Lernlust #67 // Digitalisierung im Krankenhaus – Herausforderung, Veränderung, Chance
Shownotes
Die Sprecherinnen:
Spannende Links zum Thema von Lisa
Website der Bezirkskliniken Mittelfranken: Bezirkskliniken Mittelfranken | Lebensmutig. Selbstbestimmt. Stark.
Youtube Video der Veränderungsbegleiter: Veränderung braucht Begleitung – und wir sind dabei!
Infos zum KHZG Thema auf der Website des Bundesministerium für Gesundheit: Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) | BMG
Spannende Links zum Thema von Susanne
So betrachte ich Change:
Das heißt User Adoption für tts und das Lernlust Team
Die aktuelle Entwicklung in Enablement und Change: KI
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00:00:03: Lernlust: Lernlust, der Podcast für alles rund ums Thema Corporate Learning.
00:00:09: Lernlust: Wir sind Claudia Schütze und Susanne Dube und wir sind Learning Consultants
00:00:16: Lernlust: bei der TTS und wir sind die Hosts dieses Podcastes.
00:00:20: Lernlust: Und hier werden wir uns über Themen unseres Arbeitsbereiches miteinander austauschen,
00:00:25: Lernlust: also alles, was Lernen in Organisationen heute und in der Zukunft betrifft.
00:00:30: Lernlust: Und wir werden uns von Zeit zu Zeit interne oder auch externe Experten in unsere Runde einladen.
00:00:36: Lernlust: Und wir freuen uns, wenn ihr dabei seid.
00:00:44: Susanne: Als Learning Architects treffen meine KollegInnen und ich auf Menschen in verschiedensten
00:00:49: Susanne: Branchen. Immer haben sie eins gemeinsam.
00:00:52: Susanne: Veränderungen im Unternehmen stehen an.
00:00:54: Susanne: Neue Systeme werden ausgerollt, Kompetenzen sollen aufgebaut und neue Vorgehensweisen gelernt werden.
00:01:00: Susanne: Meine Gesprächspartnerin in der aktuellen Folge des Lernlos-Podcasts stellt
00:01:04: Susanne: sich diesen Herausforderungen in einem besonderen Umfeld.
00:01:07: Susanne: Lisa Bott ist Teamleiterin der Abteilung für Innovation und Digitalisierung der
00:01:12: Susanne: Bezirkskliniken Mittelfranken.
00:01:14: Susanne: Mit ihrem Team bringt sie das Thema Digitalisierung in den Krankenhausbetrieb
00:01:18: Susanne: als Übersetzer, Veränderer, Wissensträger und Partner.
00:01:23: Susanne: Auf diese Weise hat sie meine Kollegen kennengelernt und mit diesen Aufgaben
00:01:27: Susanne: haben wir einiges gemeinsam.
00:01:29: Susanne: Das weckt meine Lernlust und ich bin gespannt auf mein heutiges Gespräch mit ihr.
00:01:36: Susanne: Herzlich willkommen. Hallo, liebe Lisa. Schön, dass ich dich hier auf dem Lernnessofa habe heute.
00:01:42: Lisa: Ja, vielen Dank für die Einladung.
00:01:44: Susanne: Ich finde es ja ganz verrückt, dieser Podcast ist irgendwie unter einem total
00:01:48: Susanne: verrückten Stern, denn für die erste Aufzeichnung hast du dich krank gemeldet.
00:01:52: Susanne: Dann habe ich mich operieren lassen und war ganz lange krank.
00:01:56: Susanne: Und irgendwie reden wir ja gar nicht über
00:01:58: Susanne: Krankheit, sondern eher über das Gesundheitswesen heute so ein bisschen.
00:02:02: Lisa: Ja.
00:02:02: Susanne: Also ein toller Aufhänger. Sag doch mal kurz unseren Zuhörern,
00:02:08: Susanne: wo arbeitest du, liebe Lisa?
00:02:10: Lisa: Gerne. Ich arbeite bei den Bezirkskliniken Mittelfranken.
00:02:15: Lisa: Meistens am Standort Erlangen, aber wir haben viele Standorte über Mittelfranken verteilt.
00:02:20: Lisa: Es ist ein Kommunalkrankenhaus für vor allem den Bereich Psychiatrie,
00:02:27: Lisa: Sucht, Psychosomatik und Neurologie. Und Forensik haben wir noch bei uns.
00:02:32: Lisa: Also das sind so die Schwerpunkte. Und Rehabilitation.
00:02:35: Susanne: Das sind spannende Themen.
00:02:37: Lisa: Genau, ja. Da arbeite ich.
00:02:40: Susanne: Genau. Und nein, liebe Zürcher, es ist tatsächlich nicht so,
00:02:43: Susanne: dass ich jetzt plötzlich in die Medizin gehe,
00:02:45: Susanne: sondern wenn ich es richtigerinnere, wie gesagt, unser Vorgespräch ist
00:02:49: Susanne: ja schon ganz, ganz lange her, dann bist du Teamleiterin in der Abteilung für
00:02:53: Susanne: Innovation und Digitalisierung,
00:02:56: Susanne: kurz A-I-D.
00:02:58: Susanne: Ich sage immer AID, aber das magst du gar nicht so.
00:03:02: Lisa: Aber es ist halt die englische Variante. Die Bedeutung ist ja auch ganz nett,
00:03:07: Lisa: also an sich gar nicht so verkehrt.
00:03:09: Lisa: Bei uns ist es die A-I-D.
00:03:11: Lisa: Das hat sich irgendwie so durchgesetzt.
00:03:14: Susanne: Okay, dann klären wir doch mal kurz, was ist AID? Also was macht ihr da in eurer
00:03:18: Susanne: Abteilung oder warum gibt es solche? Das ist vielleicht die wichtigste Frage.
00:03:22: Lisa: Also wir haben eine Entstehungsgeschichte, die hat 2021, naja,
00:03:28: Lisa: 2020 mit den Überlegungen begonnen:
00:03:30: Lisa: Da sollte ein neuer Standort in Betrieb genommen werden und der sollte digitaler arbeiten.
00:03:36: Lisa: Und dafür hat man dann erstmal das Training Center geschaffen,
00:03:40: Lisa: das sich mit Digitalisierung, mit medizinischen Prozessen auseinandersetzen sollte.
00:03:45: Lisa: Und da haben wir so ein bisschen gestartet und sind dann relativ schnell zur Erkenntnis gekommen,
00:03:52: Lisa: dass so ein (damals) Projekt nicht ausreichen wird und es auch nicht nur um den
00:03:57: Lisa: einen neuen Standort geht, sondern es um alle Standorte gehen wird,
00:04:01: Lisa: was Digitalisierung, Modernisierung angehen wird.
00:04:04: Lisa: Und daraus hat sich dann im April 2023 die Abteilung für Innovation und Digitalisierung
00:04:11: Lisa: gegründet, multiprofessionell.
00:04:15: Lisa: Wir haben Pflegekräfte, Psychologen, Ergotherapeuten, Sozialpädagogen,
00:04:19: Lisa: bin ich selbst eine ursprünglich.
00:04:22: Lisa: Bei uns in der Abteilungsind, ja, wir sagen immer, aus der Praxis für die Praxis.
00:04:29: Lisa: Also wir kommen von den Stationen, wir kennen das Arbeiten dort,
00:04:33: Lisa: wir wissen, was so die alltäglichen Herausforderungen in der Arbeit mit Patienten
00:04:37: Lisa: und auch mit den digitalen Themen sind.
00:04:41: Lisa: Und wir versuchen, alle neuen digitalen Anwendungen so vorzubereiten,
00:04:48: Lisa: dass sie dann im Arbeitsalltag auch gut nutzbar sind und dass sie für Patientinnen
00:04:52: Lisa: und Patienten und für Mitarbeiter den größtmöglichen Nutzen bringen. Genau.
00:04:57: Susanne: Also das heißt, dass quasi es lauter Menschen aus der Praxis sind,
00:05:02: Susanne: die aber gar nicht jetzt die Praxissachen schulen. Also es geht gar nicht darum,
00:05:05: Susanne: wie pflege ich den Menschen, sondern ihr habt euch auf das Thema Digitales spezialisiert
00:05:10: Susanne: und versucht da so ein bisschen,
00:05:11: Susanne: diejenigen zu sein, die das zusammenbringen. Weil jeder, der ja in der Medizin
00:05:16: Susanne: oder in Krankenhäusern arbeitet, hat ja einen ganz anderen
00:05:19: Susanne: Kernauftrag, als tatsächlich den, zu gucken, wie die Systeme funktionieren.
00:05:23: Lisa: Genau, also es ist ein Teil des Alltags, dass man mit Technologie
00:05:28: Lisa: arbeitet in der Medizin.
00:05:30: Lisa: Also das ist, denke ich, schon länger so. Aber es gibt einen immer schnelleren Wandel darin.
