirklich kein Selbstläufer ist.

00:53:14: Johannes: Es ist nicht einfach so, dass wir haben dieses Format, wir bringen fünf Menschen

00:53:17: Johannes: zusammen, die machen das über x Wochen, wir geben ihnen Material und das läuft dann.

00:53:21: Johannes: Sondern genau diese Punkte, die du eben gerade besprochen hast,

00:53:24: Johannes: über die sollten wir uns, wenn wir Lernzirkel etablieren wollen,

00:53:29: Johannes: sehr bewusst Gedanken machen.

00:53:31: Claudia: Absolut. Es ist ein Projekt, denke ich. So kann man das wirklich sagen.

00:53:36: Claudia: Für die Menschen, die sowas in Organisationen etablieren, aufsetzen,

00:53:40: Claudia: etablieren wollen, das passiert nicht einfach so.

00:53:44: Claudia: Unddie, die WOLerlebt haben, sagen,

00:53:47: Claudia: ja, ja, das ist ja alles selbst gesteuert, das funktioniert schon irgendwie.

00:53:49: Claudia: Ja, in dem Kontext mag es funktioniert haben. Es hat aber auch Zirkel gegeben,

00:53:54: Claudia: in denen es nicht funktioniert hat. Und ich habe ja vorhin ganz kurz meinen

00:53:58: Claudia: Storytelling-Zirkel erwähnt. Ja, das war jetzt natürlich auch in meiner Freizeit und es war auch ein

00:54:05: Claudia: Lernzirkel, der nicht in Organisationen stattgefunden hat,

00:54:08: Claudia: aber trotzdem, er ist gescheitert, weil wir zu unterschiedliche Ideen hatten

00:54:13: Claudia: von dem, was wir da machen, weil wir keine kuratierten Inhalte hatten und es nicht geschafft haben,

00:54:18: Claudia: uns auf einen kleinen gemeinsamen Nenner für die Inhalte zu verständigen,

00:54:23: Claudia: die wir verwenden wollten.

00:54:24: Claudia: So und all das sind Learnings, die wir sammeln, auch außerhalb von Organisationen,

00:54:31: Claudia: die wir aber sehr, sehr, sehr gewinnbringend eben nutzen können,

00:54:35: Claudia: wenn wir Lernzirkel in Organisationen etablieren wollen.

00:54:38: Claudia: Und die Inhalte, die Kuration, die Struktur, die Infrastruktur,

00:54:43: Claudia: die Kommunikation, die Begleitung, die Kampagne, nennen wir es Kampagne oder

00:54:48: Claudia: Projekt oder wie auch immer.

00:54:49: Claudia: Und sicher noch das eine oder andere mehr gehört dazu, damit der Erfolg möglich ist.

00:54:54: Johannes: Genau. Ich kann mich zum Beispiel auch an einen Kapitalfehler der Lernzirkel

00:54:58: Johannes: immer mal wieder passiert erinnern aus eigener Erfahrung.

00:55:01: Johannes: Ich war mal in einem Lernzirkel, wo ein Großteil der Lernenden quasi keine Erfahrung mit dem Thema hatte.

00:55:11: Johannes: Und dann gab es einen, der hat sich reinbegeben, ich habe da schon viele Erfahrungen

00:55:14: Johannes: gesammelt. Der war dann auf einmal der Experte.

00:55:16: Johannes: Und dann war es kein Lernzirkel mehr, dann war es ein klassisches Training.

00:55:20: Claudia: Das war ein Lernformat, wie sagt man, ein trainergeführtes Lernformat sozusagen.

00:55:26: Claudia: Okay, das ist auch spannend.

00:55:28: Johannes: Nur eines von vielen Punkten, mir fällt gerade, ich weiß nicht,

00:55:30: Johannes: ob du dich erinnerst, ich hatte mal so einen Schieberegler zu lernen in Gruppen, gebaut,

00:55:34: Johannes: wo ich versucht habe...