00:05:37: Lisa: Und die Mitarbeitenden haben sich aber, würde ich schon sagen,
00:05:40: Lisa: in erster Linie, oder da kann ich auch für mich sprechen, man hat sich in erster
00:05:43: Lisa: Linie ja nicht für einen Job entschieden, wo man jetzt ganz viel mit Software
00:05:47: Lisa: und irgendwelchen Technologien zu tun hat, sondern eigentlich für einen mit Menschen.
00:05:52: Susanne: Das ist ja auch immer die große Kritik.
00:05:54: Lisa: Genau. Und da sagen wir eben,
00:05:57: Lisa: klar, also es gehört zum Arbeitsalltag dazu, aber es ist wichtig,
00:06:01: Lisa: dass es für die Leute praktisch anwendbar bleibt,
00:06:05: Lisa: dass es keine Riesenanleitungen und Riesenschulungen und alles Mögliche geben
00:06:11: Lisa: muss, damit die Leute noch wissen, wie sie einfache Sachverhalte oder sowas
00:06:14: Lisa: auch dann bedienen können, also wie sie mit den Anwendungen umgehen. Und da
00:06:19: Lisa: vielleicht auch schon der erste Gesetzesname, weil da das Krankenhaus-Zukunftsgesetz,
00:06:25: Lisa: das KHZG, das hat uns natürlich auch in der Gründung der Abteilung beschleunigt, bestärkt,
00:06:34: Lisa: weil dadurch ein ganz anderer Druck reingekommen ist, viele digitale Technologien,
00:06:40: Lisa: neue Technologien, neue Software einzuführen und umzusetzen.
00:06:44: Susanne: Jetzt müssen wir mal kurz einen Schritt zurück machen, denn ich erinnere mich,
00:06:47: Susanne: als wir das erste Mal gesprochen hatten, dass du mir gesagt hast,
00:06:50: Susanne: es gibt so viele Themen, vor denen Krankenhäuser gerade stehen, die sie lernen müssen.
00:06:55: Susanne: Das Krankenhauszukunftsgesetz ist ja eines.
00:06:58: Susanne: Kannst du vielleicht mal kurz so eine schnelle Aufzählung, eine Fingeraufzählung machen?
00:07:02: Susanne: Was sind so Themen, mit denen ihr euch die ganze Zeit in eurer AID beschäftigt?
00:07:08: Lisa: Also ich würde behaupten, das Krankenhauszukunftsgesetzist
00:07:11: Lisa: zurzeit das Präsenteste oder ist schon seit langem das Präsenteste.
00:07:16: Lisa: Darauf folgt irgendwann das KHVVG, das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz.
00:07:23: Lisa: Die haben alle schöne Namen. Es sind aber natürlich auch die Herausforderungen
00:07:28: Lisa: vor denen alle Kliniken stehen,
00:07:31: Lisa: dass immer ein Finanzdruck einfach da ist, dass auch ständig Neuerungen - das
00:07:36: Lisa: hört man glaube ich gerade auch wieder in der Politik - mit den Krankenkassen,
00:07:40: Lisa: verhandelt wird. Wo stehen da die Kliniken, wie viel Gelder bekommen die noch und so weiter.
00:07:47: Lisa: Also da herrscht schon auch einfach ein großer Konkurrenzdruck, dass man halt, ja,
00:07:52: Lisa: da konkurrenzfähig bleibt.
00:07:56: Susanne: Also innovativ bleiben, damit man konkurrenzfähig sein kann.
00:07:59: Susanne: Ist es das? Ist es jetzt auch bei den Krankenhäusern schon angekommen?
00:08:02: Lisa: Ja, doch, würde ich sagen, ist angekommen. Da weiß man einfach,
00:08:07: Lisa: es gibt Krankenhäuser, die auch das nicht überstehen, auch bei uns in der Gegend,
00:08:11: Lisa: wo Krankenhäuser nicht überleben.
00:08:15: Lisa: Und da ist schon ein Druck da, dass man einfach zukunftsfähig bleibt.
00:08:21: Susanne: Wahnsinn. Also das klingt für mich tatsächlich sehr verrückt,
00:08:24: Susanne: wenn man so über dieses Thema spricht.
00:08:26: Susanne: Aber da spielen dann auch so Sachen tatsächlich wie künstliche Intelligenz, Robotik und sowas.
00:08:30: Susanne: Das spielt dann da alles mit rein, dass man versucht, auch Sachen zu technisieren,
00:08:34: Susanne: die früher Menschen gemacht haben, einfach um da effizienter zu sein. Wahnsinn.
00:08:39: Lisa: Also KI ist auch ein gutes Stichwort, ist auch gerade ein großes Thema.
00:08:43: Lisa: Da gibt es ja auch den EU-AI-Act.
00:08:45: Lisa: Das sind alles so, da kommen auch immer wieder neue Regularien und Gesetzestexte
00:08:50: Lisa: und so weiter, halt auch Dinge dazu, mit denen man sich dann auseinandersetzen muss.
00:08:53: Lisa: Ich würde trotzdem sagen, so das Krankenhauszukunftsgesetz ist das,
00:08:56: Lisa: was gerade am meisten umtreibt, weil es akut ist, also weil es so ein akuteres Thema ist.
00:09:02: Susanne: Okay, dann würde ich sagen, also erstmal ganz viele Themen, die du gerade genannt
00:09:06: Susanne: hast, hätte ich nie und nimmer bei Krankenhäusern verortet.
00:09:10: Susanne: Von daher ist das schon sehr, sehr spannend, aber wir bleiben mal bei dem euch,
00:09:14: Susanne: ureigensten Gesetzesthema, dem Krankenhauszukunftsgesetz.
00:09:17: Susanne: Magst du mal kurz einen Abriss geben, was das dir Herausforderung ist für euch
00:09:22: Susanne: Kliniken, also was das eigentlich für euch bedeutet.
00:09:25: Lisa: Also Krankenhauszukunftsgesetz, ich meine, es ist 2020 veröffentlicht worden.
00:09:32: Lisa: Es ist eigentlich einfach der Anstoß des Staates für mehr Digitalisierung und
00:09:38: Lisa: Modernisierung von Krankenhäusern, dass das vorangetrieben wird,
00:09:43: Lisa: weil es einfach in den Jahren zuvor eher stockend war.
00:09:49: Lisa: Und da einfach, ich glaube, ich habe es noch mal vorhin angeschaut.
00:09:54: Lisa: Also das Gesetz hat 4,3 Milliarden Euro an Fördermitteln bereitgestellt,
00:09:59: Lisa: damit eben die über Krankenhauszukunftsfonds verteilt werden,
00:10:04: Lisa: dass man einfach modernisieren, digitalisieren kann.
00:10:06: Lisa: Diese Fördermittel musste man beantragen für verschiedene Fördertatbestände.
00:10:12: Lisa: Das klingt jetzt auch ganz hochtrabend, aber da geht es einfach um verschiedene
00:10:16: Lisa: Themenbereiche, zum Beispiel um Patientenportale, um digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation,
00:10:24: Lisa: um digitales Medikationsmanagement.
00:10:27: Lisa: Also es sind ganz viele verschiedene Fördertatbestände, für die man eben Fördergelder beantragen konnte.
00:10:32: Susanne: Okay, das heißt, wenn ich jetzt meine eigenen Angebote digitalisiere,
00:10:37: Susanne: also ich muss immer ganz platte Beispiele machen.
00:10:41: Susanne: Ich mache meine Arzttermine jetzt über DoktorLib, hat nichts mit Kliniken zu
00:10:44: Susanne: tun, aber sowas in der Art kann ich mir vorstellen.
00:10:45: Lisa: Das ist zum Beispiel klassisch Patientenportal. Also das wäre ein Fördertatbestand. Zwei wäre das.
00:10:55: Lisa: Ja, also Dinge, die im Alltag auch einfach verwendet werden,
00:11:01: Lisa: aber die eben jetzt digital passieren sollen, die bisher oft noch nicht digital gelaufen sind.
00:11:07: Susanne: Okay, einfach weil die Menschen auch digitaler werden, also mehr gewöhnt sind,
00:11:11: Susanne: auch über das Handy zu machen oder einfach nur, damit es effizienter wird?
00:11:15: Lisa: Also schon, würde ich eher sagen, sehr der Effizienzgedanke und was man vielleicht
00:11:20: Lisa: auch, wo man den Bogen noch ein bisschen größer spannen kann:
00:11:23: Lisa: Es geht schon auch um eine bessere Vernetzung.
00:11:26: Lisa: Ich glaube, was auch die Menschen alle sehr am eigenen Leib erfahren haben,
00:11:30: Lisa: ist ja das Thema elektronische Gesundheitskarte.
00:11:35: Lisa: Auf der sollen ja gewisse Dinge gespeichert werden, wenn man dem zustimmt.
00:11:39: Lisa: Und was ja alle oder die meisten, glaube ich, auch schon nutzen,
00:11:42: Lisa: zum Beispiel, dass da das Rezept
00:11:43: Lisa: drauf gespeichert ist und man jetzt nicht mehr den Ausdruck bekommt.
00:11:46: Susanne: Sehr praktisch.
00:11:48: Lisa: Um solche Themen geht es da im Grunde schon auch, also dass man eine bessere
00:11:51: Lisa: Vernetzung zwischen den Kliniken und ambulanten Versorgernherstellt, dass man sagt,
00:11:58: Lisa: es ist nicht mehr alles in irgendwelchen, also das kennt, glaube ich,
00:12:01: Lisa: jeder, wenn man dann aus dem Krankenhaus rausgeht, dann kriegt man einen schriftlichen
00:12:04: Lisa: Arztbrief mit und dann muss man auf den ganz gut aufpassen am besten.
00:12:08: Lisa: Wenn man Glück hat, dann hat den vielleicht noch der Hausarzt irgendwie bekommen.
00:12:12: Lisa: Dann hat der den noch. Aber sobald man dann wieder zu einem Facharzt damit geht,
00:12:15: Lisa: muss man den schon dabei haben.
00:12:17: Lisa: Dann haben die den vielleicht eingescannt oder so. Und das soll eigentlich alles verbessert werden.
00:12:22: Susanne: Das habe ich gar nicht mehr gekriegt nach meiner OP. Das ging bestimmt schon digital.
00:12:26: Lisa: Ja, wäre wünschenswert. Genau.
00:12:30: Lisa: Undeinfach diese Wege zu digitalisieren, dass man sagt, das läuft alles.
00:12:36: Lisa: Der Patient kann seine digitale Akte abrufen, der Hausarzt kann da im besten
00:12:41: Lisa: Fall drauf zugreifen und so weiter, dass man da einfach einen effizienteren Weg schafft.
00:12:47: Susanne: Okay, jetzt habe ich mir notiert zu diesem Krankenhaus-Zukunftsgesetz,
00:12:52: Susanne: dass offensichtlich Silvester diesen Jahres ein wichtiges Datum für euch ist.
00:12:56: Lisa: Ja, ist
00:12:58: Lisa: insofern wichtiges Datum, weil da dann die erste Frist für die Umsetzung
00:13:03: Lisa: der Muss-Kriterien, der Muss-Anwendungen sozusagen,
00:13:07: Lisa: da würde ich jetzt nicht in die Tiefe gehen, aber es gibt Muss und Kann in diesem
00:13:12: Lisa: Gesetz und im Dezember sind dann eben die ersten Fristen fällig,
00:13:16: Lisa: weil das gehört zu dem Gesetz dazu.
00:13:18: Lisa: Es ist ganz nett und gibt einem Fördermittel, aber das bedeutet auch,
00:13:23: Lisa: dass man was tun muss, nämlich die Dinge, die man dann einkauft,
00:13:27: Lisa: für die Fördergelder auch umsetzen.
00:13:30: Susanne: Ist ja auch mein Steuergeld, also würde ich auch wollen.
00:13:34: Lisa: Auf jeden Fall. Und das ist ja auch der Sinn dahinter, dass eben dieser Druck auch reinkommt,
00:13:38: Lisa: dass man nicht sagen kann, ja, wir schaffen irgendwann irgendwas mal an,
00:13:41: Lisa: sondern wirklich, dass man weiß, okay, da ist es dann auch umgesetzt,
00:13:45: Lisa: da ist es eingeführt, da ist es in Benutzung.
00:13:47: Lisa: Und da kommt dieser Zeitdruck auch her, dass jetzt im Dezember eben diese erste Frist kommt.
00:13:54: Lisa: Es gibt dann noch weitere. Also es muss nicht alles, alles, alles bis dahin
00:13:58: Lisa: umgesetzt sein. Aber so die erste Frist ist damit erreicht.
00:14:02: Susanne: Das heißt, die Muss-Sachen müssen umgesetzt sein. Okay. Was müsst ihr denn tun?
00:14:08: Lisa: Genau. Also ich glaube, Muss und Kann ist an der Stelle gar nicht so wichtig.
00:14:11: Lisa: Wir setzen auch einfach, würde ich behaupten, alles um. Also wir sind da gerade
00:14:16: Lisa: gar nicht so im Unterscheiden, sondern wir setzen verschiedene Fördertatbestände um.
00:14:23: Susanne: Mach doch mal ein paar Beispiele.
00:14:25: Lisa: Ich mache dir Beispiele, dass du dir was vorstellen kannst. Also ein Beispiel
00:14:30: Lisa: wäre die digitale Patientenakte, beziehungsweise die Kurve.
00:14:35: Lisa: Ich weiß nicht, ich glaube, da können sich viele auch nichts darunter vorstellen,
00:14:38: Lisa: aber das ist im Normalfall so eine, oder es war ganz lange so eine Klatte,
00:14:43: Lisa: nennt man es bei uns, Also so ein Plastikteil.
00:14:45: Lisa: Und da war dann ein ganz großer Papierbogen drauf.
00:14:48: Lisa: Und da hat dann Arzt und Pflege verschiedene Vitalparameter eingetragen,
00:14:53: Lisa: wenn Fieber gemessen wird, Blutdruck, Puls.
00:14:56: Lisa: Medikamente stehen da alle drin.
00:14:58: Susanne: Und sag nochmal, wie hieß das?
00:15:00: Lisa: Bei uns heißt es immer, es ist eine Klatte. Also es ist, weil das so ein...
00:15:04: Susanne: Du hast ja Kurve gesagt. Habe ich Kurve verstanden?
00:15:07: Lisa: Genau, ja. Das ist die Patientenkurve. So wird es genannt offiziell. Und die war bisher bei uns
00:15:13: Lisa: ganz lange noch auf Papier. Wurde da schön mit Kugelschreiber immer eingetragen.
00:15:19: Susanne: Wie im Fernsehen, wenn die so blättern.
00:15:21: Lisa: Genau, so kann man sich das vorstellen. Und dann werden da die Medikamente eingetragen und abgehakt.
00:15:27: Lisa: Und wenn dann ein Papier vollgeschrieben ist, dann darf der Nachtdienst die
00:15:31: Lisa: Medikamentenliste auf das nächste Papier übertragen.
00:15:35: Susanne: Oho...
00:15:36: Lisa: Genau. Und wenn die Patientenkurve gerade in irgendeinem Zimmer ist,
00:15:39: Lisa: dann kann natürlich auch kein anderer in einem anderen Zimmer nachvollziehen,
00:15:44: Lisa: oh, hat der jetzt irgendwie ein anderes Medikament bekommen,
00:15:46: Lisa: dann muss er erst in dieses Zimmer laufen und sich das holen.
00:15:48: Lisa: So war es in der Vergangenheit.
00:15:50: Lisa: Das wurde jetzt bei uns zum Beispiel umgestellt auf die digitale Patientenkurve.
00:15:55: Lisa: Das heißt, das ist jetzt online alles sozusagen.
00:16:00: Susanne: Das heißt, dann kann man auf ein Tablet
00:16:02: Susanne: oder so schauen und ruft sich den Patienten auf und kann es da sehen.
00:16:05: Lisa: Genau, auf dem Laptop, auf dem Visitenpflegewagen, gerade noch eherPC
00:16:11: Lisa: gestützt, aber da kann ich eben von jeder Stelle aus jedem Büro die Patientenkurve
00:16:17: Lisa: aufrufen und kann nachschauen,
00:16:20: Lisa: was ist da vielleicht gerade passiert oder welche Medikamente wurden verändert.
00:16:24: Lisa: Das ist ein Beispiel. Wir führen auch ein Entlassmanagement ein,
00:16:29: Lisa: das ist auch im Fördertandbestand 2 zum Beispiel.
00:16:33: Lisa: Das soll ermöglichen, dass die Patienten sortiert und gut nach Hause oder auch
00:16:39: Lisa: wo immer hin entlassen werden können.
00:16:42: Lisa: Genau, also dass sie dann einfach wissen, okay, ich komme da und da hin,
00:16:46: Lisa: ich habe die und die Termine.
00:16:48: Lisa: Ja, also da gibt es auch ein großes Programm dazu. Es gibt,
00:16:53: Lisa: die Therapieplanungssoftware, die bei uns jetzt eingeführt wurde oder gerade
00:16:57: Lisa: mitten in der Einführung ist, würde ich behaupten.
00:17:01: Lisa: Und ja, da könnte ich jetzt lang weitermachen. Also es wird von Aufnahme bis
00:17:07: Lisa: Entlassung eigentlich alles, was man sich so vorstellen kann.
00:17:10: Susanne: Was ich total spannend finde, als wir das erste Mal gesprochen haben,
00:17:12: Susanne: wo du von Entlassung gesprochen hast, dann konnte ich mir nichts darunter vorstellen.
00:17:16: Susanne: Jetzt, wo ich ja auch mal entlassen wurde, ja, ich war nur in der Tagesklinik
00:17:19: Susanne: quasi, aber da habe ich auch dann mitgekriegt: "Ja, und dann kommen Sie morgen nochmal
00:17:22: Susanne: und dann kommen Sie in der Woche nochmal" und so.