00:55:35: Claudia: Magst du noch mal was dazu erzählen? Wenn du möchtest, können wir es verlinken,

00:55:38: Claudia: aber sprich doch ein paar Sätze dazu, wenn du möchtest.

00:55:40: Johannes: Genau, da hatte ich versucht zu erfassen, welche Aspekte eine Rolle spielen

00:55:44: Johannes: oder welche Aspekte man sich bewusst werden sollte, wenn wir bewusst Gruppen

00:55:50: Johannes: zum Lernen zusammenbringen wollen, oder wenn die sich Gruppen zum Lernen zusammenfinden.

00:55:54: Johannes: Und genau, da hatte ich, ich habe es mir gerade mal aufgemacht,

00:55:57: Johannes: da hatte ich versucht, so ein paar,

00:56:01: Johannes: Ausprägungen zu definieren, zum Beispiel, kennen sich die Lernenden bereits,

00:56:04: Johannes: also zum Beispiel als Arbeitsteam oder lernen sie sich im Prozess des Lernzirkels

00:56:08: Johannes: oder des Gruppenlernens erst kennen?

00:56:11: Johannes: Ist es so, dass dieses Vertrautheit und Begrenztheit in der Gruppe den Mitgliedern

00:56:16: Johannes: Sicherheit verschafft oder ist es eher so, dass wir es bewusst nach außen durchlässig

00:56:20: Johannes: halten wollen, um Lernchancen zu ermöglichen?

00:56:23: Johannes: Ist das, und das ist wieder beim Working Out Loud zum Beispiel,

00:56:27: Johannes: ist das die Themen, wählen sich die einzelnen Mitglieder selbst oder die Ausgestaltung

00:56:31: Johannes: Oder ist es ein Thema, was eben vorgegeben ist und was auch in den Rahmenbedingungen vorgegeben ist?

00:56:38: Johannes: Wollen wir, dass der Prozess eher der Wissensaneignung dient oder wollen wir,

00:56:43: Johannes: dass im Prozess, und das ist oft auch ein schmaler Grad, neues Wissen generiert

00:56:47: Johannes: wird, was wiederum anderen bereitgestellt wird und, und, und.

00:56:50: Johannes: Das sind alles solche Themen, wo es sich wirklich lohnt, bevor man einen Lernzirkel

00:56:55: Johannes: initiiert, sich darüber Gedanken zu machen.

00:56:58: Claudia: Absolut. Und wir haben ja auch Ideen, Johannes, wie diese Schieberegler-Ausprägung

00:57:04: Claudia: gestaltet oder wie die Antworten auf diese Schieberegler-Fragestellungen sein sollten,

00:57:12: Claudia: um eine gute Basis für den Lernzirkel zu bieten.

00:57:15: Claudia: Also insofern, das ist ja was, wo wir schon noch ein bisschen intensiver drauf geguckt haben.

00:57:20: Claudia: Okay, aber gut, dass du das nochmal erwähnt hast.

00:57:24: Claudia: Dann haben wir da vielleicht auch nochmal so ein bisschen Anregungen mitgegeben ... Johannes,

00:57:30: Claudia: was fehlt uns denn noch? Wir haben über vieles gesprochen zum Thema Lernzirkel.

00:57:35: Claudia: Ah ja, wir wollen vielleicht nochmal gucken, also wir haben gesagt,

00:57:39: Claudia: was eignet sich, warum finden wir es gut, warum ist es in Organisationen gut,

00:57:43: Claudia: was ist etwas, was Erfolg ermöglichen kann, aber was ist auch wichtig darauf

00:57:48: Claudia: zu achten, wo vielleicht sonst auch Verhinderungskriterien von oder Verhinderer von Erfolg sind.

00:57:53: Claudia: Wir nehmen mal an, wir haben Erfolg mit unserem Lernzirkel, aber wir wollen

00:57:59: Claudia: den vielleicht trotzdem auch eruieren.