00:17:24: Susanne: Das beruhigt einen als Patient auch total und deswegen ist es,
00:17:28: Susanne: glaube ich, ganz wichtig, dass das sortiert abläuft.
00:17:30: Susanne: Weil der Patient ist ja wirr sowieso durch Narkose oder sonst welche Geschichten.
00:17:36: Susanne: Verstehe ich dann richtig, richtig gut. Jetzt sind das ja alles Themen,
00:17:40: Susanne: wo ich sage, ich komme aus dem IT-Kontext so ein bisschen.
00:17:44: Susanne: Ich bringe ja Leuten noch immer was bei, wo ich sage, ja super,
00:17:46: Susanne: ich würde mich ja total freuen, wenn das digitalisiert wird.
00:17:49: Susanne: Warum braucht es AID oder A-I-D, um
00:17:52: Susanne: das tatsächlich den Menschen nahezubringen? Ich habe es schon wieder AID
00:17:56: Susanne: gesagt, es tut mir leid.
00:17:59: Lisa: Alles gut. Ja. Das würde ich sagen. Wir haben es jetzt oft erlebt, dass...
00:18:05: Lisa: Eine Software, zum Beispiel, das würde ich sagen - die digitale Patientenkurve ist
00:18:09: Lisa: ein sehr gutes Beispiel -
00:18:11: Lisa: kommt von unserem KISS-Krankenhaus-Informationssystem-Anbieter,
00:18:16: Lisa: wird quasi geliefert und dann ist es aber ein bestimmter Standard.
00:18:21: Lisa: Und dieser Standard, der muss nicht zwingend für den Fachbereich passen, um den es dann geht.
00:18:28: Susanne: Okay, dann fehlt ein Eingabefeld oder man müsste sich eins umbenennen oder so
00:18:33: Susanne: und dann funktioniert es plötzlich nicht mehr.
00:18:35: Susanne: Und was passiert dann? Was sagen die Kollegen dann? Mache ich nicht!
00:18:38: Lisa: Also da sind wir schon einen Schritt vorgeschaltet. Also wir sind quasi die
00:18:43: Lisa: Abteilung, die dann, wenn so ein System geliefert wird, bevor das überhaupt
00:18:47: Lisa: in den Echtbetrieb geht, kommt es in einen Testbetrieb.
00:18:50: Lisa: Und da sind wir die, die es mit testen und die sagen, okay, das muss so und so aussehen.
00:18:56: Lisa: Manchmal beraten wir uns dann natürlich auch noch mit bestimmten Abteilungen
00:18:59: Lisa: und sagen, okay, was braucht ihr da noch genau, was wir vielleicht gerade nicht
00:19:04: Lisa: auf dem Schirm haben, weil das wirklich sehr unterschiedlich ist.
00:19:07: Lisa: Und man muss sagen, die meisten dieser Programme sind sehr auf die Somatik ausgerichtet
00:19:11: Lisa: und weniger auf das Psychiatrische, was nochmal eine Herausforderung darstellt.
00:19:18: Lisa: Genau, dass man dann sagt, okay, es geht vielleicht gar nicht so sehr oft um
00:19:22: Lisa: irgendwelche somatischen Themen.
00:19:24: Lisa: Die bleiben nicht aus, also die gibt es auch immer.
00:19:27: Lisa: Aber was in der Somatik zum Beispiel selten ein Problem ist, ist das Thema Ausgang.
00:19:31: Lisa: Für psychiatrische Patienten ist es ein Thema, das in der Kurve erfasst werden
00:19:36: Lisa: muss. Welchen Ausgang hat der Patient?
00:19:39: Lisa: Kann der alleine rausgehen? Wie lange kann der alleine rausgehen?
00:19:43: Lisa: Kann er vielleicht gerade nur in Begleitung rausgehen. Sowas ist eigentlich nicht vorgesehen
00:19:47: Lisa: in so einer Kurve und da sind wir quasi so die Zwischenstelle,
00:19:51: Lisa: die dann sagt, stopp, wir müssen noch da und da und da dran denken und das gemeinsam mit unserer IT
00:19:57: Lisa: dann umsetzen.
00:19:58: Susanne: Das heißt, ihr übernehmt so ein bisschen die Übersetzungsfunktion oder eine
00:20:02: Susanne: Lokalisierungsfunktion so ein bisschen.
00:20:04: Lisa: Also Übersetzungsfunktion finde ich eigentlich ganz... also so beschreiben wir
00:20:07: Lisa: uns auch oft, wenn wir gefragt werden,
00:20:09: Lisa: Übersetzungsfunktion oder auch Brückenfunktion, also dass wir versuchen,
00:20:12: Lisa: diese Brücke zu schlagen zwischen dem Endanwender und der IT,
00:20:17: Lisa: die halt einfach das Produkt bekommt und dann aber ja auch oft nicht sagen kann,
00:20:21: Lisa: passt es jetzt so oder fehlt da eben noch das eine oder andere,
00:20:24: Lisa: damit es dann praktikabel ist in der Praxis.
00:20:27: Susanne: Und jetzt komme ich mal so ein bisschen gemein vom Thema User,
00:20:32: Susanne: der Mensch im Mittelpunkt, der Mensch zuerst und sage so, und jetzt habt ihr
00:20:36: Susanne: das dann angepasst und dann ist User Adoption erfolgreich, dann freuen sich
00:20:39: Susanne: die Kollegen und nutzen das einfach oder wie funktioniert das bei euch?
00:20:43: Lisa: Das wäre ein Traum.
00:20:46: Lisa: Genau, nee, es ist natürlich so und da würde ich sagen, da haben wir schon auch
00:20:51: Lisa: das Verständnis dafür, eben weil wir aus der Praxis kommen. Wenn
00:20:55: Lisa: man auf Station arbeitet, hat man ja ganz andere Themen als jetzt
00:20:58: Lisa: eben irgendwelche Neuerungen in irgendwelchen Softwareprogrammen.
00:21:01: Lisa: Man hat ganz andere Herausforderungen und das ist eigentlich eher so ein Störfaktor,
00:21:07: Lisa: der dann so mit reinkommt.
00:21:08: Lisa: An manchen Stellen verbessert es was, aber das ist auch, ja sag ich mal,
00:21:12: Lisa: es sind immer eher langfristige Erfolge.
00:21:14: Susanne: Man muss erst mal was neu lernen. Weil ich habe es immer auf Weise XY gemacht und jetzt kommt
00:21:19: Susanne: einer und sagt, das geht aber besser. Ja, aber ich bin ja Profi in meiner Art und Weise.
00:21:25: Lisa: Absolut.
00:21:26: Susanne: Also gerade, wenn ich mir vorstelle, ich bin...
00:21:29: Susanne: Also nehmen wir mein Alter, ich bin jetzt so 46,
00:21:32: Susanne: da habe ich vielleicht 20-jährige Berufserfahrung als Schwester vielleicht sogar
00:21:35: Susanne: schon länger, weil ich ja dann eine Lehre gemacht habe und habe das über 20
00:21:40: Susanne: Jahre auf eine gewisse Art und Weise gemacht. Jetzt kommst du und sagst, mach es digital.
00:21:45: Lisa: Ja, also es ist auf jeden Fall eine große Herausforderung. Ich würde sagen,
00:21:50: Lisa: in unterschiedlichem Maß.
00:21:51: Lisa: Es gibt Menschen, die sich damit leichter tun und es gibt Menschen,
00:21:54: Lisa: die sich damit nicht so leicht tun.
00:21:56: Lisa: Das hängt manchmal vom Alter ab, aber ich würde es gar nicht unbedingt nur aufs Alter schieben.
00:22:01: Susanne: Nee, ich meinte ja auch nicht mein Alter, ich meinte meine Erfahrung.
00:22:03: Lisa: Genau, auf jeden Fall, habe ich auch nicht so verstanden.
00:22:06: Lisa: Aber insgesamt, weil wir am Anfang auch gesagt haben, naja, bestimmt haben da
00:22:10: Lisa: die Älteren einfach mehr Probleme. Das würde ich inzwischen gar nicht mehr so unterschreiben.
00:22:14: Lisa: Das hängt auch immer ein bisschen einfach von ab, wie offen ist man dem Ganzen
00:22:18: Lisa: gegenüber? Was hat man vielleicht auch sonst so für Ängste,
00:22:22: Lisa: Unsicherheiten in dem Jobthema gerade oder quasi mit dem Thema Digitalisierung.
00:22:28: Lisa: Da gibt es ja auch einfach in allen Altersgruppen Menschen, die sagen,
00:22:31: Lisa: ach, ich finde es total spannend und andere, die sagen, nee,
00:22:33: Lisa: das ist mir alles irgendwie unheimlich und irgendwie weiß ich nicht so ganz.
00:22:38: Lisa: Und dann kommt es natürlich sehr viel darauf an, den Mitarbeitenden da die nötige Sicherheit zu geben.