00:58:01: Claudia: Und das ist vielleicht auch noch ein wichtiges Thema, ein immer wichtiger werdendes

00:58:05: Claudia: Thema, die Frage nach Lernerfolg.

00:58:09: Johannes: Da fällt mir natürlich direkt die geschätzte Kollegin Katharina Vögel-Duschek

00:58:14: Johannes: ein. Ich glaube, die hat auch schon mal eine Folge aufgenommen zu dem Thema, oder? Ja, absolut.

00:58:18: Johannes: Genau, Evolution von Lernprozessen, Learning Value Transparency,

00:58:22: Johannes: wie Katharina das nennt.

00:58:23: Johannes: Und Katharina hat da ja diese vier Ebenen, wenn ich mich nicht erinnere, definiert. Genau.

00:58:29: Johannes: Einmal, dass die, nein, anders gestartet ... Katharina

00:58:34: Johannes: plädiert ja immer sehr dafür und ich hoffe, ich gebe sie jetzt richtig

00:58:36: Johannes: wieder. Ansonsten bin ich einfach derselben Überzeugung.

00:58:40: Johannes: Das ist für uns initial natürlich, und das hatte ich eben schon auch mit den

00:58:43: Johannes: Schiebereglern zusammensetzen sollten und genau definieren, was ist eigentlich

00:58:46: Johannes: unsere Erwartung an das, was hier passiert. Also Lernzirkel sind nicht das Allheilmittel

00:58:52: Johannes: für alles, das haben wir jetzt glaube ich auch schon herausgearbeitet.

00:58:54: Johannes: Was wollen wir eigentlich oder was vermuten wir eigentlich, dass über diese

00:58:58: Johannes: Lernzirkel Positives im Unternehmen passiert und zwar strategisch Positives.

00:59:04: Johannes: Also Lernzirkel sollten ja immer an die Unternehmensstrategie irgendwie angedockt werden.

00:59:09: Claudia: Ja, ja. Und Johannes, darf ich da kurz was dazu sagen?

00:59:12: Claudia: Und ich glaube, wenn man die Frage sehr sorgfältig beantwortet,

00:59:16: Claudia: also was soll passieren,

00:59:18: Claudia: was ist das Ziel, was wir verfolgen damit, dass das vielleicht auch bei Menschen,

00:59:23: Claudia: die tendenziell eher nicht so offen für Lernzirkel sind,

00:59:28: Claudia: die Erkenntnisse liefern kann, zu sagen, doch, ich verstehe,

00:59:32: Claudia: da ist etwas drin, finde ich wertvoll oder die sich auch bestätigt fühlen am Ende.

00:59:37: Claudia: Aber diese Frage, also das finde ich nochmal super wichtig, dass du das eben

00:59:41: Claudia: genannt hast, dieses wirklich gemeinsame Erkunden, was genau soll der Lernzirkel

00:59:46: Claudia: bewirken, was kann er leisten?

00:59:48: Johannes: Genau.

00:59:50: Johannes: So, nachdem diese Grunderwartung geklärt und dokumentiert ist, ganz wichtig,

00:59:56: Johannes: wir erkennen wir dann am Ende auch, was wir wirklich erreicht haben,

00:59:58: Johannes: dass wir uns natürlich auf der direkten naheliegendsten Ebene erstmal mit der

01:00:05: Johannes: Lernumgebung beschäftigen ... Sind

01:00:07: Johannes: die Lernenden spontan erstmal zufrieden mit dem, was ihnen da begegnet ist?

01:00:11: Johannes: Hat sich das gut, vertraut, sicher angefühlt, lernförderlich angefühlt,

01:00:17: Johannes: dieses Format Lernzirkel?