00:22:43: Lisa: Also zu sagen, ihr seid damit nicht irgendwie alleingelassen.
00:22:46: Lisa: Wir schmeißen euch da nicht irgendeine Software hin und dann müsst ihr es halt
00:22:49: Lisa: können, sondern es wird begleitet und ihr dürft auch üben.
00:22:55: Lisa: Ihr dürft Fehler machen am Anfang. Also ihr müsst nicht von vornherein im Echtsystem
00:23:01: Lisa: alles genauso eingeben, wie es eingegeben werden muss.
00:23:04: Lisa: Und wenn ihr einen Fehler macht, dann kriegt der Patient am Ende das falsche Medikament.
00:23:07: Susanne: Und das wäre ja gruselig.
00:23:08: Lisa: Genau. Deswegen wird da schon viel Wert darauf gelegt, dass man...
00:23:14: Lisa: Da legen wir auch viel Fokus drauf, dass man den Leuten genügend Spielraum gibt,
00:23:19: Lisa: damit sie die Systeme kennenlernen können.
00:23:21: Lisa: Wobei das nicht einfach ist, würde ich behaupten.
00:23:25: Susanne: Also da bin ich jetzt tatsächlich neugierig, weil das ist ja dann tatsächlich mein täglich Brot.
00:23:29: Susanne: Das klingt so alles sehr nach Change und Enablement, sagt man ja so schön im
00:23:34: Susanne: Neudeutsch. Das heißt also, da ist eine Veränderung.
00:23:37: Susanne: Das heißt, wir möchten die Menschen durch die Veränderung begleiten.
00:23:39: Susanne: Und wir möchten sie trainieren, enablen, ihnen, wie du ja schon so schön gesagt
00:23:44: Susanne: hast, Übungsräume geben, damit sie es dann am Ende, wenn es darauf ankommt,
00:23:48: Susanne: und das ist ja bei euch noch viel wichtiger als vielleicht in anderen Berufen,
00:23:51: Susanne: das dann auch wirklich können und tatsächlich auch umsetzen können.
00:23:55: Susanne: Wie macht ihr das? Also sind das die Themen, über die ihr auch sprecht?
00:23:59: Susanne: So Change, Enablement, Training, sind das die Sachen?
00:24:02: Lisa: Auf jeden Fall. Es ist ein Thema, wo ich sagen würde, da haben wir auch in den
00:24:07: Lisa: letzten Jahren viel gelernt. Also wir selber haben auch Change mitgemacht.
00:24:13: Lisa: Wir haben als eine Maßnahme Veränderungsbegleiter ausgebildet,
00:24:19: Lisa: wo wir gesagt haben, da geht es jetzt gar nicht so sehr um die Inhalte,
00:24:22: Lisa: sondern wirklich mehr um den Change-Gedanken,
00:24:25: Lisa: dass man die Leute besser mitnehmen kann, Ängste nehmen,
00:24:29: Lisa: auch ein paar Menschen eben so viel Hintergrund geben zu können,
00:24:34: Lisa: dass sie auch sagen können: Mensch,
00:24:36: Lisa: so schlimm ist es gar nicht. Und wir schauen uns das zusammen an und wir schaffen das und
00:24:41: Lisa: das wird gut. Weil es natürlich auch immer Leute gibt, die sich da sehr schwer tun.
00:24:48: Susanne: Das stimmt. Und diese Veränderungsbegleiter, die habt ihr dann darin ausgebildet habt, was konnten die alles?
00:24:54: Susanne: Also ich kenne so Konzepte von uns, wo wir tatsächlich sagen,
00:24:58: Susanne: die werden erstmal dahingehend ausgebildet, was Change eigentlich bedeutet.
00:25:01: Susanne: Also wo Menschen da durchgehen, da gibt es also verschiedene Modelle,
00:25:04: Susanne: über die man auch sprechen kann.
00:25:06: Susanne: Die Pinguine sind das bekannteste, ich weiß gar nicht, ob ihr das auch bei euch habt.
00:25:10: Lisa: Ja, von Kotter ist es, glaube ich.
00:25:13: Susanne: Ganz genau, siehst du, hast du es schon gelesen?
00:25:15: Lisa: Habe ich gelernt.
00:25:17: Susanne: Kotters Pinguine sind für euch auch bekannt mit den verschiedenen Stufen,
00:25:20: Susanne: durch die man im Change geht.
00:25:22: Susanne: Aber dann tatsächlich, das sind dann auch die Kollegen, die sich im System gut
00:25:25: Susanne: auskennen und die dann tatsächlich auch die Prozesse dahinter richtig gut vertreten
00:25:29: Susanne: können. Oder ist das eher nur so, dass ihr darauf guckt, dass ihr die weichen Faktoren habt?
00:25:33: Lisa: Es sind, würde ich sagen, der Fokus liegt auf den weichen Faktoren.
00:25:36: Lisa: Jetzt nicht, also die Frage hatten wir am Anfang ganz oft, und die Veränderungsbegleiter
00:25:40: Lisa: müssen keine Key-User für ein System sein, für eine Software.
00:25:45: Lisa: Also die müssen nicht das perfekte Wissen zu einer Software haben,
00:25:49: Lisa: sondern da geht es wirklich darum, dass sie, wie du gerade gesagt hast,
00:25:52: Lisa: so diesen Change-Prozess verstehen und dass sie auch wissen,
00:25:57: Lisa: worauf kann ich denn ein bisschen achten bei meinen Kollegen?
00:26:00: Lisa: Also das sind ja Leute, die wirklich auch einfach auf Station arbeiten und denen
00:26:04: Lisa: vielleicht eher mal auffällt, oh, da gibt es eine Kollegin,
00:26:07: Lisa: einen Kollegen, der vielleicht die ganze Zeit sich sehr skeptisch äußert gegenüber
00:26:11: Lisa: der neuen digitalen Patientenkurve, der immer sagt, ach, das ist doch totaler
00:26:15: Lisa: Blödsinn und wer braucht denn das überhaupt?
00:26:17: Lisa: Dass man gerade solche dann ein bisschen mitnehmen kann, das ein bisschen abfangen
00:26:22: Lisa: kann und sagen kann: Mensch,
00:26:23: Lisa: was genau ist denn das Thema bei dir da oder hast du da irgendwelche
00:26:28: Lisa: Bedenken oder...? Vielleicht kann man es ja zusammen angucken.
00:26:32: Lisa: Also da eher so das Emotionale auch vielleicht so ein bisschen mit abzufangen
00:26:37: Lisa: und gar nicht so sehr den Inhalt ganz genau zu kennen.
00:26:42: Susanne: Wenn ich mir das jetzt überlege, wenn wir gerade so in einem großen Industrieunternehmen
00:26:46: Susanne: oder sowas sind, dann ist es manchmal schwer, tatsächlich Veränderungsbegleiter zu finden.
00:26:50: Susanne: Kann ich mir vorstellen, im Krankenhaus, wo sowieso Menschen sind,
00:26:53: Susanne: die sich umeinander kümmern, ist das leicht?
00:26:55: Susanne: Also war das einfach, die zu finden? Ist euch das wirklich leicht gefallen?
00:27:00: Lisa: Ja, ich würde sagen, da haben sich auf jeden Fall einige Menschen,
00:27:05: Lisa: ich meine, es waren am Anfang knapp 40 Leute, glaube ich, die sich da gemeldet
00:27:10: Lisa: haben, über alle Standorte hinweg.
00:27:12: Lisa: Wir haben jetzt zuletzt sogar, ich meine, irgendwann im Sommer haben wir sogar
00:27:16: Lisa: noch mal ein paar nachqualifizieren können, weil sich noch mal ein paar gemeldet hatten im Nachgang.
00:27:23: Lisa: Also da ist schon eine Bereitschaft da, wie du sagst, vielleicht auch einfach
00:27:27: Lisa: aus diesem Helfenden heraus.
00:27:28: Lisa: Und ich glaube auch einfach, weil es schon auch... Es gibt genug Leute,
00:27:32: Lisa: die, glaube ich, neugierig sind und die sagen,
00:27:35: Lisa: eigentlich finde ich es gut, auch mehr Informationen zu bekommen.
00:27:38: Lisa: Damit wurde auch geworben, dass die Veränderungsbegleiter natürlich immer ein
00:27:42: Lisa: bisschen früher ins Boot geholt werden, dass sie gewisse Infos früher bekommen,
00:27:46: Lisa: damit sie dann eben auch ihre Kollegen bestimmt abholen können.
00:27:50: Susanne: Das sind dann quasi die neugierigen Menschen. Wie habt ihr die geschult?
00:27:55: Susanne: Ich habe mal gehört, ihr habt Kollegen von uns dabei gehabt,
00:27:58: Susanne: die euch geholfen haben.
00:27:59: Lisa: Wir haben die auch mit Unterstützung der tts geschult.