01:00:19: Johannes: War das von dem Timing, von der Art der Aufbereitung, der Materialien,

01:00:23: Johannes: von der Zusammensetzung der Gruppe, war das passend für mich oder gab es da

01:00:28: Johannes: Irritationen, die wir aufgreifen müssen, beim nächsten Mal vielleicht, der zweiten

01:00:32: Johannes: Iteration berücksichtigen müssen?

01:00:34: Johannes: Dann auf der nächsten Ebene natürlich auch, was ist jetzt konkret an Lernerfolgen dabei rumgekommen?

01:00:39: Johannes: Hat sich jetzt etwas verändert? Kann ich jetzt etwas, was ich vorher nicht konnte?

01:00:44: Johannes: Was sich dann natürlich durch klassische Wissensüberprüfungen feststellen lässt.

01:00:50: Johannes: Ich kann jetzt bestimmte Fragen beantworten, bestimmte Begriffe erklären,

01:00:53: Johannes: bestimmte Zusammenhänge erklären, die ich vorher nicht erklären konnte.

01:00:56: Johannes: All das ist uns alles vertraut von anderen Lernangeboten.

01:00:59: Claudia: Absolut.

01:01:00: Johannes: Genau. Interessanterweise lässt sich das natürlich in den Lernzirkel direkt mit integrieren.

01:01:06: Johannes: In die letzte Woche zum Beispiel, dass ein Abschluss-Lernartefakt der Beteiligten

01:01:12: Johannes: gestellt wird, das wirklich deutlich macht.

01:01:15: Johannes: Ich habe das Thema durchdrungen. Ich habe jetzt meine eigene Position zu entwickelt.

01:01:19: Johannes: Gefällt es gerade ein, theoretisch könnte man sowas wie ein Lernportfolio ja auch mit integrieren.

01:01:24: Johannes: Ich bin mir gerade nicht sicher, ob das ein gutes Format wäre,

01:01:27: Johannes: aber lass uns mal drüber nachdenken.

01:01:29: Claudia: Ja, können wir machen. Aber dieses Lernabschluss, den Lernabschluss sozusagen,

01:01:35: Claudia: also das, was du eben beschrieben hast, mit in die letzte Woche zu integrieren,

01:01:38: Claudia: finde ich eine superschöne Idee.

01:01:40: Claudia: Weil es ist nicht nur die klassische Reflexion, die wir, glaube ich,

01:01:44: Claudia: immer berücksichtigt haben in unseren Gedankenso für den Durchlauf des Lernzirkels.

01:01:49: Claudia: Aber das konkret, jetzt auch mit so einer Bestandsaufnahme in puncto Wissen

01:01:54: Claudia: und was habe ich gelernt, zu verbinden, finde ich eine super Idee.

01:01:58: Johannes: Mhm.

01:01:59: Johannes: Und kann auch auf der Meta-Ebene helfen, den Lernzirkelansatz weiter zu promoten,

01:02:04: Johannes: wenn da viele tolle neue Artefakte entstanden sind, die auch sichtbar gemacht

01:02:12: Johannes: werden, die zeigen können, wow,

01:02:13: Johannes: wenn ich mich in so einen Lernzirkel reinbegebe, das kann ich am Ende,

01:02:17: Johannes: das habe ich geschaffen.

01:02:18: Claudia: Es kann Promotion in eigener Sache sein, sozusagen Werbung in einer Sache, ja, absolut.

01:02:23: Johannes: Aber zurück zum Thema Evolution. Auf der nächsten Stufe geht es dann natürlich

01:02:27: Johannes: darum, wie transferiere ich das, was ich im Lernzirkel ja durchaus in einer künstlichen,

01:02:33: Johannes: bewusst sicherheit-schaffenden Situation nur mit meinen vier anderen Mitzirkler:innen

01:02:38: Johannes: gelernt habe, wie transferiere ich das dann im Feld da draußen in meine tägliche Arbeit? Da sind dann Instrumente wie Beobachtungen, wie Feedbackgespräche, wie Begleitungen ... all das natürlich ... Performancereviews, was ich manchmal schwierig finde ... Mittel der Wahl, um diesen Lerntransfer ...

01:03:14: Claudia: Aber Lernerfolgsbericht - sorry, das ist jetzt keine feste Terminologie aber die ist mir jetzt aber gerade so in den Kopf gekommen - wenn die Menschen für sich Sich reflektieren, wie genau sie heute mit dem Gelerntenin

01:03:15: Claudia: ihrem täglichen Arbeitsprozess agieren und wo sie eine Veränderung

01:03:20: Claudia: an sich selbst beobachten zu dem Status, bevor sie in den Lernzirkel gegangen sind.

01:03:25: Claudia: Sowas ist auch ein probates Mittel und kann auch noch auf vielen anderen Ebenen

01:03:29: Claudia: genutzt werden zum Beispiel.

01:03:31: Johannes: Ja, genau. So, und dann sind wir eigentlich schon auf der höchsten Stufe angelangt,

01:03:37: Johannes: der Return-on-Expectation.

01:03:39: Johannes: Was ist jetzt, also wir haben jetzt die Lernenden, denen es hoffentlich prinzipiell

01:03:43: Johannes: gefallen hat, die innerhalb ihres Lernzirkels einen Lernerfolg erreicht haben,

01:03:48: Johannes: bestimmte Dinge jetzt können, die sie vorher nicht konnten,

01:03:51: Johannes: die diese Dinge jetzt auch erfolgreich in ihrem Arbeitsalltag anwenden und dann

01:03:58: Johannes: führen wir das Ganze zusammen,

01:03:59: Johannes: vergleichen eben diese vielen Erfolge, die erreicht wurden mit dem,

01:04:02: Johannes: was wir an Erwartungen initial besprochen haben.

01:04:06: Johannes: Und jetzt wird es auch besonders spannend, weil wir jetzt nicht,

01:04:09: Johannes: also idealerweise kommt jetzt neben den neu befähigten einzelnen Mitarbeitenden,

01:04:15: Johannes: die jetzt alle Dinge besser und schneller und effektiver können als vorher,

01:04:18: Johannes: kommen vielleicht auch noch strukturelle Auswirkungen hinzu,

01:04:21: Johannes: dass sich die Organisation durch diese Aktivitäten der Mitarbeitenden in gewisser

01:04:27: Johannes: Weise weiterentwickelt hat.

01:04:29: Johannes: Aber das kann alles Mögliche sein.

01:04:31: Johannes: Gewisse strukturelle Resilienzen aufgebaut hat gegen Unsicherheitsfaktoren,

01:04:36: Johannes: die von außen reinkommen.

01:04:37: Johannes: Die Art der Kommunikation, der informellen Arten der Kommunikation sich verändert hat.

01:04:47: Johannes: Das sind viele Dinge, die sich da über diese ersten drei Ebenen hinaus positiv ändern können.

01:04:54: Claudia: Okay, sehr schön. Hast du jetzt nochmal sehr detailliert dargestellt.

01:04:59: Claudia: Also die Frage war ja, was machen wir jetzt mit den Lernzirkeln?

01:05:03: Claudia: Natürlich wollen wir wissen, wie erfolgreich die sind. Und zumindest haben wir

01:05:07: Claudia: jetzt mal mit einer Methodik versucht, drauf zu schauen, wie man den Erfolg

01:05:11: Claudia: beobachten und messen könnte.

01:05:15: Claudia: Und Johannes, wir haben ziemlich viel über Lernzirkel, Learning Circle,

01:05:20: Claudia: über unser beider Herzensthema gesprochen.

01:05:24: Claudia: Wir wissen, wir sind nicht die Einzigen, die sich damit beschäftigen.