00:28:04: Lisa: Und ja, würde ich sagen, auch sehr erfolgreich. Also die treffen sich auch weiterhin
00:28:08: Lisa: regelmäßig, die Veränderungsbegleiter.
00:28:11: Lisa: Und ja, ich weiß es, weil aus meiner Abteilung auch einer dabei ist und deswegen
00:28:15: Lisa: kriege ich das immer noch so ein bisschen mit und durfte jetzt auch bei der
00:28:18: Lisa: Qualifikation der neuen Veränderungsbegleiter dabei sein im Sommer.
00:28:23: Lisa: Genau, da geht es zum einen eben, wie du gesagt hast, um den Change-Prozess
00:28:27: Lisa: an sich, um Kotter, um so dieses, was macht das alles aus, um was geht es da?
00:28:31: Lisa: Und zum anderen geht es dann darum, dass die ein Bild bekommen,
00:28:35: Lisa: was tun wir gerade im Hintergrund alles, weil das ja oft Sachen sind,
00:28:39: Lisa: die jetzt bei den Menschen auf Station gar nicht so präsent sind und auch
00:28:43: Lisa: nicht präsent sein können, weil sie eben im Hintergrund passieren,
00:28:46: Lisa: wenn es um neue Software geht und sowas, dass die da so einen Einblick bekommen.
00:28:49: Susanne: Das finde ich total spannend, wie ihr das umsetzt, dass es also tatsächlich nicht
00:28:53: Susanne: eine Rolle ist, die nur da ist, wenn jetzt gerade der Rollout läuft,
00:28:57: Susanne: sondern die halt kontinuierlich euch auch hilft, diese Brückenfunktion,
00:29:00: Susanne: die du vorhin genannt hast, auch mit zu erfüllen.
00:29:03: Susanne: Also da tatsächlich dann auch immer so aus dem Bereich heraus zu hören,
00:29:07: Susanne: was gibt es da vielleicht für Themen, aber dass sie auch frühzeitig Sachen abfangen können.
00:29:12: Susanne: Also man kennt das ja gerade jetzt, also ich könnte es mir vorstellen,
00:29:16: Susanne: so im Zeitalter der Digitalisierung, dass man immer denkt: Ja warum wir denn noch nicht?
00:29:22: Susanne: Überall zu Hause erlebe ich, dass das da jetzt tausend Sachen sind,
00:29:25: Susanne: warum machen die das bei uns nicht so?
00:29:26: Susanne: Und dann weiß der Veränderungsbegleiter schon, machen sie schon,
00:29:30: Susanne: dauert halt einen Moment, da kommt aber noch was.
00:29:32: Lisa: Genau, ja. Oder eben manchmal auch, warum gewisse Dinge nicht so schnell funktionieren,
00:29:37: Lisa: weil es dann eben für Kliniken doch
00:29:39: Lisa: noch andere Gesetzesgrundlagen als für Privatpersonen gibt zum Beispiel.
00:29:44: Susanne: Man möchte ja auch nicht jeden Versuch am Patienten haben, oder?
00:29:47: Lisa: Genau, glaube ich auch. Ja, also...
00:29:51: Susanne: Spannend. Jetzt hast du vorhin einen Satz noch mitgesagt, so nebenbei.
00:29:55: Susanne: Da hast du gesagt, also wir haben die Veränderungsbegleiter.
00:29:58: Susanne: Die Veränderungsbegleiter sind aber keine Key-User.
00:30:01: Susanne: Das heißt, ihr habt auch Key-User, habt ihr auch Trainer? Das heißt,
00:30:04: Susanne: welche Rollen unterstützen euch denn sonst noch so in eurer Brückenfunktion?
00:30:08: Lisa: Also gerade da ist, denke ich, auch das Beispiel digitale Patientenkurve wieder ein ganz gutes.
00:30:15: Lisa: Es wurden Key-User und Multiplikatoren ausgebildet.
00:30:19: Lisa: Also Leute, Key-User, die sich wirklich sehr gut mit dem Thema Patientenkurve
00:30:26: Lisa: auskennen, die auch schon weit vorne mit dabei waren bei der Konfiguration sozusagen.
00:30:32: Lisa: Und dann wurden von diesen Key-Usern eben Multiplikatoren ausgebildet,
00:30:36: Lisa: weil es fast unmöglich ist, wirklich alle, alle, alle Mitarbeitenden,
00:30:41: Lisa: das sind bei uns, also insgesamt im Unternehmen 3600, wie viele es jetzt auf den
00:30:45: Lisa: Stationen sind, kann ich nicht genau sagen, aber auf jeden Fall einige.
00:30:48: Lisa: Und gerade noch mit dem Schichtdienst ist es gar nicht so einfach,
00:30:51: Lisa: immer alle dann wirklich auch in Präsenz zu Schulungen zu bringen.
00:30:55: Lisa: Und da haben wir eben auch gesagt, über das Multiplikatoren-System gibt es dann
00:30:59: Lisa: auch die Möglichkeit, dass die wieder ihr Wissen an ihre Kollegen weitergeben.
00:31:04: Susanne: Okay. Spielt bei euch dann digitales Lernen auch schon eine Rolle?
00:31:07: Susanne: Also in Unternehmen können wir viel LMS und LXPs, die da tatsächlich verwendet
00:31:12: Susanne: werden, damit jetzt meinetwegen, wenn jemand in der Nachtschicht sitzt und dann,
00:31:17: Susanne: ich stelle mir das jetzt so ein bisschen naiv vielleicht vor,
00:31:19: Susanne: dass ich sage, der hat dann vielleicht auch nicht immer einen Notfall und manchmal
00:31:22: Susanne: dann vielleicht doch auch ein bisschen Zeit und könnte dann lernen.
00:31:25: Susanne: Funktioniert sowas bei euch?
00:31:26: Susanne: Oder ist das eine naive Vorstellung von mir?
00:31:29: Lisa: Da will ich jetzt nicht für alle Nachtdienstkräfte sprechen.
00:31:33: Lisa: Ich kann mir vorstellen, dass es mal die Situation gibt. Ich glaube,
00:31:36: Lisa: die Regel ist es jetzt nicht, dass sie Zeit haben, aber sicher ist es da vielleicht
00:31:40: Lisa: manchmal ruhiger als jetzt in manchen Tagschichten.
00:31:44: Lisa: Ja, wir haben ein LMS, das
00:31:47: Lisa: auch gut genutzt wird, für Pflichtschulungen sowieso schon und es gibt auch
00:31:51: Lisa: einige andere Angebote dort.
00:31:54: Lisa: Und wir haben jetzt zum Beispiel für die digitale Patientenkurve,
00:31:58: Lisa: aber auch schon für andere Software auch so kleine,
00:32:02: Lisa: ja wir haben gesagt Learning Nuggets quasi erstellt und haben eben so kleine
00:32:07: Lisa: Videos gedreht, wo wir gesagt haben, okay, wie setze ich denn ein Medikament an,
00:32:11: Lisa: wie setze ich ein Medikament ab,
00:32:13: Lisa: wie trage ich einen Vitalparameter ein und so weiter.
00:32:16: Lisa: Also wirklich so kleine Häppchen, damit die Leute sich eben auch mal kurz nur
00:32:23: Lisa: einen Schritt anschauen können und nicht ein Ein-Stunden-Video angucken müssen, im Zweifelsfall.
00:32:29: Lisa: Und das wird auch auf unserem LMS mit abgebildet.
00:32:34: Susanne: Ja, ich denke gerade, wenn man so, also das ist ja in vielen Betrieben auch,
00:32:39: Susanne: wo Schichtdienste geschoben werden:
00:32:40: Susanne: Ich glaube, da ist es wichtig, dass Lernen halt wirklich in Häppchen auch zur
00:32:44: Susanne: Verfügung gestellt werden kann und das dann aber eben auch in Kombination mit
00:32:48: Susanne: diesem Multiplikatorenkonzept, was ihr da habt.
00:32:51: Susanne: Also das eine sind ja vielleicht die Häppchen, die man sich anguckt, aber...
00:32:54: Susanne: Weiß nicht, wie es bei dir ist. Also bei mir funktioniert Lernen dadurch,
00:32:58: Susanne: dass ich es dann mache, dass es vielleicht doch auch mal schwierig wird oder
00:33:02: Susanne: dass ich mit jemandem zumindest drüber reden kann, was ich da gerade gelernt habe.
00:33:07: Susanne: Du hast vorhin etwas erwähnt, da hast du gesagt, wir geben den Menschen auch Raum fürs Üben.
00:33:12: Susanne: Macht ihr das dann auch über das LMS oder macht ihr das in so kleinen Workshops
00:33:15: Susanne: oder wie muss ich mir das vorstellen?
00:33:18: Lisa: Also das haben wir jetzt vor allem bei der Patientenkurve über ein Testsystem gemacht.
00:33:22: Lisa: Also wir haben unser gesamtes Krankenhausinformationssystem einmal in einer Testumgebung.
00:33:28: Lisa: Und in dieser Testumgebung kann man sozusagen nichts anstellen.