01:05:26: Claudia: Es gibt viele, viele, viele Unternehmen und Organisationen, in denen es erfolgreiche,

01:05:31: Claudia: aber auch mit Lernpotenzial versehene Lernzirkelinitiativen schon gab,

01:05:36: Claudia: kontinuierlich gibt, geben wird.

01:05:39: Claudia: Und ich glaube, das ist ein Thema, was wert ist, weiter beobachtet zu werden

01:05:44: Claudia: aus all den Gründen, die wir angeführt haben und eben mit Menschen,

01:05:50: Claudia: die Erfahrung schon haben, die denken zu diesem Thema,

01:05:53: Claudia: die konzeptionieren zu diesem Thema, in den Austausch zu gehen.

01:05:57: Claudia: Wenn ihr da draußen sowas für euch als wertvoll anseht und Lust habt,

01:06:05: Claudia: sowas in euren Unternehmen und Organisationen eben auch aufzusetzen.

01:06:09: Claudia: Johannes, hast du ein Schlusswort, was du mitgeben möchtest für die Hörer:innen,

01:06:14: Claudia: die jetzt mit uns gemeinsam sich auf diese Lernzirkelexpedition heute begeben haben?

01:06:21: Johannes: Ja, vielleicht als Essenz von vielem, was ich gesagt habe und womit ich glaube

01:06:26: Johannes: ich auch losgelegt habe, dass es sich lohnt, in allen Themen, die es zu lernen gilt,

01:06:34: Johannes: zu prüfen, was davon lässt sich

01:06:38: Johannes: besser lernen, wenn wir es mit anderen Mitlernenden tun und nicht alleine.

01:06:42: Johannes: Und wenn ja, wie können wir ganz bewusst diese Möglichkeiten des gemeinsamen

01:06:48: Johannes: Lernens durch eine Struktur fördern?

01:06:53: Claudia: Ja, klingt super. Und ich glaube, dem will ich überhaupt nichts hinzufügen, Johannes.

01:06:57: Claudia: War ein super wertvolles Schlusswort. Vielen lieben Dank dafür.

01:07:02: Claudia: Danke für deine Zeit. Danke, dass du heute bei mir warst.

01:07:05: Johannes: Ich danke dir.

01:07:06: Claudia: Und wieder einmal in unserer Lernlust etwas zur Lernlust erzählt hast.

01:07:12: Claudia: Und ihr da draußen, danke fürs Zuhören. Schön, dass ihr dabei wart.

01:07:16: Claudia: Und wie immer freuen wir uns sehr auf eure Gedanken zu dem Thema,

01:07:22: Claudia: auf eure Erfahrungen, eure Gedanken, euer Diskussionsbedarf und eure Inspirationen.

01:07:28: Claudia: Also nehmt Kontakt zu uns auf, mit uns, Johannes, mit mir oder mit dem Lernlust-Podcast

01:07:34: Claudia: selbst und wir hören uns in der nächsten Lernlust. Danke, Johannes.

01:07:39: Johannes: Danke dir.

01:07:43: Outro + Musik: Ach übrigens, habt ihr uns eigentlich schon abonniert?

01:07:47: Outro + Musik: Das geht überall da, wo ihr eure Podcasts am liebsten hört.

01:07:52: Outro + Musik: Wir, die Hosts des Podcasts Susanne und Claudia, wir sind natürlich auf LinkedIn,

01:07:59: Outro + Musik: auf Twitter oder auch auf Mastodon erreichbar.

01:08:01: Outro + Musik: Und wenn ihr lieber mit unserem Podcast selber interagiert, das geht auf Mastodon direkt.

01:08:07: Outro + Musik: Und natürlich könnt ihr uns euer Feedback, eure Anregungen, euer Lob und eure

01:08:14: Outro + Musik: Verbesserungsvorschläge auch direkt auf Podigeeschreiben.

01:08:18: Outro + Musik: Also, wir hören uns in der nächsten Lernlust.

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