00:33:32: Lisa: Also da kann ich jetzt keinem Patienten irgendwas verabreichen oder irgendwie
00:33:36: Lisa: was ansetzen, sondern habe ich einfach nur Übungspatienten.
00:33:40: Lisa: Also das sieht genauso aus wie das Echtsystem, Aber da kann man eben schon mal
00:33:44: Lisa: immer vorab auch eine Neuerung einstellen und sagen, jemand kann das jetzt schon
00:33:49: Lisa: mal ausprobieren. Man muss die Leute dann freischalten dafür.
00:33:53: Lisa: Und dann konnten die in der Patientenkurve zum Beispiel sagen,
00:33:55: Lisa: okay, jetzt üben wir hier mal ein bisschen und ich gucke mal,
00:33:58: Lisa: ob ich das alles verstehe mit ansetzen, absetzen, abzeichnen und so weiter.
00:34:03: Lisa: Und da haben wir einen Zeitraum gegeben, wo die Leute das erst mal in diesem
00:34:08: Lisa: Testsystem gemacht haben, bevor es dann in die Echtumgebung ging.
00:34:14: Susanne: Und die Zeit dafür haben die Kollegen sich dann, so wie ich es gerade gesagt
00:34:18: Susanne: habe, genommen, wenn sie Pausen hatten oder plant ihr das dann in den Schichten direkt ein?
00:34:22: Lisa: Nee, das war schon eher die Eigenverantwortung, dass die Leute das tun.
00:34:27: Lisa: Und ich glaube, das wurde auch unterschiedlich genutzt. Also ich glaube,
00:34:30: Lisa: da gab es Menschen, die das mehr gemacht haben und da gab es auch einige,
00:34:33: Lisa: die es weniger gemacht haben.
00:34:34: Lisa: Und das hat man dann nachher auch gemerkt, weil natürlich gab es trotzdem immer
00:34:38: Lisa: mal noch Dinge, wo manche Stationen dann gesagt haben, ach Mensch,
00:34:41: Lisa: jetzt fehlt uns aber doch der und der Punkt noch.
00:34:44: Lisa: Und da ist dann zum Beispiel aufgefallen, okay, wahrscheinlich wurde da vielleicht
00:34:46: Lisa: nicht so viel das Testsystem benutzt, Weil dann wäre das ja schon aufgefallen,
00:34:49: Lisa: dann hätte man es vorab noch ändern können.
00:34:53: Lisa: Es ist aber erst später aufgefallen. Also da kann man jetzt auch nicht sicherstellen,
00:34:57: Lisa: dass es jeder ganz sicher tut, sondern es ist schon auch eine Eigenverantwortung, es zu tun.
00:35:02: Susanne: Wie geht ihr denn damit um, wenn jetzt, also wenn jemand sich das nicht angeguckt
00:35:07: Susanne: hat, sondern dann tatsächlich so, sag mal, Operation am offenen Herzen,
00:35:12: Susanne: oh Gott, wie mache ich das jetzt?
00:35:16: Susanne: Also ihr habt ja keine offenen Herzen oder wenn doch, dann werdet ihr sicherlich
00:35:20: Susanne: andere Varianten finden.
00:35:21: Susanne: Wenn wir in der Industrie sind, dann würden wir da tatsächlich dann sowas sagen
00:35:25: Susanne: wie, hey, dafür gibt es ja User Adoption oder Performance Support Systeme,
00:35:29: Susanne: die da unterstützen mit schnellen kleinen Hilfen und wo man mal eine kleine
00:35:33: Susanne: Anwendungshilfe bekommt.
00:35:35: Susanne: Habt ihr sowas auch? Also gibt es das auch in der Medizin?
00:35:37: Lisa: So was wünschen wir uns. Ganz arg. So was haben wir bisher nicht.
00:35:42: Lisa: Also das Einzige, was wir eben bisher wirklich nutzen können,
00:35:45: Lisa: ist dieses LMS, also unser Learning Management System, wo wir Videos zur Verfügung
00:35:50: Lisa: stellen können. Ich muss aber sagen, der Weg für die Mitarbeitenden dahin ist
00:35:55: Lisa: jetzt nicht super komfortabel.
00:35:57: Lisa: Also es ist jetzt nicht so, dass man sagt,
00:36:00: Lisa: ah, jetzt habe ich hier kurz eine Frage zu dem Schritt, jetzt gucke ich mir
00:36:04: Lisa: das schnell an, sondern ich brauche dann schon eine gewisse Zeit,
00:36:08: Lisa: um mich da einzuloggen, dann den Bereich zu finden, wo die Videos hinterlegt sind.
00:36:14: Lisa: Das würde ich sagen, ist schon mal die erste Hemmschwelle auch nochmal.
00:36:17: Lisa: Also da weiß ich auch, dass es bessere Systeme gibt, um diese User Adoption
00:36:23: Lisa: hinzubekommen und gerade dieses, hast du vorhin auch gesagt,
00:36:26: Lisa: dieses Unterstützen im Moment, wenn man es dann schon tut.
00:36:29: Lisa: Weil, also so würde ich es auch sehen, klar kann man über Präsenzschulungen und über
00:36:34: Lisa: Multiplikatoren-Systeme kann man die Leute schulen,
00:36:37: Lisa: aber ich würde auch unterschreiben, das richtige Lernen, wie man was tut,
00:36:41: Lisa: passiert dann, während man es auch selbst tut und merkt, okay,
00:36:44: Lisa: ich muss jetzt da klicken oder nee, muss ich doch woanders klicken.
00:36:48: Lisa: Da die Hilfen anzubieten, das wäre unser Ziel. Dass wir das irgendwann tun können.
00:36:52: Lisa: Also, dass wir auch die Inhalte da zur Verfügung stellen können.
00:36:57: Susanne: Weil da gibt es ja tolle Systeme. Also ich rede dann immer so aus dem,
00:37:00: Susanne: was ich so von uns auch kenne.
00:37:02: Susanne: Aber tatsächlich, wo man sagen kann, dass man ohne großartige Lock-ins einfach,
00:37:06: Susanne: wenn ich Anwender bin oder wenn es ein System ist, was quasi innerhalb eurer
00:37:09: Susanne: Klinik ist, dass man dann tatsächlich da einfach ein Suchwort eingibt,
00:37:13: Susanne: ein Schlagwort eingibt und die Sachen findet.
00:37:15: Susanne: Oder, ich weiß, wenn jetzt unsere Kollegen, da werden wir das auch verwenden,
00:37:19: Susanne: die sagen, es gibt Business Guidance, wo man Entscheidungsbäume bauen kann,
00:37:22: Susanne: wo man tatsächlich sagen kann, wenn ich jetzt das gemacht habe und das gemacht
00:37:25: Susanne: habe und das, was ist denn dann der nächste Schritt,
00:37:28: Susanne: dass ich dann da tatsächlich mit durchgehen kann.
00:37:30: Susanne: Ich glaube, da gibt es allerlei Sachen, da werde ich die Kollegen mal fragen,
00:37:33: Susanne: die wir in die Shownotes packen können.
00:37:35: Susanne: Dann kann man dazu... Vielleicht auch für dich hilfreich!
00:37:37: Lisa: Ja, sehr gerne. Ja, also das wäre unser Ziel, dass wir da auch irgendwann hinkommen.
00:37:44: Lisa: Und gerade unser jetziges LMS bildet das auf jeden Fall nicht ab.
00:37:48: Susanne: Okay. Das heißt, es ist schon so ein bisschen so, dass ihr an vielen Stellen aktiv seid.
00:37:54: Susanne: Also ihr seid die Übersetzer, die quasi einerseits vom Entwickler herkommend
00:37:59: Susanne: sagen, so und so braucht es ein Krankenhaus, so und so braucht es eine Abteilung XY.
00:38:03: Susanne: Dann seid ihr diejenigen, die die Menschen gestellt haben, die überhaupt diesen
00:38:07: Susanne: Wandel mit anstoßen oder begleiten, der ja mit den ganzen Digitalisierungen kommt.
00:38:13: Susanne: Und ihr seid gleichzeitig auch diejenigen, die sich darum kümmern,
00:38:15: Susanne: dass Menschen das Ganze lernen können über ein Multiplikatorenkonzept, über ein LMS.
00:38:21: Susanne: Habe ich irgendwas vergessen? Tue ich euch Unrecht? Gibt es noch mehr?
00:38:24: Lisa: Es gibt noch einen Punkt, der mit in unserem Namen steckt und der gerade immer
00:38:30: Lisa: noch zu kurz kommt und zwar der Innovationspunkt.
00:38:35: Lisa: Also wir sind in der Theorie schon auch die Abteilung, die sich mit innovativen
00:38:41: Lisa: Technologien für Krankenhäuser beschäftigen darf.
00:38:45: Lisa: Das ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Punkt, der in Zukunft, so unsere Vision,
00:38:50: Lisa: auch noch mehr Gewicht bekommen wird.
00:38:52: Lisa: Und wir tun das jetzt schon, indem wir auf Messen gehen und uns auch immer wieder
00:38:56: Lisa: bestimmte Angebote vorstellen lassen und sagen, Mensch, was wäre da interessant,
00:39:00: Lisa: wenn es um KI geht, wenn es um Robotik geht, egal um was, dass wir uns die Themen
00:39:05: Lisa: anschauen können und perspektivisch dann eben auch mal ausprobieren können.
00:39:09: Susanne: Spannend.
00:39:10: Lisa: Genau, also das gehört auch noch ein bisschen zu uns. Und zu den anderen Punkten
00:39:14: Lisa: würde ich sagen, da sind wir überall dabei.
00:39:17: Lisa: Wir sind aber immer in der Zusammenarbeit natürlich mit Abteilungen.
00:39:20: Lisa: Also wenn es zum Beispiel um die Lerninhalte geht, dann sind wir mit unserer
00:39:23: Lisa: Akademie in Zusammenarbeit.
00:39:25: Lisa: Wenn es um die Entwicklung geht, sind wir mit unserer IT in der Zusammenarbeit.
00:39:28: Lisa: Also wir sind ganz viel auch so die Schnittstelle, wo Fäden so zusammengehen. Genau, ja.
00:39:35: Susanne: Aber tatsächlich mit dem Fokus Digitales so ein bisschen.
00:39:39: Susanne: Okay, was ja total verrückt ist, weil die Zukunft ist digital, so ein bisschen.
00:39:44: Susanne: Ich glaube, es gibt relativ wenige Themen, wo man heute noch sagen kann,
00:39:47: Susanne: dass es dann nicht mehr digital.
00:39:49: Lisa: Ja, es sind sehr viele Themen.
00:39:51: Susanne: Ich wollte mal sagen, ich habe letztens gehört, etwas... Meine Schwiegermutter,
00:39:55: Susanne: die ist Ärztin, die hat mir erzählt, sie hat eine Sendung gesehen von so einem kleinen
00:39:58: Susanne: Roboter, der durch irgendwelche Stationen geht, glaube ich, das war dann so
00:40:02: Susanne: bei älteren Menschen im Pflegeheim.
00:40:05: Susanne: Und dann da tatsächlich die Menschen anspricht. Oder hast du mir das erzählt? Wer hat mir das erzählt?
00:40:12: Lisa: Es kann auch gut sein, dass ich es dir erzählt habe. Ich weiß auch von diesem
00:40:16: Lisa: Roboter, aber es kann auch sein, dass das jemand anderes erzählt hat.
00:40:18: Lisa: Das kommt immer mehr, dass Robotik eingesetzt wird und dann muss man sich überlegen,
00:40:25: Lisa: inwieweit man das kann und will und wo das auch geht.
00:40:29: Lisa: Da gibt es in der Psychiatrie sicher auch Felder, wo das gut geht und Felder,
00:40:32: Lisa: wo ich es überhaupt nicht empfehlen würde.
00:40:34: Lisa: Weil es bei manchen Diagnosen auch gar nicht so hilfreich ist,
00:40:39: Lisa: wenn da noch ein Roboter rumläuft, glaube ich.
00:40:41: Susanne: Ich glaube, da ging es auch nicht um psychische Erkrankung.
00:40:45: Lisa: Aber genau, da entwickelt sich einfach alles sehr, sehr schnell gerade.
00:40:50: Susanne: Spannend. Ein spannendes, spannendes Feld. Aber
00:40:56: Susanne: tatsächlich, euer Thema an sich sind ja dann doch auch noch die Menschen.
00:41:00: Susanne: Das heißt, Krankenhäuser haben das Hauptthema. Ihr seid die Abteilung,
00:41:03: Susanne: die dafür guckt, dass der Hintergrund gut läuft, dass die Begleitung gut läuft,
00:41:06: Susanne: dass da die Brücke geschlagen ist. Sehr schön.
00:41:10: Susanne: Du machst mich neugierig. Du machst mich neugierig auf Arbeitswelt.
00:41:14: Susanne: Ich weiß, einige Kollegen von uns unterstützen euch dort auch immer wieder.
00:41:17: Susanne: Das finde ich ein extrem spannendes Feld, da zu gucken, was Menschen im medizinischen
00:41:22: Susanne: Bereich, im Gesundheitswesen einfach lernen müssen, vor welchen Herausforderungen sie stehen.
00:41:27: Susanne: Das Jahresende steht bald an. Welchen Wunsch hättest du denn für 2026 für euch
00:41:33: Susanne: als A-I-D, wenn du einen haben könntest, wenn du jetzt die Weihnachtsfee fragen kannst.
00:41:40: Lisa: Oh, da erwischst du mich jetzt.
00:41:45: Lisa: Ja, ich habe noch keinen Wunschzettel geschrieben. Lass mich kurz überlegen. Ich glaube...
00:41:52: Lisa: Ich würde mir wünschen, dass wir mehr Raum noch für den innovativen Part bekommen können.
00:41:57: Lisa: Also wir sind gerade sehr viel in den Pflichtthemen, sage ich jetzt mal.
00:42:02: Lisa: Nicht, dass die alle ganz blöd wären, das will ich damit nicht sagen,
00:42:05: Lisa: aber so, dass wir mehr Raum haben für die Innovationsgedanken, die definitiv da sind,
00:42:12: Lisa: also die es schon gibt, aber wo gerade einfach die Ressource fehlt,
00:42:16: Lisa: sich damit schon ganz viel zu beschäftigen, sondern es wird immer eher so angerissen.
00:42:22: Susanne: Spannend. Und dann bin ich gespannt, dann hoffe ich mal, dass wir uns vielleicht
00:42:26: Susanne: in 2026 oder so nochmal hören, vielleicht dann auch wieder im November,
00:42:30: Susanne: um dann zu gucken, ist denn dein Wunsch in Erfüllung gegangen?
00:42:33: Lisa: Bin ich auch gespannt, ja.
00:42:35: Susanne: Und was für Themen sind da vielleicht noch gekommen oder sind die kleinen Hilfen
00:42:38: Susanne: gekommen, die euch tatsächlich im Arbeitskontext direkt helfen können?
00:42:43: Susanne: Dann würde ich denken, hast du noch eine Frage an mich? Oder... glaube ich,
00:42:48: Susanne: haben wir unser Thema heute schön rund erzählt.
00:42:51: Lisa: Für mich fühlt es sich, glaube ich, gut an, rund an.
00:42:54: Lisa: Ich hoffe, ich konnte so ein bisschen einen Einblick geben, mit was für Themen
00:42:58: Lisa: wir uns im Gesundheitswesen, speziell jetzt im psychiatrischen,
00:43:02: Lisa: psychosomatischen Sucht- und so weiter Kontext, so befassen dürfen und müssen. Genau.
00:43:08: Susanne: Und ich finde es so spannend, weil du für mich jetzt Begriffe,
00:43:11: Susanne: die man so aus den Nachrichten kennt, sowas wie das Krankenhaus-Zukunftsgesetz,
00:43:16: Susanne: KISS habe ich noch gar nicht gehört gehabt, aber diese Sachen für mich ein bisschen
00:43:19: Susanne: anfassbar gemacht hast.
00:43:21: Susanne: Und deswegen sage ich ein ganz, ganz dickes Danke an dich, liebe Lisa,
00:43:24: Susanne: dass du dir Zeit für mich genommen hast, dass wir gemeinsam mal über die Lernherausforderungen
00:43:28: Susanne: von euch sprechen können und die Digitalisierungsherausforderungen.
00:43:32: Susanne: Und von daher würde ich alle anderen verweisen auf die Shownotes.
00:43:36: Susanne: Lisa und ich hören uns das, was wir besprochen haben, bestimmt nochmal an und
00:43:39: Susanne: packen da ganz viele Sachen rein, damit ihr dann noch ein bisschen tiefer graben
00:43:43: Susanne: könnt, wenn ihr noch mehr wissen wollt. Ich sage Dankeschön.
00:43:46: Lisa: Ich sage, sehr gerne! Und danke auch für die Einladung!
00:43:52: Susanne: Übrigens, habt ihr uns schon abonniert? Das geht überall dort,
00:43:56: Susanne: wo ihr eure Podcasts am liebsten hört.
00:43:59: Susanne: Wir freuen uns auf euer Feedback und vor allem auf den Austausch mit euch.
00:44:03: Susanne: Wie ihr uns erreicht? Ihr könnt uns auf Podigy schreiben oder ihr folgt dem
00:44:08: Susanne: Lernlust-Podcast auf Mastodon.
00:44:10: Susanne: Es gibt uns auch als echte Person auf Mastodon oder LinkedIn.
00:44:14: Susanne: Sagt uns also, was euch gut an unseren Podcasts gefällt und wo wir noch besser werden können.
00:44:20: Susanne: Bis dahin freue ich mich auf euch bei der nächsten Folge des Lernlust-Podcasts.
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